Initiative will Schörflinger Marktplatz retten

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Foto: Die "Initiative Lohningerhof" will den Abbruch verhindern. (Foto: B.P.E

Die kleine Marktgemeinde Schörfling hat noch einen intakten alten Ortskern. Eines der zentralen Gebäude ist der „Lohningerhof“, den die Gemeinde nun abreißen und vorläufig durch ein Provisorium ersetzen will. Einige initiative Schörflinger*innen haben in den vergangenen Wochen schon mehr als 900 Unterschriften gegen diese Pläne gesammelt.

Der Lohningerhof ist ein Bauernhof mit Wohnhaus und Scheune, dessen Grundsubstanz aus der Zeit um 1800 stammt. Im Jahr 1881 wurde die Scheune aufgestockt. Dieses Datum ist gut in der beeindruckenden Zimmermannsarbeit der Dachkonstruktion lesbar. Die Bausubstanz ist wie so oft bei derart alten Gebäuden gut. „Ich schmeiße auch zuhause nichts so einfach weg, was noch brauchbar ist“, meint Wilfried Hufnagl, einer der Initiatoren. „Schon gar kein ganzes Haus.“

Die Informationspolitik der Gemeinde sei dürftig, meint Hufnagl. „Eine ernsthafte Beteiligung der Schörflinger Bürger*innen an der Zentrumsplanung hat nie stattgefunden. Es ist von konkreten Gutachten, Studien und Plänen die Rede, aber wir erfahren bestenfalls Überschriften oder schwammige Begriffe wie multifunktionales Gemeindezentrum.“

Die Initiative Lohningerhof fordert daher den sofortigen Stopp der Abrisspläne. „Wir wollen im Detail wissen, welche Informationen die Gemeinde als Basis für ihre Entscheidungen verwendet. Wir wollen eine Bürger*innenbeteiligung, die diesen Namen auch verdient.“

Erst Geld verschwenden, dann denken?
Geht es nach der Gemeinde, wird zunächst viel Geld in den Abbruch des Hofes und in eine Zwischenlösung investiert. Über eine langfristige Lösung soll erst dann konkret nachgedacht werden, wenn wieder Geld in der Gemeindekasse ist. „Eine Viertelmillion Euro für ein Provisorium?“, will Hufnagl wissen. „Es ist absolut keine Eile angebracht. Wir hätten genug Zeit, um intensiv zu denken, und dann erst zu handeln.“

Zumindest Teile des Hofes könnten sehr schnell der Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar gemacht werden. Es ist erst wenige Jahre her, als die letzten Konzerte in der Scheune stattgefunden hatten.


Schon mehr als 900 Unterschriften gesammelt
Der Schörflinger Marktplatz soll belebt werden – darin sind sich Gemeinde und Initiative einig. Es gibt eine Vielzahl von Ideen, was in diesem alten Bauernhof alles stattfinden könnte. Das reicht von kulturellen Veranstaltungen aller Art, Märkten, Festen und Festivals, der Nutzung für Vereine oder als Weiterbildungsort. „Uns erreichen Ideen bis hin zur Erweiterung um eine Aussichtsplattform als touristischer Magnet.“

„Die Unterstützung unserer Initiative über unsere Online-Petition und der Unterschriftenlisten ist enorm“, begeistert sich Hufnagl. „Viele Bürger*innen von Schörfling beteiligen sich, aber auch unseren Nachbarn und Gästen ist der Lohningerhof nicht gleichgültig. Sie alle sind jene Menschen, die den Lohningerhof und damit den Marktplatz zum Leben erwecken könnten.“

Die Initiative will weiter Unterschriften sammeln und bietet dem Bürgermeister und dem Gemeinderat das Gespräch an. „Es sind so viele Menschen motiviert, etwas zu tun. Wenn die Gemeinde das nutzt, können wir gemeinsam auf unserem Marktplatz ein Prestigeobjekt für Schörfling entstehen lassen.“

Mehr Informationen und Links zur Petition und zur facebook-Gruppe stehen auf der Website der Initiative: www.marktplatz-schoerfling.at.

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