Herzratenvariabilitätsmessung hilft stressbedingte Erkrankungen optimal zu behandeln

Seit kurzem kommt an der Abteilung für Psychiatrie des
Salzkammergut-Klinikums Vöcklabruck ein neues Verfahren aus der
Stressforschung zum Einsatz. Mittels der so genannten
Herzratenvariabilitätsmessung lassen sich Stressfaktoren noch gezielter als
bisher erkennen und Therapiemaßnahmen bei Depression, Burnout,
Schlafstörungen etc. können noch individueller geplant werden.

Im alten China wusste man bereits um 200 nach Christus, dass der völlig
regelmäßige Herzschlag einen besorgniserregenden Befund darstellt und den nahen
Tod ankündigt. Ein Umstand, der auch der modernen Medizin bekannt ist und in
vielen Untersuchungen bestätigt wurde. Das gesunde Herz passt sich den
verschiedensten Gegebenheiten an, der Puls ist nicht „auf die Sekunde pünktlich“,
sondern weicht von einem Schlag zum nächsten jeweils um einige tausendstel
Sekunden ab. Dies kann durch Ableitung eines 24-Stunden-EKG, jedoch mit deutlich
höheren Abtastraten als üblich und mit Hilfe einer speziellen Software gemessen und
ausgewertet werden. Damit lassen sich Rückschlüsse auf den Zustand des
vegetativen Nervensystems ziehen, das somit zu einem „Fenster zum Gehirn“ wird.

Bei jungen, gesunden Menschen zeigen die Abstände zwischen den einzelnen
Herzschlägen eine deutlich größere Bandbreite – Variabilität – als beim alten,
kranken Menschen. Veränderungen der Variabilität und anderer Parameter finden
sich bei stressassoziierten Erkrankungen, wie Depressionen, Burnout-,
Schmerzsyndromen und Schlafstörungen.

„Die mit dieser Methode erhobenen Daten stellen eine gute Basis für individuelle
Therapieansätze dar und werden mit unseren Patient/-innen ausführlich
besprochen“, erläutert Prim. Dr. Christoph Silberbauer, Leiter der Abteilung für
Psychiatrie am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck. „Die Software des Geräts
liefert anschauliche Grafiken, sie helfen dabei, die Therapiefortschritte der Patient/-
innen zu verdeutlichen.“

Die Messung erfolgt wie bei einem herkömmlichen Langzeit-EKG mit einem
tragbaren Gerät. Der/die Patient/-in wird gebeten, während der Messperiode von 24
Stunden ein Protokoll über seine Tätigkeiten zu führen. „So erfahren wir mehr
darüber, welche Situationen zu stressbedingten Reaktionen führen und wir können
dadurch individuelle Empfehlungen zur Stressreduktion sowie zur allgemeinen
Gesundheitsförderung geben“, erklärt Prim. Silberbauer.

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