20. Sept.: Der Lohnkampf wird „heavy“

Rainer Wimmer 
Bundesvorsitzender der PRO-GE 
Foto-- PRO-GE
Rainer Wimmer Bundesvorsitzender der PRO-GE Foto-- PRO-GE

Der Terminplan für die diesjährige Herbstlohnrunde steht: Am 20. September um 11.30 Uhr wird das Forderungsprogramm für die Kollektivvertragsverhandlungen Metallindustrie und Bergbau in der WKO an alle Arbeitgeberverbände übergeben. Am Nachmittag findet dann bereits das Wirtschaftsgespräch und die erste Verhandlungsrunde mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) statt.

Industrie boomt
Für heuer wird ein Wirtschaftswachstum von 3,2 Prozent prognostiziert. Auftragsstand, Produktion und Exporte sind auf Top-Niveau. Auch die Beschäftigtenzahl in der Metallindustrie ist deutlich gestiegen und liegt bei rund 192.000. Die Inflation liegt derzeit bei rund 2 Prozent..

Alle Wirtschaftsdaten sind deutlich positiv. Der Wirtschaftsaufschwung und gerade der Boom in der Industrie sorgen für Euphorie unter den Unternehmern, auch wenn sie es vor der Lohn- und Gehaltsrunde nicht gerne zugeben. Die Gewinne sprudeln. Jetzt sind die Beschäftigten an der Reihe. Heuer muss es bei der KV-Runde ordentlich rascheln. Der Lohnkampf wird heavy“, sagen PRO-GE Vorsitzender Rainer Wimmer und der stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp, Karl Dürtscher..

60-Stunden-Woche wird thematisiert.
Die Produktivität der österreichischen Werktätigen wuchs im letzten Jahrzehnt doppelt so schnell wie die Lohnkosten, rechnet die Arbeiterkammer Oberösterreich vor. Zudem arbeiten Österreichs Vollzeitbeschäftigte mit 41,3 Stunden pro Woche am drittlängsten in der EU. Fast ein Fünftel der geleisteten Über-und Mehrstunden wurde 2017 nicht abgegolten – weder in Geld noch in Zeit. Durch die mit 1. September in Kraft getretene Ausweitung der Höchstarbeitszeit auf zwölf Stunden pro Tag bzw. 60 Stunden pro Woche könnte Österreichs Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Verbindung mit langen Durchrechnungszeiträumen der Entfall von Zuschlägen in Höhe von rund zwei Milliarden Euro drohen..

Daher werden die Gewerkschaften neben Lohn-und Gehaltserhöhungen auch Gegenforderungen zum 12-Stunden-Tag und zur 60-Stunden-Woche stellen. „Die Industrie hat sich die Ausdehnung der Höchstarbeitszeit bei der Regierung bestellt und auch bekommen. Daher wird das auch Thema bei der Metallerrunde“, so die Chefverhandler. Dabei geht es den Gewerkschaften etwa um Rechtssicherheit, Überstundenentlohnung und um ein hohes Maß an Selbstbestimmtheit für die Beschäftigten bei der Arbeitszeit, etwa die 4-Tage-Woche oder längere Freizeitblöcke..

Mega-Befragung: Sag uns, was dir wichtig ist.
Die BetriebsrätInnen der Metallindustrie befragen ihre KollegInnen im Betreb darüber, was für sie besonders wichtig bei der Lohnrunde ist. Bereits über 18.600 (Stand 14. September) Fragebögen wurden ausgefüllt, wobei maximal vier von neuen Themen angekreuzt werden können: Die Top-Themen neben kräftigen Lohn- und Gehaltserhöhungen (16.419) sind: Höhere Abgeltung von Überstunden (8.331), Anspruch auf die 4-Tage-Woche (7.682) oder Schutz und Mitbestimmung, damit überlange Arbeitszeiten die Ausnahme bleiben (7.734)..

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Abschluss im Vorjahr.
Im Vorjahr wurden die Verhandlungen für einen einheitlichen Metaller-Kollektivvertrag am 17. November abgeschlossen. Die IST-Löhne und Mindestlöhne sowie IST-Gehälter und Mindestgrundgehälter stiegen ab 1. November 2017 um 3 Prozent. Die Lehrlingsentschädigungen und Zulagen wurden ebenso um 3 Prozent angehoben. Der Mindestlohn bzw. das Mindestgrundgehalt beträgt daher derzeit 1.848 Euro..

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