Titelverteidigung ade – Benjamin Bildstein verletzt sich im Training schwer

2016 holten sich Benjamin Bildstein und David Hussl den Gesamt-Weltcup in der 49er Klasse, die Titelverteidigung war eines ihrer großen Ziele für das nacholympische Jahr. Doch nun macht eine Verletzung von Benjamin Bildstein dem Duo einen Strich durch die Rechnung. Im Training in Santander (ESP) kenterte das Boot der Junioren-Weltmeister von 2015 aufgrund eines Materialbruchs am Mast, Benjamin Bildstein blieb mit seinem linken Fuß in der Sicherungsfixierung hängen, zog sich bei dem Unglück einen 20cm langen Muskeleinriss im Schienbein und ein eingerissenes Außenband zu. Zudem sind sämtliche Zehenstrecker eingerissen, sowie sämtliche Bänder, Sehnen und Muskel im Fuß überdehnt und gequetscht. Laut Ärzten fällt Benjamin Bildstein zumindest vier bis sechs Wochen aus.

Vor zwei Jahren musste sich Benjamin Bildstein einer Schulter-OP unterziehen, vergangenes Jahr verletzte sich David Hussl nach einem Radsturz schwer. Nun erwischte es das Duo erneut.

Das Unglück ereignete sich bereits vergangenen Freitag, den 19. Mai. Benjamin Bildstein und David Hussl bereiteten sich in Santander auf das Weltcupfinale, 8. - 11. Juni Santander, vor. Es war bereits ihr drittes Trainingslager in diesem Jahr vor der spanischen Stadt, nichts wollte man dem Zufall überlassen für eine erfolgreiche Titelverteidigung. „Wir hatten super Bedingungen, haben enorm viel trainiert, qualitativ hochwertig trainiert. Das Wetter am Freitag war rau, es hatte fünf Windstärken und hohe Wellen. Wir hatten die Bedingungen im Griff, waren gut drauf“, erzählt Benjamin Bildstein.


Dann ging alles schnell – Materialbruch am Mast (Saling) auf der Vorwind, das Boot kenterte und Bildstein blieb mit dem linken Fuß im Gurt hängen, der ihn während des Trainings oder eines Wettkampfes an das Boot schnallt. „Wenn die Saling bricht, hast du keine Zeit mehr um aus der Fixierung raus zu kommen“, erklärt der Vorarlberger.

Die Diagnose: ein 20cm langer Muskeleinriss am Schienbein, Außenband eingerissen, Zehenstrecker eingerissen, Überdehnungen und Quetschungen im Fuß. Glück im Unglück – sämtliche Risse sind längs, dadurch ist keine OP notwendig, das Gewebe heilt von allein.


Benjamin Bildstein: „Ich habe noch großes Glück gehabt. Alle Knochen sind heil, es ist nichts gerissen.“ Aber natürlich ist der Fuß stark geschwollen. Aktuell lässt er sich im Olympiazentrum Vorarlberg behandeln, erhält täglich Lymphdrainagen, ab kommenden Freitag Akupunktur und bereits erste Physiotherapie-Einheiten. „Momentan muss ich noch alles ruhig stellen für die Heilung. So richtig wird die Physiotherapie frühestens kommende Woche starten. Das Team, Martin Hämmerle (Physiotherapeut), Marc Sohm (Arzt) und Sebastian Manhart (GF Olympiazentrum Vorarlberg), war von Anfang an involviert. Ich habe sofort aus Spanien mit ihnen Rücksprache gehalten, bin so schnell als möglich nach Vorarlberg“, richtet Bildstein seinen Dank an das Olympiazentrum aus. Auch OeSV-Physiotherapeut Tobias Hatzmann, Ernährungsberater Martin Rinderer und Masseurin Bea Kresser stehen Bildstein zur Seite.


Geknickt aber nicht gebrochen

Vier bis sechs Wochen Ausfall lautet die vorläufige Diagnose, wie es danach weitergeht, kann er noch nicht sagen: „David und ich haben jetzt mal noch nichts geplant, da man den Heilungsprozess abwarten muss. Die Titelverteidigung fällt natürlich flach, bei der EM in Kiel (30. Juli – 4. August) wollen wir aber wieder am Start sein.“

Obwohl man in den vergangenen Jahren immer wieder von Verletzungen heimgesucht wurde, ist Bildstein guter Dinge, dass sie auch dieses Mal wieder gestärkt aus der Situation hervortreten. „Nach meiner Schulter-OP und der Verletzung von David vergangenes Jahr haben wir uns immer steigern können. Diese Situationen haben uns mental enorm gestärkt, wir haben danach immer unglaublich hart trainiert. Jetzt heißt es den Kopf nicht hängen lassen und an der Situation wachsen“, zeigt sich Bildstein zuversichtlich.


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