Bad Ischl - Gspranggupf Waldbrand

Mittels der Drohne der HFW Bad Ischl verschaffte sich Einsatzleiter HBI Hannes Stibl einen Überblick der Lage. -- Quelle: ff-badischl.at
Mittels der Drohne der HFW Bad Ischl verschaffte sich Einsatzleiter HBI Hannes Stibl einen Überblick der Lage. -- Quelle: ff-badischl.at

Um 08:21 Uhr wurden die HFW Bad Ischl und die FF Jainzen zu einem Waldbrand im Bereich des Gspranggupfes alarmiert.

Ein Jäger bemerkte bei seinem Reviergang am Morgen ein helles Licht und eine Rauchentwicklung im Bereich des Gspranggupfes. Jedoch war er sich anfangs nicht sicher, deshalb beobachtete er den Bereich weiter. Immer wieder sah er Rauch auf qualmen. Nachdem er den Bereich über eine halbe Stunde beobachtet hat, alarmierte er die Freiwillige Feuerwehr über Notruf 122. Vermutlich dürfte ein Blitzschlag, in einem Baum, die Ursache für den Brand gewesen sein.

In der Einsatzleitzentrale wurde in der Zwischenzeit Kontakt mit den zuständigen Jägern hergestellt. Ein Jäger nahm schließlich die Einsatzkräfte im Weißenbachtal im Empfang. Das Einsatzleitfahrzeug der HFW Bad Ischl führte eine Erkundungsfahrt mit dem Jäger durch. Der Weg wurde mittels Markierspray für die eventuelle Anfahrt der anderen Einsatzfahrzeuge, welche im Weißenbachtal zu Verfügung standen markiert.

Ebenfalls waren weitere Jäger bzw. Förster für die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung. Ein weiterer Jäger fuhr mit einem Feuerwehrkameraden zu einem anderen Standort, wo Nachsicht gehalten wurde.

Mittels der Drohne der HFW Bad Ischl verschaffte sich Einsatzleiter HBI Hannes Stibl einen Überblick der Lage. Jedoch konnte von diesem Standort aus kein eindeutiger Rauch lokalisiert werden.

Es erfolgte ein Standortwechsel in den sogenannten Rahmgraben. Von dort aus wurde ein erneuter Drohnenflug gestartet.

Während des Fluges traf jener Jäger ein, welcher den Brand gesehen hatte. Auf dem Bildschirm der Drohne zeigte er den Brandort an. Dieser war versteckt hinter einer Geländekante, deshalb war er mit der Drohne von diesem Standort schwer / kaum ersichtlich. Somit machte er sich mit einem Kameraden zum Brandort zu Fuß auf.
Über den Bezirksfeuerwehrkommandanten OBR Stefan Schiendorfer wurde ein Polizeihubschrauber angefordert, welcher einen Erkundungsflug durchführen sollte.
Ein weiteres Team machte zum Hochjoch auf. Von dort aus konnte ein Brand 500m unter dem Gspranggupf festgestellt werden. Auch die Fußmannschaft traf ein, es wurden mehrere Schwellbände festgestellt.

Es erfolgte eine Nachalarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Mitterweißenbach.
Weiters wurde ein Standort für die Befüllung des Löschwasserbehälters des Hubschraubers gesucht. Nachdem die Wassersituation äußerst kritisch ist und kein geeigneter Landeort gefunden wurde, erkor man eine Wiese in Mitterweißenbach aus, als Saugstelle diente der Traunfluss.

Es wurde eine Löschleitung aufgebaut für die Befüllung aufgebaut.
Nachdem der Polizeihubschrauber am Einsatzort eintraf, wurde eine Lagebesprechung abgehalten. Die Waldbrandstützpunktfeuerwehr St. Agatha traf ebenfalls am Einsatzort ein.
Die Kameraden der FF St. Agatha rüsteten sich mit ihrer Waldbrandausrüstung aus. Im Anschluss wurden sie, mit einigen Kameraden der HFW Bad Ischl, vom Hubschrauber ins unwegsame Gelände geflogen.

Kurz vor Mittag wurde die FW Perneck, welche im Pflichtbereich Bad Ischl als Waldbrandwehr spezialisiert ist, nachalarmiert. Vom städtischen Wirtschaftshof der Stadtgemeinde Bad Ischl wurden 5 zusätzliche Brust- Sitzkombinationen für die Mannschaften, welche am Berg geflogen wurden herbeigeschafft.

Ebenfalls war ein Tank der FF Scharnstein vor Ort, welches den Hubschrauber mit Kerosin versorgte. Hierfür wurde Nähe des Bahnhofes in Kößlbach ein Tankplatz eingerichtet. Die Mannschaft von „Tank Bad Ischl“ sorgte für einen entsprechenden Brandschutz.
Die Bergrettung Bad Ischl, welche man zur Unterstützung angefordert hatte, sicherte den Weg für die Einsatzkräfte, welche von der Saiherbachweg zu Fuß zum Einsatzort aufbrachen mittels Seilen. So wurde das letzte Stück zum Brandherd mit 200m Seilen gesichert. Somit steht einem sicheren Abstieg zum Einsatzort Nichts im Wege. Insgesamt dauert der Fußmarsch, mit entsprechendem Gebäck, von der Saiherbachalm rund eine Stunde. Gemeinsam mit Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr wurde der Jägersteig ausgeschnitten.

Auf der B145 kam es immer wieder zu Verkehrsbehinderungen. Die Straßenmeisterei stellte eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf.
Dichter Nebel im Einsatzbereich gegen halb ein Uhr hatte zur Folge, dass der Flugbetrieb eingestellt werden musste. Somit konnten keine Mannschaften und Gerätschaften mehr aufgeflogen werden. Ebenfalls setzte leichter Regen ein, welcher das Gelände rutschig machte.

Auch die Versorgung der eingesetzten Mannschaften war ein Thema, diese musste ebenfalls organisiert werden. Deshalb richtete man eine zentrale Versorgungsstelle ein.
Auch für Morgen wurden bereits die Planungsarbeiten vorangetrieben. So wird ein weiterer Hubschrauber die Löscharbeiten unterstützen.

Am Nachmittag setzte das große Zuwarten ein. 35 Mann von Feuerwehr und Bergrettung waren gleichzeitig am Berg im Einsatz. Die Löschrucksäcke waren bald entleert, an einem Hubschrauberstart war nicht zu denken.

Eine Erstellung einer Löschleitung von der Saiherbachalm, inkl. Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeuges ist auf Grund der Unwegsamkeit des Geländes unmöglich.
Einsatz um 18:00 Uhr abgebrochen:

Um 18:00 Uhr wurde der Einsatz abgebrochen. Ein Hubschrauberflug ins Einsatzgebiet war unmöglich, eine Wetterbesserung war nicht mehr in Sicht. In den Zeugstätten bereitete man sich wieder auf den morgigen Tag vor, sprich von Gerät, Mannschaftseinteilung bis Versorgung wurde Alles durchgeplant. Bei einer Lagebesprechung der Führungskräfte wurde die weitere Vorgehensweise besprochen, die am Berg eingesetzten Kameraden gaben ihre Eindrücke und Einschätzungen weiter. Ca. 400m² an Fläche stehen im Brand. Dabei liegen die Glutnester bis zu einem Meter tief in der Erde bzw. im Felsen. Diese müssen morgen händisch aufgegraben werden und anschließend abgelöscht werden.

Die Ischler Wehren bedanken sich bei den anwesenden Jägern/Förstern für ihre tatkräftige Mithilfe bei der Lokalisierung des Feuers, sowie der FF Scharnstein für die Übernahme der Hubschraubertankstelle, sowie der Waldbrandstützpunktfeuerwehr St. Agatha, welche durch ihre Spezialisierung die Ischler Wehren bestens beim Kampf gegen das Feuer unterstützen. Auch der Ischler Bergrettung gilt ein großes Dankeschön, für die Sicherung des Steiges zum Brandherb bzw. für die Mithilfe bei der Anlegung des Weges von der Saiherbachalm.

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