Salzkammergut Spitäler kämpfen gemeinsam gegen den Schlaganfall

15 Prozent der Betroffenen sterben unmittelbar daran, sodass Schlaganfälle oberösterreichweit die dritthäufigste Todesursache darstellen. Ein hoher Prozentsatz der SchlaganfallpatientInnen erleidet überdies
bleibende Folgeschäden und dauernde Invalidität.
Gleichzeitig gibt es seit über zehn Jahren hochwirksame Möglichkeiten, Schlaganfälle rasch
zu diagnostizieren und (in Folge) effektiv zu therapieren. Dies ist zum einen die Behandlung
an hochspezialisierten Stroke-Units, zum anderen die Therapie mittels systemischer Lyse
bzw. interventioneller Thrombektomie. Bei einer Lyse-Behandlung wird versucht, das
Blutgerinnsel, welches das Gefäß verschließt, durch ein venös verabreichtes Medikament
aufzulösen und somit die Blutbahnen wieder durchgängig zu machen. Bei der
interventionellen Thrombektomie wird das Gerinnsel operativ entfernt.

Da bei der Schlaganfallversorgung jede Minute zählt, ist es wichtig, dass eine rasche
Behandlung auch außerhalb großer medizinischer Zentren gewährleistet ist und periphere
Spitäler entsprechende Behandlungsmöglichkeiten anbieten können. Daher kooperieren die
Landes-Krankenhäuser des Salzkammergutes, um eine optimale Schlaganfallversorgung
garantieren zu können.

„Bis vor wenigen Jahren wurden alle PatientInnen, bei denen der Verdacht auf einen
Schlaganfall bestand, direkt in eine Spezialabteilung gebracht. Je nach örtlicher Gegebenheit
dauerte der Transport bis zu einer Stunde. Gute Ergebnisse können aber nur dann erzielt
werden, wenn rasch mit der Behandlung begonnen wird. Ansonst drohen irreparable
Schäden“, sagt Prim. Priv. Doz. Dr. Alfons Gegenhuber, Leiter der Abteilung für Innere
Medizin am LKH Bad Ischl.


Mittlerweile sieht der Ablauf vor, dass die PatientInnen an den Internen Abteilungen
erstuntersucht werden und eine Computertomografie des Schädels durchgeführt wird. Die
dabei entstandenen Bilder des Gehirns werden umgehend von dem/der diensthabenden
Radiologen/Radiologin beurteilt und in weiterer Folge digital an das LKH Vöcklabruck
übermittelt. „Bei uns wird dann die gesamte bisher vorhandene Information (klinischer
Zustand, Bildgebung) umgehend von einem/einer Facharzt/-ärztin für Neurologie beurteilt
und der Schweregrad des Schlaganfalls festgestellt“, erklärt Prim. Priv. Doz. Dr. Nenad
Mitrovic, Leiter der Abteilung für Neurologie am LKH Vöcklabruck. In Bad Ischl wird der/die
Betroffene in der Zwischenzeit auf die Intensivstation aufgenommen und die Therapie
eingeleitet. Der behandelnde Internist setzt sich mit dem/der zuständigen
Neurologen/Neurologin in Verbindung. „Zu diesem Zeitpunkt steht schon fest, ob der
Schlaganfall durch ein Gerinnsel oder eine Blutung ausgelöst wurde. Bei der Konsultation
wird dann entschieden, ob eine Lyse-Therapie Sinn macht“, erklärt Prim. Mitrovic.

Die Thrombolyse wird dann vor Ort begonnen und die PatientInnen unter ärztlicher
Begleitung auf die Stroke Unit nach Vöcklabruck verlegt. Es werden weitere diagnostische
und therapeutische Schritte unternommen, die das Ziel haben, die Ursache des
Schlaganfalls zu finden und die funktionellen Defizite des/der Patienten/Patientin zu
verringern. Die Rückverlegung nach Bad Ischl findet, je nach klinischem Zustand des/der
Betroffenen, so bald wie möglich statt.

Dieses Diagnose-und Therapiekonzept wurde in den letzten Jahren gemeinsam von Prim.
Priv. Doz. Mitrovic und Prim. Priv. Doz. Gegenhuber entwickelt, und verbessert die
Akutversorgung bei Schlaganfall im gesamten Salzkammergut.

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