Hochwasseraufarbeitung

Die Aufarbeitung der Hochwasserkatastrophe vom Juni 2013 und vor allem der Ausbau der Schutzmaßnahmen wird die Landespolitik in den kommenden Monaten weiter beschäftigen. Heute (19. September 2013) wurde vom Innenausschuss ein ständiger Unterausschuss zur Untersuchung und Weiterentwicklung des Hochwasserschutzes in Oberösterreich eingesetzt.
Am Freitag (20. September 2013) tagt der für den Katastrophenschutz zuständige Landesrat Max Hiegelsberger bei einer weiteren Evaluierungsrunde mit den Bezirkshauptmannschaften und Vertreter/innen der Behördlichen Einsatzleitung des Landes (Krisenstab). Ziel ist es, die Krisenkommunikation zwischen Gemeinden, Bezirken und dem Krisenstab des Landes sowie den Einsatzorganisationen weiter zu optimieren. Es gilt auch die Erfahrungen aus 2002 und 2013 zusammenzuführen und daraus zu lernen, so Hiegelsberger.



Katastrophenschutz als dynamischer Prozess
Die Erfahrungen aus den Hochwassern 2002 und 2013 haben gezeigt, dass keine Katastrophe nach Schema F abläuft. 2002 war mit dem heurigen Hochwasser kaum vergleichbar. Wir lernen daraus, dass wir uns im Katastrophenschutz auf diese Unvorhersehbarkeit möglichst flexibel einstellen müssen. Und dabei muss uns auch bewusst sein, dass es kaum gelingen wird, dass eine Katastrophe vollkommen reibungslos ablaufen kann, fordert Hiegelsberger eine realistische Betrachtung. Umso wichtiger ist es, jetzt den Evaluierungsprozess weiterzuführen, damit wir den Katastophenschutz in einer Symbiose aus den bisherigen Erfahrungswerten weiterentwickeln können. Es muss dies ein dynamischer Prozess sein, der neue Alarmpläne und neue Formen der Kommunikation beinhaltet, sagt Hiegelsberger und berichtet weiter: Der Katastrophenschutz muss sich laufend flexibel an neue und sich verändernde Parameter anpassen können. Wir werden nie 100-prozentig geschützt sein können, aber wir können immer weiter optimieren. Das haben uns die Erfahrungen aus den Hochwassern 2002 und 2013 gezeigt.


Gesicherte Informationen
Wichtig sei vor allem, dass die Bevölkerung im Katastrophenfall möglichst rasch an wichtige und gesicherte Informationen kommen kann. Auch was die externe Kommunikation betrifft, arbeiten wir an neuen Lösungen. Wir müssen weg von der Sensation zur Information. Auch Falschmeldungen im Internet bzw. Facebook haben beim vergangenen Hochwasser große Problemen bereitet. Das hat zum Teil so weit geführt, dass hunderte Menschen panikartig Betriebsareale in Linz verlassen haben, weil auf Facebook fälschlicherweise kolportiert wurde, dass die Autobahnbrücke wegen Hochwassers gesperrt sei. Das ist eine große Herausforderung und muss richtig dosiert werden. Das Ziel ist keine Infoflut, sondern eine Optimierung, hält Hiegelsberger fest.

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