Kulturehrenzeichen für Kammersänger Spas Wenkoff

Einen große Persönlichkeit der internationalen Opernbühnen konnte die Stadt Bad Ischl mit einem Kulturehrenzeichen auszeichnen: Der in Bad Ischl lebende Tenor Kammersänger Spas Wenkoff wurde an seinem 84. Geburtstag am 23. September durch Bürgermeister Hannes Heide geehrt. Für den Ausgezeichneten nahmen seine Gattin Hannelore und Sohn Christian das Ehrenzeichen entgegen.

Spas Wenkoff ist in Weliko Tarnowo in Bulgarien geboren und in seiner Geburtstadt Ehrenbürger. Die Familie war aus der DDR nach Bad Iscl gezogen und erfuhr in der Stadt bei Ämter und Behörden große Hilfe. Damals wollte die Familie Wenkoff darum kein großes Aufsehen erregen. Und so, erinnerte Christian Wenkoff, lehnte sein Vater die Interviewanfrage eine jungen Journalisten ab. „Ich freue mich aber, dass sich mit dieser Ehrung ein Kreis schließt, ist doch dieser junge Journalist von damals heute Bürgermeister der Stadt Bad Ischl und zeichnet meinen Vater aus“.

In seiner Laudatio unterstrich Biograf Peter M. Schneider die Bedeutung von Spas Wenkoff, und erinnerte an Stationen seiner Karriere, die in Operetten ihren Ausgang nahm: Am 12. Oktober 1975 sang er nach einem erfolgreichen Vorsingen bei Harry Kupfer in Dresden in dessen Inszenierung zum ersten Mal die Titelrolle in Tristan und Isolde, eine Rolle, die er während seiner Karriere nach eigenen Angaben insgesamt 450 Mal interpretierte. Von 1976 bis 1984 war er festes Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Neben Tristan sang er hier Stolzing, Parsifal, Tannhäuser, Siegmund und Siegfried, aber auch die Titelrolle in Giuseppe Verdis Otello. Ab 1984 war er ausschließlich freischaffend tätig.

Bei den Bayreuther Festspielen sang er 1976, 1982 und 1983 den Tristan und 1978 in Götz Friedrichs anfangs umstrittener Inszenierung des Tannhäuser die Titelrolle. 1981 erfolgte sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York, ebenfalls wieder als Tristan. In den folgenden Jahren sang er vornehmlich in Berlin (Deutsche Oper Berlin), Wien, München und Köln. Besondere Erfolge feierte Wenkoff auch an der Wiener Staatsoper. Sein Bühnenabschied war 1993.

Bürgermeister Hannes Heide unterstrich, dass es für die Stadt Bad Ischl von großer Bedeutung ist, Persönlichkeiten mit dem Kulturehrenzeihen auszuzeichnen, die sich um Kunst, Kultur und Wissenschaft, verdient gemacht, und damit den Ruf der Kulturstadt Bad Ischl hinausgetragen haben.

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