Frauenbündnis gegen Männergewalt bringt PassantInnen ins Gespräch über Gewalt

„Am Wochenende sind in Wien und NÖ zwei Morde und zwei Mordversuche an Frauen passiert. Berichtet wurde von ‚Familientragödien’. Gewalt an Frauen ist ein Verbrechen, keine -Tragödie-“, stellten Vertreterinnen des Bündnis ‚Oberösterreichs Frauen gegen Männergewalt’ bei Ihrer Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen fest. ‚Es ist Männergewalt gegen Frauen – 97% der Täter sind männlich und 90% der Opfer sind weiblich“, so das Frauenbündnis. Das Bündnis fordert auf, Männergewalt gegen Frauen nicht zu relativieren und zu verharmlosen. Gefordert werden Unterstützungsangebote für Gewaltbetroffene und die gesetzliche Verankerung von Täterarbeit.

Riesige Zeitungen lesend saßen am Montag viele Frauen (unter ihnen die Vorsitzende der Katholischen Frauen, Erika Kirchweger, die ÖGB-Frauenvorsitzende Christine Lengauer, die Frauenvorsitzenden von SPÖ, ÖVP und Grünen, Sonja Ablinger, Claudia Durchschlag und Maria Buchmayr, die Geschäftsführerinnen des Gewaltschutzzentrums, des Linzer Frauenhauses und des autonomen Frauenzentrums, Maria Schwarz-Schlöglmann, Grete Rackl und Andrea Jobst-Hausleithner) auf Stühlen in der Linzer Fußgängerzone. Mit dieser Aktion brachten sie Passantinnen und Passanten ins Gespräch. In den übergroßen Zeitungen wurden Gewaltverbrechen, die Frauen von Ehemännern und Lebensgefährten zugefügt werden, genannt.

Männliche Gewalt ist die laut einer Weltbank-Studie die am weitesten verbreitete Todesursache von Frauen. Laut Schätzungen ist jede fünfte Frau in Österreich einmal in ihrem Leben von Gewalt durch einen männlichen Angehörigen betroffen. Das Gewaltschutzzenrtum OÖ betreut jährlich ca. 1800 Frauen. In den Frauenhäusern suchen knapp 300 Frauen Schutz und Unterkunft, ca. 3.500 Frauen werden beraten. Im autonomen Frauenzentrum erhalten jährlich gut 600 gewaltbetroffene Frauen Unterstützung.

„Wir haben uns in Oberösterreich zusammengeschlossen, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen und ein Recht auf gewaltfreies Leben einzufordern“, so die Vertreterinnen des Frauenbündnis. Das Bündnis ‚Oberösterreichs Frauen gegen Männergewalt’ fordert den Ausbau von Frauenhaus- und Nachversorgungsplätzen in den ländlichen Regionen, verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen für von Gewalt betroffene Migrantinnen und mehr muttersprachliche Beratungen. Für MitarbeiterInnen in medizinisch- gesundheitlichen, pädagogischen und sozialen Einrichtungen soll verpflichtend die Früherkennung von Gewalt in der Ausbildung berücksichtigt werden. Damit die Zahl der Wiederholungstäter sinkt, fordern die Frauen die gesetzliche Verankerung der Täterarbeit.



Oberösterreichs Frauen gegen Männergewalt

ÖGB – Frauen OÖ, Katholische Frauenbewegung OÖ, Haus der Frau - Bildungs- und Begegnungszentrum für Frauen, Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung -Betriebsseelsorge/Mensch&Arbeit, Frauenkommission der Diözese Linz, Österreichische Frauenforum Feministische Theologie, Arbeiterkammer OÖ – Frauenbüro, SPÖ-Frauen OÖ, Grüne Frauen OÖ, ÖVP-Frauen OÖ, Österreichische HochschülerInnenschaft – Frauenreferat, VFQ Gesellschaft für Frauen und Qualifikation mbH, VSG/woman – die Frauenberatung, maiz – autonomes Zentrum von und für Migrantinnen, Volkshilfe – Frauen einer Welt, FIFTITU% Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur in OÖ, Frauenstiftung Steyr, Frauenberatung Perg, ALOM-FrauenTrainingsZentrum Rohrbach, Frauennetzwerk3 Ried, Welser Frauenforum, Sozialplattform, Gewaltschutzzentrum OÖ, Linzer Frauenbüro, Frauenhaus Linz, Linzer Frauengesundheitszentrum, Autonomes Frauenzentrum Linz, BPW Club Linz – Business and Professional Women, EWMD - European Women´s Management Development International Network-Regionalgruppe Linz

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