Betriebe verzweifeln oft, sagt WKO-Bezirksobfrau Angelika Winzig

Die Aufgaben sind klar für WKO-Bezirksstellenobfrau Dr. Angelika Winzig und Bezirksstellenleiter Josef Renner: Betriebe, Schulen, Jugendliche unterstützen, Netzwerke weiterführen und die Lehre attraktiver machen!
Die Aufgaben sind klar für WKO-Bezirksstellenobfrau Dr. Angelika Winzig und Bezirksstellenleiter Josef Renner: Betriebe, Schulen, Jugendliche unterstützen, Netzwerke weiterführen und die Lehre attraktiver machen!

Vöcklabruck. So groß war die Diskrepanz zwischen offenen Lehrstellen und Lehrstellensuchenden in den vergangenen Jahren nie, schlägt die Wirtschaftskammer-Bezirksstelle Vöcklabruck Alarm. Beim AMS sind im Bezirk nur noch 37 lehrstellensuchende Jugendliche registriert – aber 441 offene Lehrstellen in den Betrieben. „Das ist aber leider nur die halbe Wahrheit“, weiß WKO-Bezirksobfrau NAbg. Dr. Angelika Winzig aus vielen Gesprächen mit den Unternehmerinnen und Unternehmern im Bezirk Vöcklabruck. „Einige Betriebe haben bereits resigniert und melden ihre offenen Lehrstellen gar nicht mehr dem AMS, obwohl sie dringend Lehrlinge benötigen.“ Dazu kommt auch, dass Unternehmen – speziell in der Gastronomie – Lehrlinge auf anderen Wegen wie sozialen Medien, Internet oder direkte Aussendungen an Jugendliche und Schulen suchen. Winzig schätzt, dass derzeit weit mehr als 500 Jugendliche im Bezirk Vöcklabruck eine Lehrstelle bekommen könnten.
„Der akute Lehrlingsmangel lässt sich inzwischen nicht mehr auf einzelne Branchen zurückführen“, berichtet WKO-Bezirksstellenleiter Josef Renner. „Es gibt keine Branche, keinen Berufszweig mehr, in dem keine Lehrlinge gesucht werden.“ Spitzenreiter im Bezirk Vöcklabruck ist die Metalltechnikbranche mit mehr als 100 offenen Lehrstellen. Mehr als 80 Lehrlinge werden in der Gastronomie gesucht, auch im Handel ist der Lehrlingsmangel mit mehr als 70 offenen Lehrstellen sehr groß. Selbst in den beliebtesten von allen Lehrberufen – Frisörin und Kfz-Technik – sind viele Lehrstellen im Bezirk Vöcklabruck unbesetzt.
„Wir haben in der Wirtschaftskammer diese Problematik schon vor einigen Jahren erkannt und viele Initiativen gesetzt – vom Jobemon-Go-Projekt über die Lehrlings- und Bildungsmesse bis hin zur intensiven Zusammenarbeit mit den Schulen und Betrieben“, sagt WKO-Bezirksobfrau Angelika Winzig. Auch Unternehmernetzwerke wie „business-meets-business“ oder die Junge Wirtschaft schaffen Möglichkeiten, die Lehrbetriebe im Bezirk zu unterstützen. Mit zahlreichen Schulen forciert die WKO Vöcklabruck eigene kleine Lehrlingsmessen – am 1. Februar zum Beispiel gemeinsam mit der „Wirtschaft Mondseeland“ und der Polytechnischen Schule Mondsee eine eigene Lehrlingsmesse für die Betriebe im der Mondsee-Region. Mehr Information für die Jugendlichen, mehr Möglichkeiten für die Schulen, Betriebe kennenzulernen, und mehr Chancen für die Lehrbetriebe, sich zu präsentieren – das sind neben dem Service für die rund 10.000 Unternehmer im Bezirk Vöcklabruck die wohl wichtigsten Schwerpunkte der Wirtschaftskammer im Jahr 2018, sagt Winzig.

Weitere Meldungen