Bereit für grenzüberschreitende Betriebsansiedlungen

Der Gemeinderat in Gmunden hat Anfang dieser Woche die Statuten und den Beitrittswunsch zum Interkommunalen Betriebsansiedelungsgebiet (INKOBA)Salzkammergut Nord beschlossen. Damit haben wir seitens der Stadt klar dokumentiert, dass wir ein hohes Interesse haben, dass dieses Projekt zustande kommt. Wir sind überzeugt, dass wir gerade in der Wirtschaft die Herausforderungen der Zukunft nur gemeindeübergreifend lösen können, um Arbeitsplätze in der Region zu halten und neue zu schaffen, sagen Bürgermeister Stefan Krapf und Wirtschaftsstadtrat Michael Frostel.

Einzelkämpfertum beim Ansiedeln ist „Steinzeit“
Im Wettbewerb der Regionen wird es als Gemeinde-Einzelkämpfer immer schwieriger Betriebe zu halten oder neue anzusiedeln. In Oberösterreich haben sich daher bereits 30 INKOBA-Regionen gebildet, die ihre Betriebsbaugebiete gemeinsam vermarkten. Lediglich im nördlichen Salzkammergut ist in diesem Zusammenhang Niemandsland, obwohl es schon mehrere Anläufe gegeben hat. Die Stadt Gmunden, die Gemeinde Gschwandt und die Wirtschaftskammer haben Anfang des Jahres einen erneuten Versuch gestartet und die 13 Gemeinden des nördlichen Salzkammergutes zu Gesprächen eingeladen. Wir wollen gemeinsam die Steinzeit der Betriebsansiedlung verlassen und das Kirchturmdenken hintan stellen. Ich bin überzeugt, dass wir stärker sind, wenn wir gemeinsam auftreten, um Betriebe in der Region zu halten oder neue Unternehmen zu gewinnen, sagt Wirtschaftsstadtrat Frostel.

In den vergangenen Monaten wurden die Statuten für die INKOBA Salzkammergut Nord erarbeitet und beraten. Anfang der Woche wurden diese im Gemeinderat von Gmunden mit breiter Mehrheit (eine Gegenstimme von den Grünen) beschlossen. Das ist ein starkes Signal, dass Gmunden diesen Verband will. Jetzt geht es darum, dass möglichst viele Gemeinden ebenfalls die Statuten beschließen und dann ist es mit diesen möglich den Verband zu gründen. Wir werden hier sicher Treiber sein und Überzeugungsarbeit leisten, betont Frostel.

Gemeinsame Entwicklung der Flächen, Aufteilung der Steuereinnahmen
Bei der INKOBA handelt es sich um eine gemeinsame gemeindeübergreifende Standortentwicklung. Grundsätzlich müssen die Mitgliedsgemeinden dem Verband Betriebsbaugebiete über 5000 Quadratmeter sowie Tourismus- und Geschäftsflächen über 1500 Quadratmeter anbieten. Dieser entwickelt die Flächen gemeinsam (Infrastruktur, etc.) und vermarktet sie auch gemeinsam. Dabei soll gemeindeübergreifend die Raumplanung erfolgen. Die Kosten und Einnahmen (Kommunalsteuer) werden nach dem Bevölkerungsschlüssel aufgeteilt. Bei den Einnahmen verhält es sich so, dass die Standortgemeinde 25 Prozent erhält. Der Rest wird unter allen nach dem Bevölkerungsschlüssel aufgeteilt. Entwickelt eine Gemeinde ein Gebiet alleine, bekommt sie als Standortgemeinde 75 Prozent der Einnahmen, der Rest wird wieder aufgeteilt.

Wir erwarten uns hier einen Schub für die gesamte Region und einen großen Schritt für die wirtschaftliche Entwicklung. Im Grunde genommen wollen wir möglichst viele Arbeitsplätze in der Nähe haben, damit unsere Bürgerinnen und Bürger kurze Wege in die Arbeit haben. Das macht unsere Region noch lebenswerter und attraktiver, betonen Bürgermeister Krapf und Stadtrat Frostel.

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