Die Kassen klingeln, aber die Beschäftigten im Handel leiden unter Lärm und Stress

Die aktuelle Auswertung des Österreichischen Arbeitsgesundheitsmonitors zeigt, dass vielen Handelsangestellten nicht nur die hektische Vorweihnachtszeit körperlich und psychisch zusetzt. Belastende Faktoren sind vor allem Lärm in übervollen Geschäften, künstliche oder schlechte Beleuchtung sowie die Dauerbeschallung mit Musik und Werbebotschaften. Auch Stress beim Umgang mit den Kunden wird oft genannt.

Rund 600.000 Beschäftigte (75 Prozent davon Frauen) arbeiten in Österreichs Handelsbetrieben. Fast ein Drittel ist jünger als 29 Jahre, 37 Prozent sind zwischen 30 und 44 Jahre und 31 Prozent sind älter als 45 Jahre. In dieser Branche gibt es weniger ältere Beschäftigte als in anderen Berufen. Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) empfinden den „dauernden Kundenkontakt“ als belastend. 45 Prozent stört die künstliche oder schlechte Beleuchtung am Arbeitsplatz, 39 Prozent beklagen die häufige Bildschirmarbeit. 36 Prozent sehen sich von den Vorgesetzten zu wenig unterstützt.

Lärm ist für Beschäftigte im Handel ein belastender Faktor: 43 Prozent nennen lärmende Kunden, 20 Prozent die Beschallung durch Musik und Werbedurchsagen. Diese Belastungen sind in anderen Berufen deutlich geringer ausgeprägt.

Körperliche Beschwerden aufgrund der Arbeit

Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Beschäftigten im Handel hat Verspannungen im Nacken und in den Schultern. 48 Prozent leiden unter Kopfschmerzen und Migräne als Beschwerden, 30 Prozent haben schmerzende Beine. In den letzten sechs Monaten zumindest einmal wegen gesundheitlichen Problemen zu Hause geblieben sind 44 Prozent der Handelsangestellten. Das sind weniger als bei Beschäftigten in anderen Dienstleistungsberufen (47 Prozent), aber mehr als in anderen Berufsgruppen (40 Prozent).

Mehr als ein Drittel der Handelsbeschäftigten (35 Prozent) hält es für eher bzw. sehr wahrscheinlich, dass sie nicht bis zum gesetzlichen Pensionsalter von derzeit 65 Jahren für Männer bzw. 60 Jahren für Frauen im aktuellen Job durchhalten können. Dieser Wert unterscheidet sich kaum von den Beschäftigten in anderen Berufen.

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer weist besonders auf den Nachholbedarf der Unternehmen bezüglich gesundheitsfördernder Maßnahmen hin: „74 Prozent der Handelsangestellten sagen, dass es für sie keine derartigen Maßnahmen gibt. Für weitere 20 Prozent gibt es nur eine bis zwei gesundheitsfördernde Maßnahmen. Das sind, angesichts der häufigen Bekenntnisse zur betrieblichen Gesundheitsförderung, erschreckende Zahlen.“

Weitere Informationen zum Österreichischen Arbeitsgesundheitsmonitor, der von IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhoben wird, finden Sie unter www.arbeitsklima.at.

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