Ganes am 17. Mai in Bad Ischl

Das ladinische Frauentrio GANES kommt wieder nach Bad Ischl und tritt am Sonntag, 17. 5., um 20 Uhr im Lehartheater auf. Ein ganzes Leben schon begleiten sich GANES gegenseitig durch ihre musikalischen Welten. Gemeinsam sind die Schwestern Elisabeth und Marlene Schuen und ihre Cousine Maria Moling in La Val aufgewachsen, einem verwunschenen Dorf in den Südtiroler Dolomiten. So abseits von flirrenden Metropolen, so nahe an der wilden, urtümlichen Offenheit der Natur. Die große Welt steckte in der kleinen. Und lockte jede der drei Frauen, sie zu entdecken.

Gemeinsam sangen sie auf Hubert von Goiserns Konzertschiff bei der Linz-Europa-Tour, gemeinsam ließen sie ihre Ideen wachsen, wurden zu vielstimmig singenden Märchenwesen, zu GANES. Verwurzelt in ihrer ladinischen Heimat, verbunden durch ihre Sprache, verwöhnt mit der Möglichkeit, das Fliegen zu Lernen.

Karten für diesen wunderbaren Konzertabend sind bereits im Lehartheater Bad Ischl, Tel. 06132/21495 oder per Mail leharkino@aon.at, beim Tourismusverband in der Trinkhalle, Tel. 06132/27757, und bei der Salzkammergut Touristik, Tel. 06132/24000-51, erhältlich.

CAPRIZE
Caprize ist der impulsive Regelverstoß. Eine Laune, sich den gesetzten Rahmen zu entziehen und sich außerhalb der Normen frei zu bewegen. Musikalisch äußert sich dies in Kompositionen, die von GANES mit teils puristisch, teils breit arrangierten Momentaufnahmen umgesetzt werden. Ihr neues Album „Caprize“ tritt damit aus der Klanggewohnheit heraus, die wir von GANES kennen. Treu geblieben sind die drei Musikerinnen ihren metaphorischen Texten in ladinischer Sprache als Relikt einer alten Kultur aus den Dolomiten. Es bleibt authentisch.

In ihrem vierten Studioalbum synchronisieren GANES auf sinnlich-sensible und ironisch-kecke Art Gefühle von Verzweiflung, Tod, Geborgenheit, Sehnsucht und Liebe in eruptive, „capriziöse“ Klangmuster. Nëi baut mit dunklen Basstönen eine frostige Schneewelt auf. Hauchige Stimme und Violine erzählen vom Tod, der unter einer Schneedecke seinen Frieden findet. GANES zeigen sich stärker mit ihren individuellen Stimmen, die erst im Chorus wieder zur bekannten Dreistimmigkeit verschmelzen. Geblieben sind die filigranen Streicherarrangements, die in Caprize das launenhafte Spiel mit der Liebe einleiten. Begehrenswert klingt der Chorgesang. Bläser flirten mit verliebter Geige und rufen den Sommer herbei.

In dieser Laune bleibt der Hörer nicht lange und wird mit Sirena in eine melancholische Unterwasserwelt gezogen. Tränen verschwimmen mit Wasser-Percussions und einsamer Gitarre. Darin eingebettet erscheint Ladinisch wie eine Geheimsprache, die nur mit der Seele verstanden werden kann. Elektronische Percussions und Klavier locken in eine sehnsüchtige Gefühlswelt, die in sich gekehrt und ruhig ist. Doch sprunghaft geht es weiter - der Synthesizer in Va inant ermutigt wieder aufzutauchen, nach vorne zu schauen. Deutlich wird die einzigartige und unkonventionelle Mischung des Albums spätestens mit dem Einsatz des Hackbretts zur analogen Drum Machine aus den 80ern. Diese eigenwilligen, humorvollen Klänge gehen über in eine nächtliche Wiegenlandschaft. Es wird ruhig. Das meditative Klavier begleitet in Naina die warme Erzählung einer jungen Mutter, die ihr Kind leise in den Schlaf singt. Es wird unerwartet persönlich. GANES gewähren einen intimen Einblick in eine gefühlvolle, beschützende Seite. Diese können wir hörbar spüren – auch ohne Ladinisch zu verstehen.

Die drei Musikerinnen schreiben alle Lieder und Arrangements selbst und erzählen auch im zweiten Teil des Albums vom eigentlich schwerelosen Erwachsensein in all seinen Facetten. Dazu gehört auch, sich an seine eigene Kindheit zu erinnern, auf einer Wiese inmitten von Blumen liegend wie in Violes. GANES befreien sich von Konventionen. Selbstbewusst wird wieder das Hackbrett zu lässigem Bass und Synthesizer in Szene gesetzt, während die dreistimmigen, weichen Chöre Zukunftspläne schmieden. Mit dieser Kraft können sie in I te diji no auch die Kopfentscheidung treffen und „Dir heute nein sagen“. Frech gezupfte Geigen begleiten die Erkenntnis, dass nicht die richtige Zeit für die Spiele der Liebe sei. Stattdessen entscheiden sich die drei Ladinerinnen, mit Sinfonia in den Weltuntergang zu tanzen, in einem Wechselspiel aus Hoffnung und Resignation. Instrumental geschieht dies auf sehr bizarre und eigenwillige Art – launenhaft, mit Orgelklängen und Synthesizer. Eben diese Balance zwischen bittersüßer Realität und phantasievoll eigenwilliger Musikalität ist es, die dieses Album so besonders macht.

Schließlich erinnern GANES in Guant d’or an ihre alpenländischen Wurzeln und erzählen in düsterer Stimmung Auszüge der Fanes-Sagen. Ein Echo aus dunklen, märchenhaften Chören zieht seine Kreise über einen silbernen See aus lamentierender Violine. Läge man sein Ohr an den See, höre man das Stampfen der Zwerge in den Bergen. Das ist die Flucht in eine Märchenwelt, wenn das Herz gebrochen wird. Deutlich spürt man das Bedürfnis, den Schmerz wegsingen zu wollen. Ein zerrissenes Herz, das wieder zusammengesetzt werden muss wie in Cuncè l cör. Behutsam lassen sie ihre Bläser die Bassdrum begleiten bis der Befreiungsschlag kommt. Kraftvoll klare Chöre setzen ein. GANES klingen spürbar gereift, femininer und sinnlicher. Doch ihren Humor haben sie nicht verloren. Selbstironisch, fast trotzig und vollends dem Titel des Albums getreu zeigen sie in Bang Bang, das eben nicht alles schwer und ernst ist. Im finalen Song geben sie dem Erwachsensein freche, grenzenlose Klänge. Alles ist egal. Hauptsache man bleibt sich treu. GANES haben dies auch im vierten Studioalbum auf ihre ureigene, schöne Weise geschafft und verbeugen sich mit einem Augenzwinkern vor ihrem Publikum.

GANES
Am Anfang war das Wasser. Eine Gründungslegende gibt es nämlich für GANES, auch wenn sie eigentlich keine brauchen. Schließlich sind sie selbst, ist ihre Musikalität und ihr Gesang, Substanz genug, um eine Künstlerbiografie zu füllen. Manche Geschichten sind aber zu schön, um sie nicht zu erzählen.
Die Schwestern Elisabeth und Marlene Schuen und ihre Cousine Maria Moling begleiten sich schon ein Leben lang durch ihre musikalischen Welten. Tür an Tür sind sie aufgewachsen in La Val, einem kleinen Dorf in den Südtiroler Dolomiten, Angehörige einer Südtiroler Minderheit mit eigener, rätoromanischer Sprache: Ladinisch. So abseits von flirrenden Metropolen, so nahe an der wilden, urtümlichen Offenheit der Natur. Die große Welt steckte in der kleinen. Und lockte jede der drei Frauen, sie zu entdecken.
Gemeinsam sangen sie auf Hubert von Goiserns Konzertschiff bei der Linz-Europa-Tour, gemeinsam ließen sie ihre Ideen wachsen, wurden zu vielstimmig singenden Märchenwesen, zu GANES. Verwurzelt in ihrer ladinischen Heimat, verbunden durch ihre Sprache, verwöhnt mit der Möglichkeit, das Fliegen zu Lernen. Umgeben von Wasser, langsam, mit- und gegen den Strom.
Das Trio GANES entstand auf einem Fluß. Umso naheliegender der Name: in den Fanes-Sagen der Südtiroler Heimat sind GANES Wasserhexen, die dem, der sie sieht, Glück bringen können – oder Unglück. Je nachdem, wie man sich ihnen gegenüber verhält. Das Schicksal lässt sich eben nicht in die Karten sehen. GANES singen in ihrer Muttersprache. Sie wörtlich zu verstehen, ist den wenigsten möglich. Man muss GANES mit dem Herzen verstehen.

Innerhalb der ersten drei Jahre haben Elisabeth, Marlene und Maria drei Alben veröffentlicht. Die Trägheit des Flusses weicht einem rasanten Tempo. Und die drei Musikerinnen lassen eine ganze Palette an musikalischen Spielereien schillern, singen über das Leben, über Gefühle und Geschichten, Vertrautes und Fremdes.
2010 erscheint „Rai de Soredl“, der „Sonnenstrahl“, das verspielte, quirlige, fröhliche erste Album. 2011 folgte das melodisch-weiche „Mai Guai“, 2012 das melancholisch-verwobene „Paroes & Neores“

Live bilden die drei Musikerinnern viel mehr als das Zentrum ihrer Bühne: sie tragen ihre Songs, vielstimmig, harmonisch. Sie wechseln sich ab an Geige, Gitarre, Schlagwerk. Jede füllt ihre Rolle aus. Elisabeth und Marlene lassen die Harmonien schweben. Maria gibt den Rhythmus vor, am Schlagzeug, mal drängend, fordernd, mal im Hintergrund. Hingerissen hört man zu, staunt über die Komposition der Klänge, über die klugen Arrangements, über das Bild der drei Frauen, die sich die Bälle zuspielen, lust- und klangvoll.

GANES‘ Horizont scheint grenzenlos. Ladinisch, die alte, die vergessene Sprache, wird zu einem Universaldialekt, in dem jeder fühlen kann. Den jeder verstehen kann. Der im Indieradio und im Heimatfernsehen gehört wird. Die drei Musikerinnen werden von Kulturmagazin zu Reisebericht gereicht, von Newsformat bis zur TV-Feier traditioneller Identität. Das Heute Journal feiert sie als exotische Klangwunder, die BR-„Bergheimat“ widmet ihnen 45 Fernsehminuten. GANES sind angekommen im kulturellen Bewusstsein der Musikhörer.

Das Besondere dabei? GANES machen Popmusik. Zeitgenössische, melodische, urbane und raffinierte Popmusik. Die wie durch ein Wunder genau passt auf die ladinische Tradition, auf die Wurzeln in der Bergtradition. Aber eben auch auf das Leben dreier moderner junger Frauen. Südtirol zieht in die Metropole, die Metropole zieht nach Südtirol. Das lässt Grenzen nicht nur verschwimmen, das macht sie absolut überflüssig. Keine Klassifikation passt auf GANES. Sie sind einfach, wie sie sind. Sie sind der Klang von heute.

„Caprize“ zeigt uns authentische, reife, sinnliche GANES. Auf Tuchfühlung mit ihrer Lebenswelt, nahbar und verträumt. Trotzdem voller Freude. GANES sind gewachsen – mit uns, mit sich und über sich selbst hinaus.

„...(Ganes) tun das, was wir als Bestätigung unserer Zuneigung brauchen. Bei sich selbst sein mit Selbstbewusstsein als Frauen. Mit den Händen fast jedes Wort unterstreichen. Tanzen aus der Mitte heraus, vielsagendes Lächeln. Kesse Seitenblicke, ob das alles auch beachtet wird. Und singen, singen, glockenhell und brummeltief, rau und rauchig, süß, zart und lasziv, seufzend und hauchend.“ - Süddeutsche Zeitung, August 2013

„...„Ganes“-Kompositionen leben vom sirenenhaft berückenden, sanft erotischen Harmoniegesang des Trios, vom wohldosierten Einsatz virtuoser Violinpassagen, die bei Elisabeth und Marlene anmuten, wie die Soli einer vierhändigen Wundergeigerin — und von Maria Molings erheblich ausgebautem Faible fürs Schlagzeug: Hier ist ohne Übertreibung das Prädikat „Superdrummerin“ angebracht.“ – Nürnberger Nachrichten

„Das Trio ist gereift, und so präsentiert es intelligenten, raffinierten Jazz mit einem Schuss Pop. Und beweist ganz nebenbei, dass es nicht wichtig ist, in welcher Sprache gesungen wird. Denn Ganes‘ Songs haben eine universelle Sprache, die jeder versteht und die jeden berührt.“ – Melodie & Rhythmus

www.ganes-music.com

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