Mit dem Fahrrad gesund in den Herbst

Dr. Stefan Petritsch vom Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. 
Bildquelle: OOEG
Dr. Stefan Petritsch vom Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. Bildquelle: OOEG

Wann, wenn nicht jetzt? Der Herbst mit seinen milden Temperaturen und der frischen Luft ist wie geschaffen für Aktivitäten im Freien. Besonders beliebt ist das Radfahren, das für jedes Alter geeignet ist und sich in vielfacher Form positiv auf Körper und Geist auswirkt.

Radfahren ist eine Sportart, die nicht nur von LeistungssportlerInnen betrieben wird, sondern auch als Freizeitbeschäftigung Spaß macht und als wirksames Allheilmittel zur Vorbeugung gegen zahlreiche Erkrankungen und Wehwehchen wahre Wunder wirkt.

„Mit dem regelmäßigen Tritt in die Pedale erzielt man viele positive Effekte. Vor allem trainiert man sein Herz-Kreislauf-System, weil die Schlagfrequenz gesenkt und das Herzschlag-volumen gesteigert wird. Das bedeutet eine Ökonomisierung der Herzfunktion, die sich langfristig positiv auf die Herzgesundheit auswirkt“, erklärt Dr. Stefan Petritsch vom Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck.

Aber auch die Atmungsorgane profitieren vom regelmäßigen Ritt auf dem Drahtesel. Durch die bessere Versorgung mit Sauerstoff wird die Atemmuskulatur gekräftigt und die Lungen-flügel werden gut und gleichmäßig belüftet.

Das Radfahren tut zudem dem Bewegungsapparat gut. „Ab dem 40. Lebensjahr verliert unser Körper in einem Zeitraum von zehn Jahren kontinuierlich ca. sieben Prozent an Muskelmasse. Hier gilt es anzusetzen, weil die Trainierbarkeit der Muskulatur bis ins hohe Alter gegeben ist. Speziell die Oberschenkelmuskulatur wird durch das Radeln besonders gut trainiert“, bricht Petritsch eine Lanze für den Radsport.

Die Angst vor einer Überbelastung der Kniegelenke ist unbegründet. „Beim Fahrradfahren lastet das Körpergewicht nur zu einem geringen Teil auf den Knien. Gerade bei bereits vorgeschädigten Gelenken in den Beinen ist es deshalb die Sportart der Wahl. Die gleichmäßig schonende Bewegung führt zu einer besseren Versorgung der Gelenkknorpel mit wichtigen Nährstoffen“, so Dr. Stefan Petritsch weiter.


Gerade jetzt das Immunsystem stärken
Mit der Herbstzeit kommen auch die Bakterien und Viren, die Erkältungskrankheiten oder, noch schlimmer, eine Grippe auslösen können. Regelmäßiges Radfahren ist eine perfekte Sportart, mit der man sein Immunsystem stärken und somit unangenehmen Erkrankungen vorbeugen kann. Das sollte nicht nur, aber gerade auch in Zeiten von Corona beherzigt werden. Entscheidend ist dabei die Regelmäßigkeit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und diverse sportmedizinische Fachgesellschaften empfehlen zum Erhalt der Gesundheit 150 Minuten moderates Ausdauertraining oder 75 Minuten intensives Training, kombiniert mit einem zweimaligen allgemeinen Krafttraining pro Woche.

Gut vorbereitet und ausgerüstet
Damit der Ausflug mit dem Rad zum sinnvollen Freizeitspaß wird, sind eine gute Vorbereitung und eine entsprechende Ausrüstung das Um und Auf. „Wenn man länger nicht gefahren ist oder mit dem Radfahren erst beginnt, empfiehlt sich vorab eine sportmedizinische Untersuchung. Wichtig ist es auch, langsam an die Sache heranzugehen. Viele starten mit zu hohem Tempo, zu langen Strecken und zu viel Kraftaufwand und gelangen dann schnell an die Grenzen der Leistungsfähigkeit. Hier kann durch eine sportmedizinische Untersuchung ein individuelles Bewegungsrezept erstellt werden“, empfiehlt der Experte eine entsprechende Abklärung.

In puncto Ausrüstung darf nicht auf einen Fahrradhelm und eine funktions- und witterungs-gerechte Kleidung vergessen werden. Trinkflasche, Sonnenbrille und ein kleines Erste-Hilfe-Set für den Fall der Fälle dürfen ebenso nicht fehlen.

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