FRANK/ABICHT BEREIT FÜR DIE EUROPAMEISTERSCHAFT

FRANK/ABICHT 
© Tobias Stoerkle - Photography
FRANK/ABICHT © Tobias Stoerkle - Photography

Fast alle der 41 gemeldeten 49erFX-Boote betreten bei der Europameisterschaft im Union-Yacht-Club Attersee Neuland. Für Tanja Frank ist es hingegen die erstmalige Rückkehr an den Attersee, nachdem sie 2010 die Staatsmeisterschaften im 420er gewann. „Ich war früher im Opti und 420er oft hier, der Titel ist eine schöne Erinnerung. Da ich aber selbst in den letzten zehn Jahren kaum auf einem See gesegelt bin, sehe ich für die EM keinen klassischen Heimvorteil“, erklärt die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin von Rio.

Gewicht könnte zum Vorteil werden
Das Duo vom Union Yacht Club Neusiedlersee absolvierte bislang drei Segeltage am Attersee. Durch eine Kaltfront finden die Teams aktuell sehr kühle und regnerische Bedingungen vor. „Unsere Erwartungen wurden bestätigt. Der Wind ist böig und am Wasser sehr schwierig zu erkennen. Es kann sein, dass das nebenan fahrende Boot einen komplett anderen Wind hat. Das macht es nicht einfach“, berichtet Vorschoterin Lorena Abicht, die zum ersten Mal am Attersee segelt. „Es fühlt sich schon sehr heimisch an. Wir bekommen sehr viel Unterstützung von allen Seiten“.

Am Freitag absolvierten die OeSV-Athletinnen auch „Practice Races“ mit ihren neuen belgischen Trainingspartnerinnen Isaura Maenhaut und Anouk Geurts. Im Gegensatz zur Kieler Woche, bei der die Österreicherinnen beim vorherrschenden Starkwind vor allem aufgrund des fehlenden Gewichts Probleme hatten, kommen ihnen die Verhältnisse am Attersee entgegen. „Flachwasser liegt uns vor allem bei wenig Wind. Und diesmal könnte das Gewicht zu unserem Pluspunkt werden. Die Trainingsrennen waren ein erster wichtiger Vergleich. Wir haben einen guten Grundspeed und sind auch mit dem Material zufrieden“, so Abicht. Bei der Wahl des Großsegels entschieden sich die beiden für jenes vom Vizeweltmeistertitel von Aarhus im Jahr 2018.

Erster Schritt Richtung Goldflotte
Die höhere Erwartungshaltung bei den Titelkämpfen im eigenen Land nimmt das österreichische Olympia-Boot als zusätzliche Motivation wahr. „Wir hatten sehr lange keinen Vergleich zu anderen Nationen, bei der Kieler Woche haben wir erste Erkenntnisse sammeln können. Wir sind froh, dass es diese Europameisterschaft gibt und wir die Chance haben, uns zu beweisen. Wir müssen aber Schritt für Schritt gehen. Das erste Ziel ist in die Goldflotte zu kommen. Dann könnten wir die Top-10 anpeilen“, zeigt sich Steuerfrau Frank zuversichtlich.

OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid: „Tanja und Lorena haben über den Sommer deutliche Fortschritte gemacht, das haben sie in den Trainingswettfahrten bereits unter Beweis gestellt. In Kiel haben sie ihr Potential sicher nicht ausschöpfen können. Die Bedingungen am Attersee kommen ihnen eher entgegen. Es wird wichtig sein, dass sie gut in die Regatta starten. Wenn sie schnell ein Gefühl für den Wind bekommen und in ihren Rhythmus finden, ist viel möglich“.

Laura Schöfegger startet mit Elsa Lovrek
Der Österreichische Segel-Verband ist bei der Europameisterschaft auch mit einem zweiten 49erFX-Boot am Start. Da Anna Boustani ihre Teilnahme kurzfristig aus privaten Gründen absagen musste, wird Laura Schöfegger mit Vorschoterin Elsa Lovrek segeln. Die beiden bildeten von 2013 bis 2016 ein 49erFX-Gespann. „Es ist sehr schade, dass Anna ausfällt. Ich wollte aber unbedingt bei der Heim-Europameisterschaft an den Start gehen und habe Elsa gefragt. Sie hat alles liegen und stehen lassen, um mich dabei zu unterstützen. Wir werden die verbleibenden Trainingstage bestmöglich nutzen und gehen ohne Druck in die Regatta“, berichtet Steuerfrau Schöfegger.

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