100 neue Nahverkehrszüge von vier Bundesländern bestellt

Was immer die Entscheidungsfreude der Bundesländer Wien, Steiermark, OÖ und NÖ ausgelöst hat, sei es das Superwahljahr mit Landtags- und Nationalratswahlen oder die Erkenntnis, nicht nur den Autopendlern eine Pendlerpauschale „nachzuwerfen zu müssen“, sondern auch für die Bahnkunden etwas zu tun. Verkehrsministerin Doris Bures hat jedenfalls die Gunst der Stunde genützt und mit den vier Landeshauptleuten eine stattliche Investition für 100 Nahverkehrszüge vereinbart, die ab 2015 einsatzbereit sein sollen. Der Anteil des Bundes mit 90 % der insgesamt 550 Mio. Euro ist erklecklich, der Länderanteil mit 10 % eher bescheiden.

Erfreulich ist, dass sich auch das bisher wenig bahnaffine Bundesland NÖ aufrafft, für seine Bahnpendler /-innen zu sorgen. Das Bundesland Salzburg scheint derzeit nicht entscheidungsfähig, die finanziellen Turbulenzen lähmen die gesamte Landesregierung, wiewohl auch Salzburg dringend neue Nahverkehrs-Fahrzeuge für die Verdichtung des Nahverkehrs und zur Modernisierung braucht. Die noch immer eingesetzten CityShuttles sind nicht barrierefrei.

Für die Zukunft wäre anzustreben, dass es Fahrzeug-Investitionsprogramme über mehrere Jahre gibt. Die Vorfreude der Pendler/-innen ist groß, die Einsatzmöglicheit erst 2015 ist eine Durststrecke. Gerade für das INNERALPINE KREUZ Graz – Linz und Graz - Salzburg wäre ein Fahrzeug-Investprogramm mit den Ländern Steiermark – OÖ – Salzburg auf den Weg zu bringen.

Diese Länder-Allianz für eine Schienen-Allianz sollte alle Bundesländer ermutigen, nicht nur ihren Zug-Fuhrpark zu modernisieren, sondern auch die im Gesamtverkehrsplan des Bundesministeriums fixierten Ziele mit Leben zu erfüllen. Konkret stellt eine Bund-Länder-Allianz für einen INTEGRALEN TAKTFAHRPLAN mit Mindestbedienqualitäten die nächste große Herausforderung für das Bahnland Österreich dar.

Dass über 70 % der in Österreich hergestellten Schienenfahrzeuge exportiert werden und nur 16 % für die ÖBB und 12 % für Privatbahnen erzeugt werden, ist nicht zufriedenstellend. Der Anteil für Österreichs Bahnen sollte aus gesamtwirtschaftlichen Erwägungen signifikant erhöht werden (aus Studie „Der ökonomische Fußabdruck des Systems Bahn, Industriellenvereinigung, Wien 2013).

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