PISA-Rückschritt zeigt hohen Reformbedarf auf
„Das Ergebnis ist schlecht. Die vielen Risikoschulkinder machen mir große Sorgen. Denn für BildungsverliererInnen wird es auch am Arbeitsmarkt ganz schwer“, beurteilt SPÖ-Bildungssprecherin Sabine Promberger die heute präsentierten Ergebnisse zur jüngsten PISA-Studie. 31 Prozent der Schulkinder zählen in mindestens einem der getesteten Bereiche zur Risikogruppe, nur 15 Prozent zählen zu mindestens einer Spitzengruppe. „Woran das österreichische Bildungssystem krankt, ist seit Jahren bekannt: Zu frühe Trennung der Bildungswege, zu wenig Chancengerechtigkeit. Diese dicken Reform-Bretter müssen wir bohren, um endlich voran zu kommen“, ist Promberger sicher.
Die im Frühjahr 2017 erwartete eigene Bundesländer-Auswertung der PISA-Studie für Oberösterreich kann sinnvoll sein, wenn sie von den Auftraggebern seriös eingesetzt wird. „Die unterschiedliche Bevölkerungsstruktur in den Bundesländern liefert bereits einen Teil der Erklärung für unterschiedliche Bundesländer-Ergebnisse. Um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, müssten daher ähnliche Strukturregionen innerhalb Österreichs analysiert werden und nicht etwa Oberösterreich mit der Großstadt Wien“, macht Promberger deutlich.
Genau auf diese Unterschiede zielt Promberger auch mit ihrer Forderung nach einem Chancenindex ab: Denn die bildungspolitischen Herausforderungen stellen sich für die Schulen durch die Struktur der Schulkinder und der verfügbaren Lehrkräfte. „Wenn ein ernsthaftes Interesse daran besteht, die Zahl der Risikoschulkinder zu verringern, dann müssen wir jenen Schulen, die größere Herausforderungen zu schultern haben, auch mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen geben“, schließt Promberger.
