Wald im Web: Bundesforste laden zur virtuellen Tour in den Wald der Zukunft

Hinter den Kulissen: Naturraummanager Stefan Schörghuber beim Dreh im ?-Bf-Forstbetrieb Waldviertel-Voralpen --Fotos (c) vrisch
Hinter den Kulissen: Naturraummanager Stefan Schörghuber beim Dreh im ?-Bf-Forstbetrieb Waldviertel-Voralpen --Fotos (c) vrisch

Der Wald geht online: Zum Auftakt der Woche des Waldes (14. bis 20. Juni) laden die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) zur virtuellen Tour in den Wald von heute und in 100 Jahren ein. „Die Auswirkungen der Klimakrise auf unsere Natur sind allgegenwärtig, Wetterextreme und der Waldschädling Borkenkäfer haben in den letzten Jahren bereits deutlich sichtbare Spuren hinterlassen“, sagt Rudolf Freidhager, Vorstand der Bundesforste, die 15 % der heimischen Wälder betreuen und nachhaltig bewirtschaften. „Wir müssen unsere Wälder schon heute klimafit machen, damit sie den kommenden Herausforderungen bestmöglich standhalten können“. Vor welchen großen Veränderungen der Wald heute steht, welche Baumarten häufiger vorkommen und welche seltener werden, und wie dabei trotzdem wertvolle Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen erhalten werden, zeigen die Bundesforste bei einer 360 Grad-Tour durch die Wälder in Niederösterreich. „Für uns ist der Waldumbau hin zu einem bunten und artenreichen Mischwald im wahrsten Sinne des Wortes ein Jahrhundertprojekt. Daran möchten wir die Menschen in Österreich teilhaben lassen und alle herzlich einladen, sich schon heute ein Bild vom Wald der Zukunft zu machen“, so Freidhager. Die virtuelle Führung sowie viele weitere Informationen zum Wald von heute und morgen gibt es unter www.wald-der-zukunft.at.

Wald im Wandel, Wald der Zukunft und Wald-Wildnis im 360 Grad Rundumblick
Mittels Virtual Reality und 360 Grad Videoproduktion wird der Eindruck der Bewegung mitten im Wald vermittelt und gleichzeitig das gezielte Betrachten von einzelnen Waldelementen ermöglicht. Bundesforste-Experte Stefan Schörghuber nimmt die Besucher*innen mit zu einem virtuellen Spaziergang in die Wälder der Wachau und des Weitentals im ÖBf-Forstbetrieb Waldviertel-Voralpen. Auf dem Programm stehen unter anderem der Besuch einer von Borkenkäfer und Wetterextremen gezeichneten Schadholzfläche. Weiter geht es mit einem Blick in die Waldzukunft – in einen bunten und artenreichen Mischwald, der naturnah bewirtschaftet wird, sich von selbst verjüngt und so eine wichtige Rolle als Klimaschützer einnimmt. Zum Abschluss bietet Stefan Schörghuber exklusive Einblicke in eine Wald-Wildnis mitten im Wirtschaftswald, die Lebensraum für zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen bietet.

Die digitale Führung wurde mit der Agentur vrisch multimediaproduction GmbH produziert und ist Teil der Website www.wald-der-zukunft.at. Für Herbst 2021 ist eine Erweiterung der virtuellen Führung mittels einer interaktiven Virtual Reality App geplant.

„Analoge“ Waldführungen in den Wald der Zukunft im September
„Digitale Naturerlebnisse können den Aufenthalt im Wald zwar nicht ersetzen, aber – vor allem in Corona-Zeiten – Lust auf mehr machen“, begründet Freidhager die Initiative. Wer den Wald der Zukunft zusätzlich vor Ort erleben möchte, hat dazu Anfang September 2021 die Gelegenheit. Die Bundesforste bieten dann in allen 12 Forstbetrieben in Tirol, Salzburg, Kärnten, der Steiermark sowie Ober- und Niederösterreich eigene Wald-Führungen an und geben exklusive Einblicke in den Wald von heute und in 100 Jahren. Die Teilnehmer*innenanzahl ist begrenzt und eine Voranmeldung ab sofort unter www.wald-der-zukunft.at möglich.

Digitales Naturvermittlungsangebot wächst
„Corona hat in vielen Lebensbereichen zu einem Digitalisierungsschub geführt, so auch in der Naturvermittlung“, sagt Freidhager. Das Naturraummanagement-Team im Forstbetrieb Wienerwald etwa bietet seit Beginn des Jahres Online-Vorträge über Tierspurenlesen oder den Wald der Zukunft an. Volksschulen können unter dem Motto „Der Wald geht online“ interaktive Onlinevorträge zu spannenden Themen wie „Haselmaus und Siebenschläfer“ oder den Miniworkshop „Tiergeschichten aus dem Wienerwald“ buchen. Das digitale Angebot dient als Ergänzung zu den bestehenden Naturführungen im Wald und soll in Zukunft vor allem in der kühleren Jahreszeit weiter ausgebaut werden. www.bundesforste.at/biosphaerenpark

Auch im neu eröffneten Haus der Wildnis in Lunz am See (NÖ) wird der Urwald des Wildnisgebiets Dürrenstein-Lassingtal, in das die Bundesforste den Großteil der Fläche einbringen, virtuell erlebbar. Auf rund 700 m2 Ausstellungsfläche gibt es Stationen mit Virtual-Reality-Anwendungen und die Gelegenheit beim 360 Grad Video „Flug des Habichtkauzes“ die wilden Wälder hautnah aus der Vogelperspektive zu erleben. www.haus-der-wildnis.at

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