Bahn frei für Fisch&Co an der Grundlseertraun

Im Bereich der Jägerbrücke rückte der Bagger der Baubezirksleitung Liezen an, um die bisher unüberwindbare Barriere für Fische und Kleinwasserlebewesen zu entschärfen. Mit 500 Tonnen Flussbausteinen und einem talentiertem Baggerfahrer wurde die Passierbarkeit wieder hergestellt. Entsprechend den Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie wurde an dieser Stelle eine konkrete Maßnahme zur Verbesserung eine Verbesserung des ökologischen Zustands unserer Gewässer gesetzt.
Das ehemals im Zuge der Traunregulierung errichtete Bauwerk verhindert eine Eintiefung und Erosion der Flusssohle, stellte aber für die mittlerweile europaweit bedrohte Koppe bzw. die ebenfalls teilweise schon selten gewordene Bachforelle sowie für viele am Flussboden lebende Kleinlebewesen wie Insekten, Krebstiere und Schnecken ein unüberwindbares Hindernis dar. Dadurch stand diesen Tieren der Flusslebensraum oberhalb dieser Bauwerke nicht mehr zur Verfügung – eine genetischer Austausch sowie das ungehinderte Erreichen von Laich- und Nahrungsplätzen war somit nicht mehr möglich.

Dieses Bauvorhaben entspricht den Vorgaben des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans, wo zur Zeit ein Schwerpunkt gesetzt wurde, um durch von Kraftwerken und Hochwasserschutzbauten im Fließkontinuum unterbrochene Flüsse wieder durchwanderbar zu machen. Diese Maßnahme wird aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung aus den Mitteln des Umweltfördergesetzes (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft) finanziert und von der Oesterreichischen Nationalbank dankenswerterweise finanziell unterstützt - der Gemeinde Bad Aussee entstanden somit keine Kosten.

Durch die Errichtung einer sogenannten aufgelösten Rampe, bei der der Höhenunterschied über eine längere Strecke überwunden wird, entstehen Strukturen, die sowohl von Bachforellen als auch den schwimmschwachen Koppen wieder überwunden werden können. Dabei wird vor allem darauf geachtet, dass Bereiche entstehen in denen sich die Fische auf ihrer Wanderung flussauf ausrasten können. Auch die Äsche und der hier noch vorkommende heimische Steinkrebs werden vom Umbau der Gefällsstufe stark profitieren. Durch eine durchgängige Bodenbedeckung mit Schotter in den Steinzwischenräumen der neu errichteten Steinrampe können auch die als „Fischnährtiere“ wichtigen Insektenlarven, Wasserschnecken und Krebstiere den Höhenunterschied überwinden.

Diese Maßnahme stellt einerseits einen wichtigen Schritt in Richtung zu mehr Natürlichkeit an der Grundlseer Traun dar, verbessert andererseits auch die lokale Hochwassersicherheit indem in Zukunft eine Verlandung und somit Verlegung des Abflussquerschnitts unterhalb der Brücke verhindert wird. Die Flussraumbetreuung ist gemeinsam mit der Baubezirksleitung Liezen intensiv um weitere Maßnahmen zur Verbesserung der vom Mensch stark beeinflussten Flusslebensräume bemüht – was in Zeiten enger Gemeinde- und Landesbudgets eine große Herausforderung darstellt. Der Schutz der bestehenden Gewässer sollte daher das oberste Gebot in der aktuellen Situation sein.

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