Verliebt in die Wiener Musik von Yuliya Atzmanstorfer

„Und der Funke sprang über. Ich war verliebt in die Wiener Musik.“ Mit diesen zwei Sätzen sagte Dirigent Walter Erla in einem Interview für das bulgarische Nationalradio vom letzten Sommer alles über seine große Liebe: die Wiener Musik. Es geschah vor 25 Jahren, als er von Salzburg ins Innere Salzkammergut übersiedelte und in einem kleinen Ensemble als Geiger Walzer zu spielen begann. Am 16. April verwandelte Dirigent Walter Erla das Oster Operettenkonzert im ausverkauften Kongress und Theaterhaus Bad Ischl in eine Herzensangelegenheit auch für das Publikum. Ein voller Erfolg für die Organisatoren des Konzertes: den Tourismusverband Bad Ischl. Das Konzertprogramm machte viel Appetit auf den Sommer 2017 und stellte Höhepunkte aus den geplanten Operettenproduktionen vor. Die Sopranistin Monika Rebholz präsentierte sich in der Rolle der Hanna expressiv, ausdruckstark sowie sicher in der Intonation und regte das Publikum zum Mitmachen im Lied „Es lebt eine Vilja, ein Waldmägdelein“ aus der Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehàr an. Die Sängerin überzeugte auch im zweiten Teil des Konzertes mit dem Lied der Steffi „Mein Herz war auf Reisen“ aus der Operette „Saison in Salzburg“ von Fred Raymond, sowie in der zweiten Zugabe mit Bariton Thomas Zisterer im berühmten Duett „Lippen schweigen“ aus der Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehàr. Die Stars des Oster Operettenkonzertes waren die Sopranistin Teresa Grabner und der Bariton Thomas Zisterer. Zweifelsohne wird dieses Paar ein Publikumsmagnet im heurigen Operettensommer. Eine Garantie dafür gibt es jetzt schon. Grabners und Zisterers Duette in den Rollen Juliette und Bernard mit „Heut möchte ich dich küssen“ aus der Operetten-Rarität „Kaiserin Josephine“ von Emmerich Kàlmàn mit ersten Aufführungen in Bad Ischl am 12. und 13. August, sowie Toni und Vroni mit „Wenn der Toni mit der Vroni“ aus der Operette „Saison in Salzburg“ von Fred Raymond lösten Begeisterungsstürme im Saal aus. Grund dafür war die vollkommene stimmliche, körperliche und charakterliche Harmonie zwischen den beiden Sängern. Die Kurmusik Bad Ischl begleitete die Sänger meisterhaft und feinfühlig, sowie sorgte für Abwechslung im Konzertprogramm mit berühmten Walzern, Märschen, Ouvertüren und Galopps von Carl Michael Ziehrer, Karl Komzàk und Johann Strauss. Ein etwas weniger bekanntes Werk war der Walzer „Mondnacht auf der Alster“ des Hamburger Komponisten Oscar Fetràs - ein Zeitgenosse Lehàrs, der sich ausschließlich der Tanz- und Unterhaltungsmusik widmete. Durch den Konzert-Nachmittag führte der scheidende Intendant des Lehàr Festivals Michael Lakner mit Witz und Eleganz. An diesem Ostersonntag geschah es wieder und der Funke sprang nochmals über. So war auch das Publikum verliebt in die Wiener Musik.


Yuliya Atzmanstorfer ist Musikwissenschaftlerin, Musikerzieherin und Klavierpädagogin. Sie unterstützt die katholische Pfarre Bad Goisern als Kirchenorganistin.




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