10 Jahre Akutgeriatrie – wohnortnahe Versorgung unterstützt ältere Menschen in ihrer Selbständigkeit

OA Dr. Alexander Garstenauer, Leiter des Departments für Akutgeriatrie und Remobilisation am Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl. -- Bildquelle: gespag
OA Dr. Alexander Garstenauer, Leiter des Departments für Akutgeriatrie und Remobilisation am Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl. -- Bildquelle: gespag

Vor 10 Jahren, im Jänner 2008, wurde das Department für Akutgeriatrie und Remobilisation am Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl eröffnet. Damals wie heute ist das oberste Ziel der Station, die Mobilität und Alltagskompetenz der zu betreuenden Menschen zu erhalten und zu fördern. Das gelingt dem interdisziplinären Team durch eine multiprofessionelle Behandlung und Betreuung, die auf die speziellen Bedürfnisse der Patient/-innen abgestimmt ist.

Seit der Eröffnung hat das Team der Akutgeriatrie rund 5.000 Patient/-innen betreut. Der Großteil (85 Prozent) der im Schnitt 75- bis 85-Jährigen konnte nach dem Aufenthalt wieder in seine gewohnte Umgebung zurückkehren. „Wir freuen uns, mit unserer gemeinsamen Anstrengung dieses gute Ergebnis erreicht zu haben. Diese erfreuliche Zahl wollen wir auch zukünftig halten. Unsere Arbeit zielt nicht primär auf organzentrierte Medizin ab, sondern will die Ressourcen der Menschen unter Berücksichtigung häufiger Multimorbidität (Mehrfacherkrankungen) erfassen und die Potenziale so gut als möglich entwickeln“, erklärt OA Dr. Alexander Garstenauer, Leiter des Departments.

Multiprofessionelle Behandlung und Betreuung
Um dieses Ziel zu erreichen, sind unterschiedlichste Berufsgruppen um das Wohl der älteren Menschen bemüht. Altersmediziner/innen sind mit der Diagnostik und Behandlung altersspezifischer Mehrfacherkrankungen vertraut und haben stets ein Auge auf eine entsprechende Medikation, um Wechsel- und Nebenwirkungen möglichst gering zu halten.

Das diplomierte Pflegepersonal ist in unterschiedlichen therapeutischen Pflegekonzepten (Bobath, Kinästhetik, Basale Stimulation, etc.) geschult, um die Menschen bestmöglich zu unterstützen und zu begleiten. Ergo- und Physiotherapeut/-innen sorgen dafür, dass die Patient/-innen alltägliche Tätigkeiten wieder besser bewältigen können und durch gezielte Mobilisation ihre Selbständigkeit (wieder)erlangen.



Da viele ältere Personen unter psychischen Problemen wie Einsamkeit oder Depressionen leiden, zählt auch eine klinische Psychologin zum interdisziplinären Team.
Um Mangelernährung vorzubeugen und damit das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt, schauen erfahrene Diätologinnen darauf, dass die Mahlzeiten abwechslungsreich, gesund und auf die Bedürfnisse der Patient/-innen abgestimmt sind.

Hilfestellung auch für die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt
„Sollte es trotz allem einmal nicht möglich sein, dass Patientinnen oder Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt in ihre gewohnte Umgebung entlassen werden können, sorgt die Überleitungspflege dafür, dass die weitere Betreuung organisiert wird. Das kann zum Beispiel in Form einer Haushaltshilfe, einer 24-Stunden-Betreuung oder eines Platzes im Senioren/-innenheim erfolgen“, erklärt Bereichsleiterin DGKP Dana Zeisler.

Dass sich das ganzheitliche Betreuungskonzept bewährt hat, zeigen neben den Zahlen auch die positiven Rückmeldungen von Patient/-innen und deren Angehörigen. Die helle, freundlich gestaltete Station mit 20 Betten sorgt dafür, dass sich Patient/-innen und Mitarbeiter/innen hier gleichermaßen wohlfühlen. „Besonders beliebt ist natürlich der Speisesaal, der quasi das Kommunikationszentrum der Station ist“, sagt Bereichsleiterin Dana Zeisler. Auch das kognitive Training in Kooperation mit dem Morbus-Alzheimer-Zentrum (Ebensee und Bad Ischl) sowie Beratungsangebote für Angehörige werden gerne angenommen und sorgen dafür, „einen empathischen Betreuungs-Kokon“ zu schaffen, wie OA Dr. Garstenauer erklärt.

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