Forststraßen für Mountainbikes öffnen

2. Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer – Rund 800.000 österreichische RadfahrerInnen und MountainbikerInnen sowie zahlreiche Gäste aus dem Ausland suchen pro Jahr Erholung in den Wäldern und Bergen Österreichs. Radfahren im Wald ist jedoch nur auf dafür genehmigten und gekennzeichneten Routen erlaubt. Der Bau von Forststraßen wird zum Großteil aus öffentlichen Mitteln finanziert. Von den Gemeinden über das Land bis hin zu EU-Töpfen reichen die Geldgeber. In Oberösterreich gibt es laut Landesinformationen ca. 16.000 km „LKW-befahrbare Forststraßen“. Jährlich werden derzeit zirka 80 km neue Forststraßen errichtet. Nur 700 dieser 16.000 Kilometer an Forststraßen dürfen derzeit legal mit dem Mountainbike befahren werden – das entspricht einem Anteil von zirka 4 Prozent.

Grundsatzforderung
Legal biken auf österreichischen Forststraßen
Soziales und freundliches Miteinander von BikerInnen und Wanderer/Wanderinnen
Selbstverantwortung und eigenes Risiko für RadfahrerInnen
Vorrangregelung für Wanderer/Wanderinnen
Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zur risikobewussten Sportausübung (MTB) im Einklang mit Natur & Umwelt (Grundbesitzer, Forst, Jagd, Tourismus)
Vertretung bzw. Unterstützung der Mitglieder in ihren Freizeitaktivitäten
Bewusstsein und Akzeptanz für gegensätzliche Interessen schaffen

LAbg. Sabine Promberger - Chancen für den Tourismus
Österreichs Tourismus erleidet aufgrund des Radfahrverbots in Österreichs Wäldern massiven Schaden. Viele Bikegäste aus dem In- und Ausland verliert Österreichs Tourismuswirtschaft an die Nachbarländer Schweiz, Italien und Deutschland, weil dort das Biken im Wald erlaubt ist. Das beklagt LAbg. Sabine Promberger. Die derzeitige gesetzliche Situation führt zu einem großen Wettbewerbsnachteil für den Tourismus und zu einer großen Unsicherheit bei den Bikerinnen und Bikern, die oft nicht wissen, wo sie in Österreich im Wald fahren dürfen und wo nicht.Laut aktueller Rechtslage dürfen Radfahrer nur dann auf Forststraßen fahren, wenn dies vorher in Einzelverträgen mit Grundeigentümern vereinbart wurde.

Radfahren ist nicht nur ein gesunder Sport, sondern hat sich zu einem wichtigen Faktor im Sommertourismus entwickelt. Forststraßen im gesamten Bundesland für MountainbikerInnen zu öffnen, wäre nicht nur eine Möglichkeit für Tourismusregionen, sondern auch ein positives Signal für alle einheimischen Sportbegeisterten außerhalb dieser Regionen, denn die Natur ist für alle da.
 
Beispielsweise in Bayern, Italien oder Frankreich ist die Benützung von Güter-, Forst- und Agrarwegen für RadfahrerInnen grundsätzlich frei. Mehr geeignete Forststraßen für RadfahrerInnen könnten diesen deutlichen Wettbewerbsnachteil beenden und die heimischen RadfahrerInnen dazu veranlassen, nicht ins Ausland auszuweichen.

Bgm. Markus Siller
Bewusstsein und Akzeptanz für gegensätzliche Interessen schaffen und Konzepte zur risikobewussten Sportausübung im Einklang mit Natur und Umwelt entwickeln, wie etwa die Fair-Play-Regeln für RadfahrerInnen im Wald. Die Jahresgebühr für einen Meter Mountainbike-Strecke beträgt zwischen 30 und 40 Eurocent. Ein Kilometer kostet demnach 300 bis 400 Euro! Solche Summen sind für viele Gemeinden nicht bezahlbar, besonders in jenen, die den Tourismus nicht als Haupteinnahmequelle haben.

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