Landespreis für Freies Radio Sgkt

Am Mittwoch, den 3. November wurde dem Verein Freies Radio Salzkammergut der kleine Landespreis für initiative Kulturarbeit in Linz verliehen. Das Freie Radio ist damit die erste Initiative aus Bad Ischl, die seit der Verleihung dieses Preises einen solchen erhält.

Anerkennung für die Radiomacher
Für Geschäftsführer Mario Friedwagner ist die Auszeichnung eine Bestätigung für die positive Entwicklung des Senders. „Es ist uns gelungen, aus einem regionalen Sorgenkind ein Vorzeigeprojekt zu machen. Während unsere Vorgänger geglaubt haben, die Zukunft liege in der Kommerzialisierung des Programms, waren wir immer der Meinung, dass das Salzkammergut einen unabhängigen und werbefreien Sender braucht. Einen Sender, der den BürgerInnen gehört. Heute erhalten wir die Anerkennung für unsere Überzeugung und das ist eine schöne Sache.“

Friedwagner hofft nun, dass sich auch im Verhältnis zur Stadtgemeinde Bad Ischl ein besseres Klima entwickelt. „Unsere Aufgabe ist es, möglichst viele Menschen an den Ausbildungsangeboten und technischen Möglichkeiten des Senders teilhaben zu lassen. Die Verleihung des Landeskulturpreises ist ein Zeichen dafür, dass wir dieser Aufgabe in ausgezeichneter Weise nachkommen. Wir würden uns auch über mehr Unterstützung und Wertschätzung der Stadtgemeinde freuen.“

Außenstudio in Vöcklabruck
Während der Sender in Bad Ischl auf eine Anerkennung durch die Stadtgemeinde warten muss, wurde in Vöcklabruck ein zweites Standbein aufgebaut. Die RadiomacherInnen haben in Zusammenarbeit mit dem Projekt OTELO (Offenes Technologie Labor) ein Außenstudio eingerichtet.

„Seit Mai 2010 betreiben wir ein Außenstudio in der alten Landesmusikschule in Vöcklabruck,“ berichtet Programmkoordinatorin Evelyn Ritt. „Im Radionest können unsere ehrenamtlichen SendungsmacherInnen vor Ort produzieren und ihre Sendungen live aus Vöcklabruck senden. Der kostspielige Weg nach Bad Ischl ist somit nicht mehr notwendig und das Radionest bietet eine optimale Plattform zur Vernetzung und Kommunikation.

„Für die Leute wird es dadurch einfacher und leichter ihre Inhalte On Air zu bringen,“ bestätigt Mario Friedwagner. „Vor Ort arbeiten Johanna Ramacher und Richard Schachinger sehr intensiv daran, den offenen Zugang zu fördern und eine lokale Redaktion aufzubauen. Die Sendung Infobox Vöcklabruck ist ein erstes Ergebnis dieser Arbeit.“

Begründung der Jury
Für Friedwagner ist die Begründung der Jury, „eine regionale Initiative zu würdigen, die einer breiten Bevölkerungsschicht einen aktiven und kreativen Zugang zum Medium Radio bietet“ auch ein Auftrag für die Zukunft. „Wir glauben, dass es für die Demokratie, den sozialen Zusammenhalt und die Medienkompetenz der BürgerInnen wichtig ist zugangsoffene Medien zu haben. Nach zehn Jahren freies Radio in Österreich glauben immer noch viele Menschen Radiomachen sei einer Elite vorbehalten. Es gibt aber mehr 150 Menschen in der Region, die das Gegenteil beweisen. Für uns wird es in Zukunft wichtig sein, unterrepräsentierten Gruppen, vor allem Frauen und Zuwanderern, ein Forum zu geben und natürlich auch Kulturinitiativen zu motivieren, neue Wege in ihrer Öffentlichkeitsarbeit zu gehen.“

Mehr als 60 regelmäßige Programme im Tages- Wochen- und Monatsrhythmus werden derzeit von ehrenamtlichen RedakteurInnen gestaltet. Ein Grund für Programmkoordinatorin Evelyn Ritt Danke zu sagen: „Der Landeskulturpreis ist ein Ergebnis des Engagements unserer Programmmachenden. Ohne die Radiofamilie könnten wir die Qualität und Vielfalt des gesamten Programms nicht so hoch halten. Ihnen gehört ein Teil des Preises.“

Erweiterung und Buchpräsentation
Mario Friedwagner ergänzt: „Und natürlich dem Kernteam des Vereins. Wir haben ein großartiges Team und alle MitarbeiterInnen arbeiten mit viel Kreativität an der Entwicklung des Senders. Derzeit liegt ein Antrag auf Erweiterung des Sendegebietes in Richtung Wolfgangsee bei der Behörde und Anfang des Jahres 2011 werden wir eine Publikation präsentieren, welche die Radiogeschichte des Salzkammergutes aufarbeitet und zusammenfasst. Es gibt also genug zu tun, wir blicken in eine spannende Zukunft.“

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