Eine vollendete stimmliche Schönheit

Konzertchor Phoenix aus Moskau, Foto Yuliya Atzmanstorfer
Konzertchor Phoenix aus Moskau, Foto Yuliya Atzmanstorfer

Im Rahmen des 14. Chorfestivals Bad Ischl trat der Konzertchor „Phoenix“ der Moskauer Kindermusikschule „Sergei Iwanowitsch Tanejew“ am 5. Mai beim zweiten Freundschaftskonzert um 18 Uhr in der Trinkhalle auf. Das gemischte Kinder- und Jugendensemble unter der Leitung von Elena Alekseevna Bessonova bot ein außergewöhnliches und anspruchsvolles Programm dar, das ein geistliches Chorwerk des russischen Komponisten Pawel Grigorjewitsch Tschesnokow, das populäre russische Lied „Abendklang“ des Komponisten Alexander Aljabjew, russische Volkslieder, den „Polowetzer Tanz“ aus der Oper „Fürst Igor“ von Borodin sowie Chorwerke von Kodály, Tschaikowsky und Strawinsky umfasste. Die jungen Moskauer rundeten ihr Konzertprogramm mit einem wunderschönen und unsterblichen Lied des russischen Komponisten Jewgeni Pawlowitsch Krylatow ab: „Prekrasnoe daljoko“ aus dem Film „Gostya iz buduschewo“ („Der Gast aus der Zukunft“, 1984). „Wir haben diese Auswahl getroffen, weil wir unsere Wurzel nicht vergessen und unsere Traditionen der russischen Musik und der russischen Vokalschule aufbewahren wollen. Darum gibt es in unserem Repertoire meistens russische Komponisten: Tschaikowsky, Tanejew, Borodin, sowie viel russische Volksmusik und Musik von zeitgenössischen russischen Komponisten.“ Das erzählte die Dirigentin Elena Bessonova und fügte zu, dass alle Kinder im Chor auch Unterricht in Klavier, Musiktheorie, Musikgeschichte und Gehörbildung bekommen. Sie lernen jedoch als Hauptfach Chorgesang. „Wir sind eine Kindermusikschule mit mehreren Abteilungen: Chor, Klavier, Geige, Gesang... Die Kinder kommen mit sieben Jahren zu uns und absolvieren die Musikschule nach acht Jahren. Wir haben Kinder, welche die Musikschule bereits absolviert haben und trotzdem weiterhin zu uns kommen, weil sie sich von unserem Chor und der Musik nicht trennen können.“ Im heurigen Chorwettbewerb Bad Ischl nahm der Moskauer Chor „Phoenix“ in der Kategorie „Kinderchöre bis zum 16. Lebensjahr“ teil. Beim Freundschaftskonzert in der Trinkhalle faszinierten die jungen Sänger aus Russland mit einer Vokalkultur, welche ihresgleichen sucht. Und ganz egal wie die Würfel der Preisverleihung des heurigen Chor-Wettbewerbs Bad Ischl gefallen sind: wer den Konzertchor der Moskauer Kindermusikschule „Tanejew“ hören konnte, hat alles gehört. Der Auftritt des Chores am 5. Mai war eine vollendete und höchstqualitative stimmliche Schönheit. Die perfekten Kinderstimmen und die tolle Musik berührten bis zu Trennen in den Augen: ein hoher Preis für die jungen Künstler und ihre Lehrer aus Moskau, welcher nicht verliehen werden kann.



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