HLW Wolfgangsee in Dublin

HLW Wolfgangsee
HLW Wolfgangsee

Der 3. Jahrgang und der 2. Aufbaulehrgang der HLW Wolfgangsee unternahmen im Februar diesen Jahres eine Reise nach Irland in die Hauptstadt Dublin, um die englische Sprache zu verbessern und eine neue Kultur kennenzulernen.

Das Abenteuer begann mit einem Flug frühmorgens am Samstag nach Frankfurt wo die Schülerinnen und Schüler einige Stunden auf ihren Anschlussflug nach Dublin warten mussten. Sie nutzten die Zeit sinnvoll zum Schlafen, doch als sie endlich abends in Dublin ankamen, waren sie trotzdem alle müde und heilfroh, dass sie ihre Gastfamilien empfangen haben und sie nach Hause gebracht wurden. Die Gastfamilien lebten in der Vorstadt Dublins, wo sich manch einer wohl verirrte, da ein Haus dem anderen glich. Obwohl Frau Professor Graf ausgiebig vorwarnte, schien die erste Nacht in Dublin für die meisten wohl wie eine Nacht in der Antarktis. Iren haben einfach ein anderes Kältegefühl. Auch tranken nur die Mutigen das Wasser Dublins, da es so streng nach Chlor schmeckte.
Fortuna entschied, ob man eine nette Gastfamilie bekam, die einem gutes Essen und nette Gespräche mit auf den Weg gaben, oder eine eher reservierte, die nur Fertigessen auf den Tisch stellten und kaum mit einem redeten. Einige Glückliche hatten auch süße Haustiere, wie Hunde oder Hamster.

Am Sonntag unternahmen die Klassen eine Fahrt nach Belfast, wo sie eine kleine Stadtrundfahrt machten und das Titanic-Museum besichtigten. Belfast ist geprägt von den Konflikten, die dort vor nicht allzu langer Zeit herrschten. Hungerstreiks in Gefängnissen, Bloody Sunday, IRA etc. kosteten der Stadt nicht nur unschuldige Menschenleben, auch scheint die Stadt in den 80ern und dicker Luft festzustecken. Die Tour-Guides gaben sich Mühe den Wunsch zu vermitteln, den die Nord-Iren hatten: Der Wunsch nach Frieden. Die Schülerinnen und Schüler unterschrieben auf der Peace-Wall und taten so ihren kleinen Beitrag dazu.
Das Titanic-Museum liegt genau bei der ehemaligen Werft, wo die Titanic im Jahre 1912 auf ihre Jungfernfahrt und in den folgenden Untergang startete. Es wurde gezeigt, wie das Leben im Jahr 1912 in Belfast aussah und wie die Titanic das Weltbild damals prägte.
Die Gruppe besuchten vier Tage lang eine Sprachschule, in der sie vormittags Themen besprachen wie Abtreibung, Rassismus, Immigration, gleichgeschlechtliche Ehe, Politik in Irland und die Todesstrafe. Die kontroversen Themen regten zu offenen Diskussionen an und die Schülerinnen und Schüler lernten dadurch viel über die Kultur Irlands kennen und verbesserten ihre Sprachkenntnisse.

Am Montag fuhren die Klassen mit einem Hop on Hop off Bus durch Dublin und lernten so die Stadt besser kennen. Besonders imposant war der riesige Phoenix-Park und die Kultur rund um Temple Bar, wo es von kleinen Shops wie Plattenläden, Vintage Stores und ähnlichem nur so wimmelte. Auch sah man kurz die Guinness Brewery und das alte Gefängnis. Der Busfahrer war ein gutgelaunter Mann, welcher sich nicht scheute, das ein oder andere irische Trinklied vorzusingen. Am Abend gingen einige Schülerinnen und Schüler noch in einen schicken Pub namens JW Sweetman, direkt am River Liffey. Sie verköstigten auch das Stout-Beer und waren überrascht über den speziellen Geschmack des Bieres. Es wurde laut gesungen, Geschichten erzählt und gute Hausmannskost gegessen.
Tags darauf wurde the Butlers Chocolate Experience, eine Schokoladenmanufaktur für edle Pralinen besucht. Bekannt ist Butlers auch für ihre Cafés, die überall auf der Welt verteilt sind. Die Schülerinnen und Schüler durften einen Blick in die Herstellung der Leckereien werfen und auch ausgiebig naschen. Oder in Worten anderer: „Wir schlugen uns die Bäuche mit gratis Schokolade voll, bis uns schlecht war.“

Zum krönenden Abschluss wurden kleine Schokoladenelefanten selbst bemalt und natürlich viele Pralinen für die Verwandten daheim eingekauft.

Am Mittwoch durften die Klassen endlich das Trinity College ansehen, welches inmitten von Dublin thront und oft als Wegweiser und Treffpunkt genutzt wurde. Die Gruppe bekam eine Führung von einem sarkastischen Soziologie-Studenten, welcher ein auffallendes Kostüm trug, welches einer Kakerlake ähnlich sah. Das „Kostüm“ war die elegante Uniform, die bis in die 70er Jahre im College Pflicht war. Die lustigen Anekdoten und außergewöhnlichen Traditionen der Schule machten die Führung interessant. Schlussendlich besuchten die Schülerinnen und Schüler auch noch die berühmte Bibliothek. Leider durfte man kein Buch ansehen, da sie nur für Geschichtsstudenten und andere wichtige Personen vorgesehen sind (also nicht für HLW-Schüler). Trotzdem war es bemerkenswert und es allemal wert.
Am Donnerstag wurden die Urkunden der Sprachschule ausgeteilt und dann fuhren die Klassen mit dem Zug nach Howth, um dort die Klippen zu besteigen. Howth kann man sich vorstellen wie eine Küstenstadt, wie sie im Buche steht. Lange Strände, brechende Wellen, bunte Schiffe und Fischkutter, ein typischer Leuchtturm und immer die Meeresbrise, die schrecklich nach Fisch und Salzwasser roch. Von diesem Trip kamen alle gut heim und durften sich dann darauf einstellen, dass am nächsten Tag das Abenteuer zu Ende gehen würde. Um fünf Uhr wurden die Schülerinnen und Schüler von Taxis abgeholt, damit sie ihren Flug zurück nach Frankfurt und dann nach Salzburg erwischten. So ging die Reise still und heimlich zu Ende, wobei sich wohl einige wünschten, dass sie noch etwas länger dauern würde. Vor allem, weil die Schülerinnen und Schüler wussten, dass daheim die Schule wieder auf sie wartete. Wenigstens hatten sie in der Woche nach Dublin noch Semesterferien, damit sie endlich mal wieder ausschlafen, sich ausruhen und sich ihre Füße von den Blasen erholen konnten.

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