Präsident Kalliauer fordert mehr Kaufkraft statt Lohndruck

Der langjährige - krisenbedingt unterbrochene - Trend der Auseinanderentwicklung von Löhnen und Gewinnen setzt sich fort. Gewinne und Vermögenseinkommen steigen schon wieder doppelt so schnell wie die Löhne und Gehälter.


„Nachhaltiges Wachstum und Schuldenabbau können nur mit einer gerechten Lohnpolitik für mehr Kaufkraft, einer Stärkung des Sozialstaats und einer angemessenen Besteuerung von Gewinnen, Vermögen und Spekulation gelingen“, sagte AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer heute bei der Präsentation der neuesten Daten zur Einkommensentwicklung.


Der Anteil der Löhne und Gehälter (die Lohnquote) am in Österreich produzierten „Volkseinkommen“ erreichte 2009 mit rund 70 Prozent das Niveau von 2001. Ab 2010 wird die Lohnquote wieder schrumpfen, obwohl die Wirtschaft wächst. Durch einen Prozentpunkt weniger Lohnquote entgehen den Arbeitnehmern/-innen zwei Milliarden Euro an Löhnen und Gehältern, die stattdessen als zusätzliche Gewinn- und Besitzeinkommen in die Taschen von Vermögenden und Unternehmen fließen. Die Gewinnquote steigt.

Während sich die Gewinne und Einkommen aus Vermögensbesitz von 1994 bis 2011 um 120 Prozent mehr als verdoppeln werden, wird die gesamte Lohnsumme nur halb so stark wachsen. „Eine Mäßigung bei den Gewinnen und Dividenden ist ökonomisch sinnvoll und gerecht. Die Arbeitnehmer/-innen sind produktiver geworden und schaffen mehr Werte – dafür muss es auch mehr Lohn geben“, sagt Kalliauer. Mäßige Löhne würden Kaufkraft, Konsum und Absatz dämpfen. Das schadet der Konjunktur und verschärft die Arbeitslosigkeit.


Ein durchschnittlich entlohnter Arbeitnehmer/eine durchschnittlich entlohnte Arbeitnehmerin des Jahres 2008 in Oberösterreich konnte sich netto und nach Abzug der Preissteigerung de facto nicht mehr leisten (+ 0,3 Prozent) als Durchschnittsverdienende Mitte der 1990iger Jahre. Bundesweit ergibt sich sogar ein Minus von 1,7 Prozent. Wäre die Lohnsteuersumme im Gleichklang mit der Lohnsumme gewachsen, dann hätten die Arbeitnehmer/-innen 2008 um 3,87 Milliarden Euro (OÖ: 655 Millionen Euro) weniger Lohnsteuer bezahlt. Pro Arbeitnehmer/-in sind das rund 960 Euro!


Im Jahr 2009 verdiente ein Arbeitnehmer/eine Arbeitnehmerin in Oberösterreich - laut noch vorläufigen Daten - 1920 Euro im Median. Das heißt, je die Hälfte der Beschäftigten verdient weniger bzw. mehr. Männer kommen im Monat auf 2325 Euro, Frauen hingegen nur auf 1387 Euro, das ist um 40 Prozent niedriger.

„Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen durch Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkürzung stärker am erwirtschafteten Reichtum beteiligt werden. Wir brauchen Zukunftsinvestitionen statt Sparens am falschen Platz. Daher dürfen die Konzerne und Vermögenden steuerlich nicht weiter geschont werden“, sagt AK-Präsident Kalliauer.


Die wichtigsten AK-Forderungen sind:

- Reale Lohnsteigerungen für mehr Kaufkraft und Gerechtigkeit

- Gerechtes Entgelt – Mindestlohn von 1300 Euro brutto
Arbeitszeitverkürzung ohne Einkommensverlust und mit Ausgleich beim Personal

- 75 Prozent Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld

- Mindestsicherung auf existenzsicherndem Niveau deutlich über der Armutsschwelle (2008: 951 Euro zwölfmal im Jahr)

- Zügelung der Management-Gagen

- Vermögenssteuer ab Privatvermögen von einer Million Euro

- Besteuerung von Spekulationsgewinnen (Vermögenszuwächsen)

- Abschaffung der Steuerprivilegien von Privatstiftungen

- Börsenumsatzsteuer und Bankenabgabe

- Deutlich niedrigerer Einstiegssteuersatz bei der Lohnsteuer

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