Resümee zum Vienna City Marathon

Credit: VCM / Leo Hagen
Credit: VCM / Leo Hagen

„Mein Respekt geht an die Läuferinnen und Läufer des gestrigen Vienna City Marathons, besonders an jene, die auf den ersten Plätzen waren, aber auch an alle, die teilgenommen haben. Obwohl ich gerne gehe und in den Bergen wandere, sind diese Leistungen für mich unvorstellbar. Ich beglückwünsche die Organisatoren zur gelungenen Durchführung. Es ist prinzipiell schwierig, einen Marathon in dieser Dimension zu veranstalten. In Zeiten der Pandemie ist das erst recht herausfordernd. Es ist außergewöhnlich gut gelungen. - Wir trauern um den Läufer, der im Halbmarathon verstorben ist. Unser Mitgefühlt gehört seiner Familie“, sagte Präsident Van der Bellen im Maria-Theresien-Zimmer in seinem Amtssitz in der Hofburg.

Der Bundespräsident sprach dabei die Eckpunkte der Veranstaltung an: das Comeback als erster großer Stadtmarathon in Europa seit Beginn der Pandemie, den Todesfall eines Teilnehmers und die sportlichen Leistungen aller Läuferinnen und Läufer. Das Resümee der Veranstalter ist von diesen Aspekten geprägt und in der Gesamtheit sehr positiv.

Bewusst gesagt: Wir machen es

„Das Marathonlaufen ist zurück. Wir haben stattgefunden und einen Impuls für die Durchführung von Laufveranstaltungen gegeben. Wir wollten Vertrauen dafür schaffen, dass große Laufbewerbe möglich sind“, sagt Veranstalter Wolfgang Konrad.

„Wir hatten zwei Marathons zu bewältigen, Covid und die Organisation an sich. Wir haben die Veranstaltung unter ganz schweren Bedingungen abgewickelt. Ein großer Dank geht an das Team und alle beteiligten Personen und Organisationen. Wir hätten es uns auch einfach machen können und sagen: Wir verzichten auf die Samstagbewerbe, oder wir verzichten überhaupt auf die Durchführung. Wir haben aber ganz bewusst gesagt: Es ist uns wichtig, dass all diese Läufe stattfinden, und wir haben es gemacht. Es ist gelungen, ein Signal nach Außen zu geben. Wir sind zurück auf der Bühne und gehen mit einem großen Lernprozess in die Zukunft“, so Konrad.

„Wir haben nach einem Marathon noch nie so viele Rückmeldungen von den Läufern bekommen. Die meisten sagen: Danke, dass ihr das gemacht habt. Die Läuferinnen und Läufer haben es sich verdient, dass solche Veranstaltungen stattfinden. Sie haben nicht den Kopf in den Sand gesetzt und sich fit gehalten. Das macht Freude und Stolz“, betont Konrad.

Kontrollierte Offensive

Rund 18.000 Läuferinnen und Läufer waren an beiden Event-Tagen auf den Straßen Wiens unterwegs. Von 26.016 angemeldeten Teilnehmern haben 18.100 ihre Startnummern abgeholt. 17.849 Finisher wurden an beiden Tagen in allen Bewerben in Summe verzeichnet. Diese Quote an Teilnehmern, die aus unterschiedlichen Gründen nicht gelaufen sind, ist höher als in den vergangenen Jahren und deckt sich mit Erfahrungen beispielsweise des jüngst durchgeführten Berlin Halbmarathons.

VCM-Organisationsleiter Gerhard Wehr beschrieb die Organisation als „kontrollierte Offensive zurück zur Normalität“. Das Präventionskonzept mit Test für alle Teilnehmenden und organisatorischen Entzerrungsmaßnahmen machte die Durchführung möglich – ebenso die Zusammenarbeit und das Goodwill von allen Beteiligten: „Wir hatten immer das Gefühl: ‚Alle wollen diesen Marathon.“ Insgesamt haben über 3.000 Menschen am Wochenende dafür gearbeitet, den Marathon möglich zu machen.

Umsetzung des Präventionskonzepts

Ein wichtiges Element der Durchführung war die Kontrolle der Testnachweise, was auf der Vienna Sports World in der Marx Halle passiert ist. Dies ist zugleich Sportmesse und Startnummernausgabe. Dominik Konrad, VCM-Geschäftsführer und seit Jahren Projektleiter für die Messe: „Diese Kontrolle war eine besondere Herausforderung. Es gab keine Proben oder Versuchsmöglichkeiten, wie das in dieser Größenordnung in der Praxis funktioniert. Die Teilnehmer und Besucher wurden auf 30 Stationen empfangen. Es geht auch darum, dass sich dabei alle wohlfühlen und keine engen Situationen entstehen. Es ist uns gelungen, das gut umzusetzen und das Präventionskonzept auch tatsächlich auszufüllen.“

Starke Messages und Motvation zur Bewegung

„Der Samstag des Vienna City Marathon war noch nie mit so starken Botschaften unterwegs. Über allem stand die Freude an der gemeinsamen Bewegung, egal, welche Voraussetzungen jemand mitbringt. Die Motivation zum Laufen besonders für Kinder und Jugendliche ist ein zentraler Bestandteil unserer Veranstaltung. Ein herzliches Danke an die Eltern und Lehrpersonen, die dazu sehr viel beitragen“, hob Kathrin Widu, VCM-Geschäftsführerin hervor: „Mit den ersten Läufen an diesem Tag ist das Comeback wahr geworden. Es war eine grandiose Stimmung von den ganz jungen Teilnehmern bis zu den Top-Leistungen der österreichischen Athleten Julia Mayer und Andreas Vojta beim Vienna 10K.“

Der Coca-Cola Inclusion Run setzte ein Zeichen für ein offenes Miteinander und für Freude am Sport, egal welche Voraussetzungen jemand mitbringt. Dabei wurden Spenden für Special Olympics Österreich gesammelt.

Erstmals fand der Daily Mile Run über 1,6 Kilometer statt. Dieser Lauf für die Jüngsten, an dem auch Eltern mit ihren Kindern teilnehmen konnten, war ein Impuls für die Kinder-Laufinitiative The Daily Mile an Volksschulen und Kindergärten. 70 Bildungseinrichtungen in ganz Österreich machen bei dieser vom VCM getragenen Aktion bereits mit. Im neuen Schuljahr sollen es noch viel mehr werden.

Beim VCM Kinderlauf über 2,2 Kilometer vom Stadtpark bis ins VCM-Ziel vor dem Burgtheater haben Kinder und Jugendliche die Motivation durch eine Laufveranstaltung kennengelernt.

Gäste beim Besuch in der Hofburg waren:
Betesfa Getahun (ETH) - 2. Platz, 2:09:42
Tadesse Abraham (SUI) - 6. Platz, 2:12:26
Gelete Burka (ETH) - 3. Platz, 2:25:38
Fabienne Schlumpf (SUI) - 4. Platz, 2:26:31

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