Sportehrenzeichen in Gold für Christina Tina Pesendorfer

Foto Christoph Lenzenweger
Foto Christoph Lenzenweger

Mit dem Sportehrenzeichen in Gold wurde die Bad Ischlerin Christina „Tina“ Pesendorfer für ihre Erfolge und Leistungen im Rohlstuhltennis ausgezeichnet. Tina Pesendorfer spielt zwar erst seit zwei Jahren intensiv, schaffte es in dieser kurzen Zeit bereits in den österreichischen Nationalkader, wurde Landesmeisterin im Doppel und konnte in die Top 100 der Weltrangliste einziehen! Ihr großes Ziel ist die Teilnahme an den Paralympics 2020 in Tokio.

„Das Sportehrenzeichen in Gold wird nicht oft verliehen. Die Stadt Bad Ischl zeichnet damit Christina Pesendorfers außerordentliche Leistungen aus, mit denen Rohlstuhltennis auch mehr Aufmerksamkeit bekommen hat“, würdigte Bürgermeister Hannes Heide die Erfolge der Ausgezeichneten und wies auch darauf hin, dass Bad Ischl heuer Austragungsort der Staatsmeisterschaften sein wird.

Für Vizebürgermeister und Sportstadtrat Anton Fuchs macht die ausgezeichnete Sportlerin deutlich, dass es möglich ist, ein erfülltes Leben zu führen, auch wenn es manchmal schwieriger ist“.

Besonders eindrucksvoll und eindringlich war die Laudatio auf Tina Pesendorfer von Christina „Chri“ Herbst bei der Verleihungsfeier:

Als ich hörte, dass Tina Pesendorfer mit dem goldenen Sportehrenzeichen der Stadt Bad Ischl geehrt wird, war ich sofort begeistert, ist es doch schön, wenn man für seine Bemühungen, seinen Einsatz, für harte Trainingsstunden, für den vergossenen Schweiß, für die Erfolge und für seine Liebe zum Sport geehrt wird. Vor allem für Tina hat es mich gefreut, da sie sehr selbstkritisch ist und sich selbst nicht als erfolgreiche Sportlerin definiert.

Tina und mich verbindet nicht nur der Name miteinander, sondern unser Ehrgeiz, unser Dickkopf, die Herangehensweise an Dinge, vor allem in sportlichen Dingen, sowie unsere Verbissenheit, wie wir unsere Ziele verfolgen und versuchen, diese zu erreichen. Wir beide sind, was unsere Erfolge angeht, eher bescheiden und suchen eher noch Fehler oder, was wir besser hätten machen können
.
Seit September trainieren wir gemeinsam Körperstabilität, Beweglichkeit, Athletik, Koordination und Kraft, um Tinas Ziel, Paralympische Spiele 2020 näher zu kommen.

Nach meinem Motto „Wer etwas erreichen möchte, was er bisher noch nicht erreicht hat, wird wohl etwas tun müssen, was er bisher noch nicht getan hat“ geht es bei sportlichen Erfolgen fast nur so, in dem man seine Komfort-Zone verlässt.

Dass Tina aus dieser Zone am 1. Juni 2007 herausgerissen wurde, wissen wir alle - Für sie ist es seitdem nicht mehr so, einfach in den 2. Stock zu rennen, weil man etwas vergessen hat.

Wir hingegen sind oft bei Kleinigkeiten schon sehr unflexibel und brauchen, bis wir uns an neue Gegebenheiten gewöhnen.

Tina hat sofort nach der Reha mit der Schule weitergemacht, die Matura geschafft, hat sich das Studium in Wien und die Studentenwohnung organisiert. Dahinter, stand stets, dass sie ihr Leben alleine meistern kann.

Diese Eigenschaften, sich an neue Situationen an zu passen, sich plagen zu müssen, und mit Eifer dahinter zu sein, um etwas zu erreichen, helfen ihr nicht nur, mit der Situation, nicht mehr gehen zu können, sondern machen einen erfolgreichen Sportler aus!

Sie war schon immer ehrgeizig, hat gekämpft, um ihre Ziele zu erreichen und hat aus scheinbar ausweglosen Situationen Möglichkeiten gefunden. Das ist wahre Stärke

Erst im Herbst 2013 kam sie eher zufällig auf den Sport Rollstuhltennis, probierte ein paar Stunden und war sofort Feuer und Flamme. Das Training machte Spaß und ab diesen Moment fühlte sie sich wieder als ganzer Mensch.

Seit fast zwei Jahren trainiert sie sehr intensiv, um sich für die Paralympics 2020 in Tokio zu qualifizieren.. Das heißt drei bis fünf Mal pro Woche am Tennisplatz, dazu noch zwei bis drei Mal pro Woche Krafttraining. Sie lässt sich massieren und geht zur Physiotherapie, damit der Körper auch weiterhin die Anstrengung mit macht. Nebenbei bringt sie aber auch noch Energie fürs Studium auf.

Leicht wird es ihr aber auch beim Rollstuhltennis nicht gemacht, da ihre Konkurrenten schon jahrlange Erfahrung im Rollstuhltennis haben. Dennoch ist Tina mit einer Überzeugung dabei und weiß, wenn man etwas will und sich in den Kopf gesetzt hat, ist fast alles möglich.

Laut ihrer eigenen Meinung ist sie von Erfolgen noch weit entfernt. Aber der Einzug in den Nationalkader allein ist schon ein großer Erfolg.
Auf ihrem Erfolgskonto stehen ebenso ein Landesmeistertitel im Doppel, ein 3. Platz bei den Staatsmeisterschaften im Einzel und 2017 schaffte sie es unter die Top100 der Weltrangliste und ist in Österreich Nummer 2 bei den Damen.

Nun steht die neue Saison vor der Tür und in wenigen Tagen spielt sie schon ihr erstes Turnier. Dann geht es Schlag auf Schlag, ein Turnier jagt das andere. Hoffentlich kann sie im Mai bei Staatsmeisterschaft im Rollstuhltennis in Bad Ischl ihren Heimvorteil optimal nutzen.

Tina wird alles daran setzen, sich auf der Weltrangliste immer weiter nach vorne zu schieben.

Tina, mit deinem unbeugsamen Willen, mit deiner Kraft, deiner Lebensfreude und deinem Ehrgeiz wirst du alles schaffen, was du dir in den Kopf gesetzt hast.
Ich sehe dich schon bei den Paralympics in Tokio mit einem Lächeln auf den Lippen auf den Tennisplatz fahren, bereit für das erste Spiel!“


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