Alpengarten Bad Aussee startet in die neue Saison

Stadtgemeinde Bad Aussee
Stadtgemeinde Bad Aussee

Der Verein NEZA (Naturerlebniszentrum Alpengarten) öffnet die Tore des Alpengartens am 1.Mai wieder für seine Besucher und lädt zum Naturerlebnis für alle Sinne ein. Gartentag mit Pflanzenmarkt am 19. Mai. Schulprogramme für alle Altersgruppen. Inspiration für den eigenen Garten zuhause. Der uralte Garten hat für alle Naturliebhaber etwas zu bieten.

105 Jahre Alpengarten Bad Aussee
Heuer feiert der Alpengarten in Bad Aussee bereits seinen 105. Geburtstag! Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Geiste des aufkommenden Nationalismus in Mitteleuropa zahlreiche Alpengärten gegründet, um der Bevölkerung die Schönheit der heimischen Flora in repräsentablen Anlagen vorzustellen. Vielleicht wollte man auch ein wenig mit den tollen Kolonialgärten der anderen europäischen Nationen wetteifern, da man diese in Deutschland, Österreich und der Schweiz in Ermangelung von Überseegebieten nicht finden konnte. Der Garten am Pötschen wurde im Jahr 1913 als einer der letzten aus diesem Motiv heraus errichtet. Vorangetrieben wurde die Idee vom damaligen protestantischen Pastor DDr. Selle, der auch für die Errichtung des evangelischen Kirchengebäudes in Aussee verantwortlich war. In den ersten Jahren nach der Gründung warf der erste Weltkrieg seine Schatten auf den noch jungen Garten, sodass erst ab 1919 mit der Kultivierung so richtig losgelegt werden konnte. Dies wurde von Kriegsversehrten bewerkstelligt, die dort in einer nahegelegenen Einrichtung untergebracht waren. Schon im Jahr 1922 gibt es eine recht ansehnliche Pflanzenliste mit über 1000 Arten. An diese Zeit erinnert bis heute ein steinernes Kriegerdenkmal unter ehernem Adler, welches durch seinen pathetischen Text fast etwas verstörend wirkt.

Der Platz für die Anlage wurde sehr geschickt in einem ehemaligen Kalksteinbruch am Ischlbergkogel gewählt, sodass allein schon die landschaftliche Umgebung auch ohne gärtnerisches Zutun ein alpines Gefühl vermittelt. Umrahmt von einer Felswand, steht auch sonst überall im Garten der nackte Fels an, in dessen Ritzen sich Gebirgspflanzen in natürlich anmutender Umgebung trefflich kultivieren lassen. Obwohl sich nun schon seit über hundert Jahren Gärtner um die Kultivierung verschiedenster Pflanzenraritäten bemühen, erscheint die Anlage wie vom Himmel gefallen und wirkt so natürlich, als ob nie jemand Hand angelegt hätte.

Ein blühendes Kleinod während des ganzen Jahres
Seit 1959 betreibt die Stadtgemeinde Bad Aussee den Alpengarten als Tourismusattraktion, und beschäftigt dafür einen Gärtner und eine Saisonkraft, die das 1,2 ha große Gelände behutsam bewirtschaften. Wer glaubt, dass sich die Alpengärtner mit der Kultivierung von Alpenpflanzen allein begnügen, wird beim Besuch des Gartens schnell eines Besseren belehrt. Gebirgspflanzen müssen sich aufgrund ihrer Anpassung an die kurze Vegetationszeit in den Höhenlagen stets beeilen. Sie blühen daher oft schon unmittelbar nach der Schneeschmelze, dann folgt schnell die Samenreife, und für den Rest des Jahres erwarten sie unter der Sommerhitze leidend sehnsüchtig die lange Ruhezeit unter der schützenden Schneedecke. So schön diese Pflanzengruppe auch sein mag, sie verdienen, abgeblüht schon Anfang Juni, just zur einsetzenden „Blüte“ der Besucherströme kein Geld. Deswegen haben sich alle Gärtner dort schon immer bemüht, die Blüte und damit die Attraktivität der Anlage bis in den Herbst hinein auszudehnen. Weil der Garten schon seit Beginn seines Bestehens in engem Kontakt mit anderen derartigen Einrichtungen weltweit steht und regen Austausch von Samen und Pflanzenmaterial betreibt, haben sich unzählige exotische Pflanzenraritäten aus aller Herren Länder im Alpengarten etabliert. Die Besucher staunen, was alles im feuchtkalten und schneesicheren Ausseer Klima gedeiht! Damit sich die Besucher auch ohne Führung zurechtfinden, wurden in den Garten Themenbereiche eingebettet, zum Beispiel solche für Heilpflanzen, Gift-und Zauberpflanzen, Würzkräuter, Orchideen, Farne und viele weitere.

Schulprogramm
Der Alpengarten nimmt auch seinen Bildungsauftrag wahr, indem dort auf Schautafeln über verschiedene Naturthemen informiert wird, auch eine Führung durch den Garten, die jeden Montag um 14.30 Uhr gratis angeboten wird, zählt dazu. Wichtigstes Element dabei sind die Schulprogramme, die nach Voranmeldung für Schüler aller Altersgruppen abgehalten werden. Dabei werden den Kindern in spielerischer Weise Naturthemen nähergebracht, sie dürfen mit Stereolupen einen Blick in die verborgene Welt der Bodenlebewesen werfen oder das Gewusel in einem Wassertropfen erforschen. Seit 5 Jahren bereichern einige Bienenvölker den Alpengarten, welche alle in Schaubienenstöcken hinter Glasscheiben bei ihrem geschäftigen Treiben beobachtet werden können. Auch sie finden nach anfänglicher Skepsis großen Anklang bei den Schülern.
Kraftort

Das Gelände wirkt ungemein inspirierend, sodass sich immer wieder Musiker, Therapeuten, Touristiker und Künstler aller Richtungen einbringen wollen und dort Konzerte und sonstige Veranstaltungen abhalten. Bei Schlechtwetter erlaubt das geräumige Alpengartenhaus eine trockene Unterbringung. Das Gebäude samt Garten kann auch privat für jedwede geeignete Veranstaltung wie Seminare, Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und dergleichen angemietet werden.

Gartentag und Infos
Heuer findet der mittlerweile schon traditionelle Gartentag mit Pflanzenbörse am Samstag den 19. Mai statt. Hier können alle Beteiligten Pflanzen, Samen, Stecklinge und Sonstiges was zum Garten gehört, wie Dekor oder selbstgemachte Produkte, wie Marmeladen, Säfte und dergleichen, anbieten und erwerben. Die Teilnahme daran ist für Aussteller kostenlos, der Eintritt wird an diesem Tag zum ermäßigten Tarif von 3,50€ gewährt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch, besonders dann, wenn Sie als Aussteller zu uns kommen wollen. Dafür bitten wir nur um eine formlose Anmeldung bei den Alpengärtnern DI Thomas oder DI Anna Steiner unter 0676-83622543.

Der Alpengarten ist immer zugänglich, von Mai bis September wird ein Eintrittsgeld von 5.- bzw. 3,50 € kassiert. Preisnachlässe gibt es auch für Familien und Inhaber verschiedener Cards. Für eine zusätzliche Gebühr von 20 € kann eine Führung durch den Garten in Anspruch genommen werden.

Kontakt: Obfrau Vzbgm. Waltraud Huber-Köberl 0664/1301794

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Quelle - BM.I / Polizei

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