Weihnachtliche Überraschung für Welterbe Mittelschule Bad Goisern

Eine einzigartige Weihnachtsüberraschung bereitete Herr Magister Hans Reschreiter den 40 Mädchen und Jungen der 3. Klassen der Welterbe Mittelschule Bad Goisern: Er lud sie zu einer Spezialführung in das Naturhistorische Museum nach Wien ein.

Um 7.20 Uhr ging es mit dem Zug von Bad Goisern los. Eine so lange Bahnfahrt hatten bis dahin nur wenige Jugendliche genießen dürfen. Umsteigen in Attnang Puchheim und schon ging es auf der Westbahnstrecke dem Westbahnhof entgegen. Da staunten die Kids, welch internationales Essensangebot es da gab.

Nachdem Herr Reschreiter, unser wissenschaftlicher Projektpartner von „Sparkling Science“, uns herzlich begrüßt und die U-Bahn-Karten überreicht hatte, fuhren wir mit der U3 zum Stephansplatz.

Durch die dichten Menschenmengen bummelten wir den Graben und die Wollzeile entlang, durch das Michaelator und die Burg, über den Heldenplatz, wo sich bereits die Beamten zur Demonstration trafen. Über den bereits gesperrten Ring kamen wir zum NHM, wo uns Herr Magister Reschreiter wieder in Empfang nahm.

Er erklärte uns während einer Privatführung, dass die beiden großen Museen vor 125 Jahren gegründet wurden, weil man nicht mehr wusste, wohin man die Geschenke des Kaisers bringen sollte. Daher stellte man sie den Untertanen zur Besichtigung zur Verfügung und trat in einen internationalen Wettstreit mit anderen Herrscherhäusern, wer die schönsten und wertvollsten Ausstellungsobjekte hatte, ein.

Zuerst bummelten wir durch die zoologische Abteilung, die sämtliche Jugendliche wegen ihrer Vielfalt und Größe aus dem Häuschen brachte.

Anschließend bogen wir in die „Unterwelt“ ab, wo wir die AssistentInnen beim Fotografieren der in Hallstatt gefundenen Holzstiege beobachten durften. Anschließend ging es in das Depot, wo wir mit großer Ehrfurcht erfüllt wurden. Denn dort erfuhren wir, dass die zuerst undefinierbaren Lederflecken die ersten und praktischsten Arbeitshandschuhe der Welt waren. Ganz einfach herzustellen, einfach aus einem runden Lederfleck, in den 10 Ritzen geschnitten wurden. Sofort zu verwenden und gut zu entsorgen.

Einen prähistorischen Tragkorb, der sogar noch uralte Schmutzreste aufwies, ein Ziegenfellschlauch, Gewebereste von prähistorischer Kleidung, Schmuck, Seilreste und unendlich viel mehr sahen wir.

Auch über die komplizierte Lagerung, mit stabiler Temperatur und Luftfeuchtigkeit wurden wir aufgeklärt.

Andere WissenschaftlerInnen erklärten uns die Kartografie des Salzberghochtales und die Obduktion der Skelette, die auch mit anderen Skeletten verglichen werden. Kurzum –das NHM hat so viele Totenschädel, dass es als der zweitgrößte Friedhof Wiens gilt.

Wir sahen die reichhaltige Bibliothek, die ständig neue Erkenntnisse bereit hält, welche man in die aktuellen Forschungen integrieren muss, und durften sogar dorthin, wo sonst niemand hin darf: auf das Dach des NHMs!

Von dort hatten wir einen prachtvollen Ausblick auf die herrlichen Ringstraßengebäude, die mit Bussen verparkte Ringstraße, die 40 000 Demonstranten und auf den Weihnachtsmarkt, welcher zwischen den beiden Museen aufgebaut ist.

Mit kleinen, meist selbst gemachten Aufmerksamkeiten bedankten wir uns alle sehr sehr herzlich für diesen wunderbaren Ausflug nach Wien und die Zeit, die wir mit dieser speziellen Führung im NHM verbringen durften.

Der Besuch des Christkindlmarktes schloss den besonderen Tag ab, welcher nach einer weiteren U-Bahn- und Bahnfahrt um 20.32 Uhr in Bad Goisern endete.

Ich habe die Kinder am nächsten Tag in der Schule über ihre Eindrücke sprechen lassen und der Satz von Richard fasst, glaube ich, alles sehr eindrucksvoll zusammen: „ Ich freue mich, in einem so tollen Museum sein zu dürfen.“



Text und Fotos: Barbara Schiefermayer




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