Wirf nix weg!

Mitglieder des Gmundner Umweltausschusses und engagierte Schüler markierten Müll, den andere aus fahrenden Autos warfen, mit 300 gelben Pfeilen. Sie hätten dreimal so viele benötigt.
Dass sie danach durchnässt waren und froren, nahmen die Mitglieder des Gmundner Umweltausschusses und zwei Schüler gerne in Kauf, als sie just während des Wintereinbruchs am Osterdienstag die Aktion „Wir nix weg!“ in die Tat umsetzten. Sie schlugen entlang der Gmundner Nordumfahrung überall dort einen großen gelben Holzpfeil in den Boden, wo sie ein Stück Müll entdeckten, das jemand aus dem fahrenden Auto geworfen hatte. Die 300 Pfeile waren rasch aufgebraucht. „Wir hätten zwischen Ohlsdorfer Straße und Poll-Kreuzung die dreifache Menge einschlagen können“, erzählt der Obmann des Umweltausschusses, Peter Trieb.
Es waren vor allem Plastikmüll, Aludosen, volle Hundekotsackerl, Fastfood-Verpackungen und Metallteile, die es zu markieren galt. Derlei Müll in Wiesen und Äckern ist nicht nur scheußlich anzusehen, auch sein ökologischer Schaden ist enorm. Er reicht von Schafen oder Kühen, die notgeschlachtet werden müssen, weil ihnen versehentlich verschlungene Metallteile den Magen zerschneiden, bis hin zu giftigen Stoffen aus Zigarettenstummeln, die ganz langsam über Boden, Gras, Ackerpflanzen und Weidetiere in die Nahrungskette kommen.
Die Ausschuss-Mitglieder wollen nicht nur Beschlüsse fassen und Papiere produzieren, sondern auch Taten setzen. „Wirf nix weg!“ soll keine Eintagsfliege bleiben. Umweltbewusstsein könne man nur nach der Devise „Steter Tropfen höhlt den Stein“ und mit vorbildlichen Taten schärfen, erklären die Mandatare und Mandatarinnen, die diese Aktion in ihrer Freizeit und in Eigenregie durchgeführt haben.
Die Pfeile werden die Nordumfahrung bis Ende April säumen. Nach dem Vorbild von Kirchham, das die Aktion erfunden hat, ist danach wieder eine andere Gemeinde an der Reihe.

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