REDSTER-TEAMWORK ALS PERFORMANCE-BOOSTER

Foto - Atomic
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Mikaela Shiffrin und Marcel Hirscher haben dem Heldenepos ihrer Alpinkarriere ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Die beiden Atomic-Ikonen gewannen in Lake Louise bzw. Beaver denkwürdige Rennen: Mikaela landete im 4. Anlauf ihren 1. Triumph in einer Weltcupabfahrt, Marcel kehrte 107 Tage nach dem Knöchelbruch als Sieger auf das Podium zurück.

Die Atomic-Servicecrew, das Trainerteam – und natürlich Marcel himself: Sie alle arbeiteten seit Dienstag auf Hochdruck, um den Trainingsrückstand mit dem neuen Riesentorlauf-Material zu minimieren. Race Manager Christian Höflehner: „Zum Teil hatten wir alle verfügbaren Kräfte im Einsatz.“ Mit wachsendem Erfolg. Die anfänglich 1,5 bis 2 Sekunden Rückstand hatten sich bereits zum Abschlusstraining am Samstag verflüchtigt, in dem Marcel die Konkurrenz aus Italien und Slowenien dominierte. „Damit war klar, dass er vorne mitfahren wird können. Dass es sogar zum Sieg reichte, war auch Marcels Innovationsbereitschaft geschuldet. Im Finale schnallte er einen Ski an, den er bis dahin nur beim Hangbefahren verwendet hatte. Ein neues Produkt aus unserer Ideenwerkstatt, ein kleines Experiment, das voll eingeschlagen hat“, freut sich Höflehner.

Marcel machte für seine unwiderstehliche Aufholjagd zwei Faktoren verantwortlich: „Ein Superteam und viel Erfahrung. Mit dem neuen Ski haben wir aber auch brutal gepokert.“ Sein dritter RTL-Sieg in Beaver Creek (mit 88 Hundertstel ein deutlicher noch dazu) war einer mit Folgen: Mit nunmehr 46 Weltcup-Triumphen zog er mit Marc Girardelli gleich, mit 23 ersten Plätzen im Riesentorlauf holte er Michael von Grünigen ein. Saisonübergreifend hält der Weltcup-Titelverteidiger (inklusive WM) bei nunmehr fünf Siegen in dieser Disziplin. Das Redster-RTL-Team zeigte sich aber auch sonst bärenstark: Manuel Feller (4.) und Filip Zubcic (8.) egalisierten beide ihr bestes Weltcupergebnis.

NEO-SPEED-QUEEN MIKAELA AUF AUGENHÖHE MIT BODE MILLER
Auch in Lake Louise führte das Atomic-Teamwork zu einem historischen Erfolg. Mikaela Shiffrin raste mit dem Ski von Markenkollegen Mauro Caviezel in ihrer erst dritten Weltcup-Abfahrt am Freitag auf Rang drei – und gewann ihre vierte am Samstag! „Dabei habe ich dem Sicherheitszaun nach einem Fahrfehler beinahe ein ,High Five‘ gegeben“, wunderte sich die Weltcup-Leaderin (174 Punkte Vorsprung), die nun auch die Abfahrtswertung anführt. „Traumhaft, dass die Servicecrew untereinander so toll kooperiert. Ein Tag, an den wir uns noch erinnern werden“, spielt Christian Höflehner darauf an, dass Mikaela „nur“ mehr ein Super-G-Sieg fehlt, um als 7. Weltcupläuferin der Geschichte Triumphe in allen Disziplinen vorweisen zu können. Schließt sich die Lücke schon am Wochenende in St. Moritz? Möglich. Der Shiffrin-Clan wird aber erst nach der Ankunft in Europa über die weitere Einsatzplanung entscheiden. Fix ist: Weltcuperfolg Nummer 33 hievte Mikaela auf eine Stufe mit Bode Miller. Und: Mit Snowboard-Olympiasiegerin Ester Ledecka (CZE/7. In der 2. Abfahrt) und Breezy Johnson (USA/10. In der 1. Abfahrt) erzielten in Lake Louise zwei weitere Redster-Girls Karriere-All-Time-Highs.

Die nächsten Weltcupstopps: Ab Freitag in St. Moritz (Damen/eine Kombination, zwei Super-G), ab Samstag in Val d’Isère (Herren/Riesentorlauf und Slalom).

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