Der erste Wings for Life World Run

Die Salzkammergut - Rundblick war dabei.

Die WINGS FOR LIFE-Idee – Forschung zur Heilung von Querschnittslähmung - stammt von Dietrich Mateschitz (Chef und Besitzer von RED BULL) und Heinz Kinigadner, nachdem dessen Sohn Hannes nach einem Motorradunfall querschnittsgelähmt geblieben ist. Als Präsidentin der WINGS FOR LIFE-Stiftung fungiert Anita Gerhardter. Zusammen haben sie heuer erstmals den WINGS FOR LIFE WORLD RUN auf die Beine gestellt, mit dem Ziel die gesamten Startgeldeinnahmen zur Gänze der Forschung zur Heilung von Querschnittslähmung zugutekommen zu lassen.

Unter dem Motto „LAUFEN FÜR ALLE, DIE NICHT LAUFEN KÖNNEN“ ist der Startschuss weltweit zur absolut gleichen Minute gefallen. Spät in der Nacht in Australien, zu früher und frostiger Morgenstunde in Kanada, bei brütender Nachmittagshitze in Indien. Auf 34 Strecken, in 32 Ländern, auf allen Kontinenten und über 13 Zeitzonen haben 35397 Teilnehmer (zwischen 18 und 91 Jahre alt) aus 164 Nationen diesen Wohltätigkeitslauf bestritten. Darunter zahlreiche Prominente, vor allem viele bekannte Sportler.

Exakt 30 Minuten nach dem Start fährt das CATCHER CAR – gleichsam eine fahrende und immer schneller werdende Ziellinie - los. Zunächst mit 15 km/h, nach einer Stunde mit 16 km/h, nach einer weiteren Stunde mit 17 km/h und dann nochmals nach einer Stunde mit 20 km/h. Wer vom CATCHER CAR eingeholt wird hat sein persönliches Ziel erreicht, ist aus dem Rennen und wird mit Shuttlebussen zum Start zurück gebracht. In Österreich und in England hat 2 Stunden vor der Laufveranstaltung auch ein Rollstuhlwettbewerb stattgefunden.

Jede Menge Sportprominenz auch in Österreich, vor allem Wintersportler (prominente Fußballer waren kaum zu sehen). Von den hierzulande bekannten Teilnehmern hat’s in Österreich Werner Grissmann (mit Enkelin im Kinderwagen) als Ersten schon nach wenigen Kilometern erwischt – er hat allerdings auch am schwersten zu tragen. Am weitesten – über 40 Kilometer – dürfte Andi Goldberger gekommen sein. Wer ihn kennt darf darauf wetten, dass Andi demnächst einen Marathon bestreitet. Schließlich hat er schon etliche Langstreckenbewerbe zu Fuß, auf dem Rad und auf Langlaufskiern (Vasalauf) hinter sich.

Laufende Politiker scheint es kaum noch zu geben. Einzig Salzburgs zäher Landeshauptmannstellvertreter Christian STÖCKL war unter den Läufern in St. Pölten zu sehen. Nicht einmal unter den Zuschauern haben wir Niederösterreichs Landesvater entdeckt.

Spannend war’s bis zum letzten Meter, denn ausgerechnet in Peru - wohin die Verbindung problematisch war - hat Remigio Huaman Quispe dort bis zuletzt Paroli geboten und nur um lächerliche 90 Meter verloren. Technisch faszinierend jedenfalls die parallelen Live-Schaltungen zu vielen Außenstellen weltweit.

Gesamtsieger war der in Österreich lebende Äthiopier LEMAWORK KETAMA, der es auf 78,57 Kilometer gebracht und dabei 35396 Konkurrenten hinter sich gelassen hat.

Sieger hin, Sieger her: ganz fair war es vom Äthiopier nicht, dem Ukrainer EVGENY GLYVA die gesamte Führungsarbeit zu überlassen, ständig in dessen Windschatten zu laufen, um dann auf den letzten Metern zu überholen.

Damensiegerin in Österreich: Julia MOSER. Damensiegerin weltweit die Norwegerin ELISE SELVIKVAG MOLVIC in Stavanger. Sie hat es auf beachtliche 54,79 Kilometer gebracht.

Die Veranstaltung hat aber nicht nur Laufsportenthusiasten angezogen, sondern auch Leute, die noch nie an einer Laufsportveranstaltung teilgenommen haben. Während bei normalen Laufsportveranstaltungen verbissen um Sekunden gekämpft wird, sind beim WINGS FOR LIFE WORLD RUN eindeutig der Spaß und der karitative Zweck im Vordergrund gestanden. Vergleichbar viele strahlende Absolventen sieht man sonst kaum bei einer Laufsportveranstaltung.

Im kommenden Jahr (3. Mai 2015) wird wieder gelaufen – Anmeldung bereits möglich.

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