2000 Bojen am Weg zu WM-Gold

Ballonierung 
links Johann Lindner, Hauswart RVLO rechts Wolfgang Wimmer
Ballonierung links Johann Lindner, Hauswart RVLO rechts Wolfgang Wimmer

Vom 25. August bis zum 1. September findet in Linz-Ottensheim die Ruder Weltmeisterschaft statt. Auffallend bei jeder Ruderveranstaltung sind die zahlreichen Bojen, die entlang der Strecke im Wasser platziert sind. Diese dienen nicht ausschließlich der optischen Unterstützung für alle Zuseher, sondern sind für die Orientierung der Athleten während der Rennen wichtig.
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Das Einzigartige am Rudern ist, dass sich die Athleten rückwärts dem Ziel nähern. Die zahlreichen Bojen, die entlang der Strecke die jeweiligen Bahnen kennzeichnen, dienen als Orientierungshilfe während der Rennen. Wolfgang Wimmer und sein Team sind dafür verantwortlich, dass auf der Regattastrecke Linz-Ottensheim alle Bojen regelkonform platziert sind. „Die Bahnen sind für die Athleten wichtig, damit sie gerade auf der Bahn fahren können, da sie verkehrt im Boot sitzen und das Ziel nicht vor Augen haben. Sie orientieren sich somit immer an den Bojen, damit sie nicht in andere Boote hineinfahren,“ so Wimmer.

Außerdem markieren die unterschiedlichen Farben der Bojen den Start- und Zielbereich. Auf den ersten 100 Metern sowie auf den letzten 250 Metern sind die Bojen rot, ansonsten weiß. Für die unterschiedlichen Farben gibt es einen logischen Grund. „In der Anfangsphase sprinten die Ruderer vom Start weg und fahren einen kürzeren und schnelleren Schlag. Nach den ersten 100 Metern merken die Ruderer, aufgrund des Farbwechsels der Bojen, dass die Startphase beendet ist und sie gehen nach und nach in den langen, ruhigeren „Streckenschlag“ über. Auf den letzten 250 Metern gibt der erneute Farbenwechsel den Ruderern den Hinweis, dass das Rennen bald beendet ist und sie somit in den Endspurt übergehen sollten,“ erläutert Wimmer.

Linz-Ottensheim ist die einzige permanent ballonierte Regattastrecke Österreichs. Im alltäglichen Trainingsbetrieb sind sechs Bahnen ausgehängt, für die WM sind allerdings noch drei zusätzliche Bahnen notwendig. Das Platzieren der Bojen ist mit einem hohen Zeitaufwand verbunden, wie Wimmer bestätigt. „Für eine Strecke benötigen wir circa 90 Minuten. Alle 12 ½ Meter wird dabei eine Boje platziert. Insgesamt werden somit 160 Bojen pro Bahn benötigt. Inklusive der Aufwärmzone hängen bei der WM circa 2000 Bojen im Wasser. Damit die Abstände zwischen den einzelnen Bojen konstant sind, sind diese an unter Wasser verlaufenden Seilen befestigt.“

Das Befestigen der Bojen ist ein ganzjähriger Prozess. Teilweise müssen beschädigte Bojen ausgetauscht werden. „Unsere Aufgabe ist, dass alle Bojen ordnungsgemäß im Wasser platziert sind. Wenn eine Boje kaputt ist, müssen wir sie austauschen. Das kann bei Schönwetter sein, aber auch bei Schlechtwetter. Im vergangenen Jahr habe ich sogar bei Schneefall Bojen angebracht. Das ist möglich. Der einzige große Störfaktor ist der Wind, der unsere Arbeit doch des Öfteren erschwert“, so Wimmer. Dass immer einzelne Bojen ausgetauscht werden müssen, liegt vor allem an den Motorbooten, wie Wolfgang Wimmer erläutert. „Die größte und zugleich einzige Gefahr der Bojen sind die Motorboote, welche die Athleten begleiten. Da kommt es schon oft vor, dass diese über Bojen fahren. Vor allem im Training ist das öfters der Fall, wenn die Trainer auf die Athleten blicken und die Bojen nicht beachten.“

In den kommenden Monaten bis zur Weltmeisterschaft wartet auf Wolfgang Wimmer und sein Team noch zahlreiche Arbeit. Schließlich sollen im Wettkampf um WM-Gold und Olympia-Quotenplätze alle Rahmenbedingungen perfekt sein.

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