Musica sacra vom Feinsten

Evangelische Jugendkantorei der Pfalz Foto Yuliya Atzmanstorfer
Evangelische Jugendkantorei der Pfalz Foto Yuliya Atzmanstorfer

Das gibt es nicht jeden Tag, denn diese Musik kann man selten hören. Sie kommt aus den hohen Traditionen des deutschen Protestantismus und bleibt aufgrund ihres technischen Schwierigkeitsgrades oft unzugänglich für Hobbymusiker. Beim Konzert der evangelischen Jugendkantorei der Pfalz am 20. Juli in der katholischen Pfarrkirche in Bad Goisern ging es um die Musikkultur des Nicht-Alltäglichen, um die Musik des Sonderbaren, des Kostbaren und des Wunderbaren. Ein Programm voller Raritäten aus den Epochen der Renaissance und des Barock für Barockharfe sowie geistliche Chormusik aus dem 17. und 18. Jahrhundert begeisterte die Konzertbesucher. Die Harfenistin Margit Schultheiß – eine Instrumentalistin mit viel Erfahrung im Bereich der Renaissance- und Barockmusik – bildete einen Rahmen am Konzertabend mit Werken von Antonio de Cabezón, António Carreira, Johann Sebastian Bach, Johann Kaspar Ferdinand Fischer und Franz Matthias Techelmann. Trotz Beleuchtungsdefizite in der Pfarrkirche vermittelte Schultheiß mit ihrem virtuosen Spiel ein Gefühl der ständig pulsierenden und unendlichen Saitenschönheit ihrer Barockharfe. Die evangelische Jugendkantorei der Pfalz verfügte über alle Qualitäten eines professionellen Chores: Dieses Ensembles ist von Klasse! Die jungen Sänger zwischen 16 und 35 Jahren interpretierten meisterhaft Motetten von Heinrich Schütz und Johann Christoph Altnikol. Der Dirigent Jochen Steuerwald beherrschte sein Handwerk in Details. Er blickt auf eine glänzende Kariere als Kirchenmusiker zurück und leitet erfolgreich die Jugendkantorei der Pfalz seit 23 Jahren. Alles in allem: Der deutsche Chor hinterließ den Eindruck eines sehr eleganten und hochprofessionellen Auftrittes. Schade, dass so wenig Leute auf das Konzert aufmerksam wurden.

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