Start für die Christbaum-Saison

(v.l.) Christbaumbauern-Obmann Ignaz Hofer, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger, LK-Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker und DI Johannes Wall, Leiter der Abteilung Forst und Bioenergie in der LK OÖ. © LK OÖ
(v.l.) Christbaumbauern-Obmann Ignaz Hofer, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger, LK-Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker und DI Johannes Wall, Leiter der Abteilung Forst und Bioenergie in der LK OÖ. © LK OÖ

Einen Monat vor dem Heiligen Abend haben die Vorbereitungen für den Christbaumverkauf bei den Bauern längst begonnen. Die Christbaumbauern haben die Weihnachtsbäume für den Verkauf bereits ausgesucht. Der offizielle Verkaufsbeginn bei den Christbaumbauern am Hof ist üblicherweise Anfang Dezember während im Linzer Stadtgebiet der Verkauf ab 10. Dezember losgeht.

Klimawandel und Trockenheit – die Tannen haben dies gut bewältigt
Fehlende Niederschläge und damit einhergehende Trockenheit haben heuer jeden Oberösterreicher beschäftigt. In der Land- und Forstwirtschaft hat die Dürre deutliche Spuren hinterlassen. Trotz der regional großen Niederschlagsmängel konnten sich 2018 die Weihnachtsbäume gut entwickeln. „Auch wenn frisch aufgeforstete Bäumchen teilweise ausgefallen sind, konnten die älteren Tannenbäume mit ihren speziell ausgebildeten Wurzeln ihre Vorteile bei Trockenheit voll ausspielen. Wie ein Pfahl dringt die Wurzel tief in den Boden ein und erreicht somit noch Wasser, wenn der obere Boden bereits trocken ist. Die heuer ausgefallenen Setzlinge werden nachgesetzt und können in den kommenden Jahren zu schönen Christbäumen heranwachsen“, erläutert Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. Somit müssen sich die Oberösterreicher auch heuer keine Gedanken machen, ob sie wieder ihren „Baum aus der Heimat“ bekommen. „Die 136 OÖ Christbaumbauern produzieren krisensicher, da die Anbauflächen über ganz Oberösterreich verteilt sind. Zudem sind die meist relativ kleinen Flächen auch in verschiedenen Lagen angelegt. Da in beinahe jeder dritten Gemeinde ein OÖ Christbaumbauer zu finden ist sind kurze Transportwege und damit frische Bäume gewährleistet“, erläutert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Die OÖ Christbaumbauern haben sich in den letzten Jahren auf den höheren Bedarf eingestellt, indem sie ihre Anbauflächen auf etwa 550 Hektar ausgeweitet haben und damit die Versorgung garantieren. „In unserem Bundesland kommen etwa 80 bis 85 Prozent der gekauften oder geschenkten Bäume aus heimischem Anbau. Letztes Jahr wurden in Oberösterreich von den heimischen Christbaumbauern wieder etwa 400.000 Christbäume verkauft“, so Reisecker.

Versorgungssicherheit, Nähe und Erkennbarkeit heimischer Bäume werden von den Oberösterreichern geschätzt
„Ein Baum aus der Heimat“ – dieser Slogan ist die zentrale Botschaft der OÖ Christbaumbauern. Die OÖ Christbaumbauern können das bieten, was für viele Oberösterreicher wichtig ist: Versorgungssicherheit, kurze Transportwege und damit einen Beitrag zum Klimaschutz. Mehr als die Hälfte aller Christbäume in Oberösterreich werden bei den Christbaumbauern ab Hof bzw. in der Kultur eingekauft. Insgesamt verkaufen die Mitglieder der OÖ Christbaumbauern ihre Bäume auf etwa 200 Verkaufsstandorten. Auf www.weihnachtsbaum.at, der Homepage der Christbaumbauern, gibt es Informationen über die Verkaufsstände in ganz Österreich.

Rechtzeitig kaufen zahlt sich aus
Die österreichischen Christbaumbauern werden mit 2,5 Millionen verkauften Bäumen wieder fast 90 Prozent des Bedarfs an Weihnachtsbäumen in Österreich decken können. Der Heilige Abend fällt heuer auf einen Montag. Aufzeichnungen der Christbaumbauern zeigen, dass sich der Verkauf – vor allem in den Städten – auf ein Wochenende konzentrieren wird. Die Konsumenten haben damit weniger Zeit zum Aussuchen und die Christbaumbauern müssen mit mehr Andrang an dem einen Wochenende vor Weihnachten rechnen. „Wer seinen Christbaum in Ruhe aussuchen möchte, ist gut beraten, möglichst früh und nicht an diesem letzten Verkaufswochenende vor dem Heiligen Abend zum Christbaumbauern seines Vertrauens zu gehen. Wir haben für alle wunderschöne Bäume bester Qualität, einzig große Bäume könnten aufgrund der gestiegenen Nachfrage heuer wieder knapp werden. Der Durchschnittsbaum ist mittlerweile über 1,6 Meter groß“, erläutert Ignaz Hofer, Obmann der OÖ Christbaumbauern.


Frische Bäume zu kundenfreundlichen Preisen
Aus Umfragen wissen die OÖ Christbaumbauern, dass Aussehen, Frische und kurze Transportwege deutlich vor dem Preis die wichtigsten Entscheidungskriterien für den Konsumenten sind. „Wir Bauern wollen die Preise für unsere Christbäume auch heuer wieder stabil halten. Es zahlt sich also aus, auf die Herkunft der Christbäume zu achten. Die Bäume von uns Bauern erkennen Konsumenten an der Herkunftsschleife“, so Hofer. Die Botschaft kommt an: Mehr als 90 Prozent der Oberösterreicher ist die Herkunft des Christbaumes wichtig. 46 Prozent der Oberösterreicher schätzen die gute Erkennbarkeit heimischer Bäume unter anderem durch die Schleife der OÖ Christbaumbauern. Für die Oberösterreicher sind also die heimische Produktion und deren Erkennbarkeit ganz wesentlich. Für ihren Lieblingsbaum werden die Konsumenten – je nach Aussehen des Baumes und Verkaufsort – auch heuer wieder zehn bis 35 Euro pro Laufmeter bezahlen, Blaufichten kommen auf sieben bis 14 Euro pro Laufmeter, wobei die Preise im städtischen Bereich generell etwas höher sind. Gegenüber dem Ab-Hof-Verkauf müssen hier die Kosten für Transport und Standmiete berücksichtigt werden.

Weihnachten: ein Fest der Sinne
Weihnachten ist das Fest der Familie. Ein Großteil der Österreicher verbindet mit Weihnachten neben Einkaufsrummel und Geschenken auch Zeit für Familie und Kinder sowie Brauchtum und Tradition. Der Christbaum ist eine solche Tradition, die in Österreich seit mehr als 200 Jahren gepflegt wird. In mehr als drei Viertel aller Haushalte ist das Aufstellen eines geschmückten Christbaumes nach wie vor Brauchtum. Ein traditionell geschmückter Christbaum, das Aroma des familientypischen Weihnachtsessens und nicht zuletzt der Duft von Kerzen und Nadeln machen das Weihnachtsfest erst zu einem sinnlichen Erlebnis. Die heimischen Christbaumbauern tragen somit mit ihren frisch geschnittenen Tannen mit ihrem besonderen Duft wesentlich zum Gelingen des Festes bei.

Die Kindheit prägt – auch Singles stellen Christbäume auf
Laut Umfrage verwenden etwa 80 Prozent aller oberösterreichischen Haushalte – das sind etwas mehr als 500.000 – einen Christbaum. Der prozentuelle Anteil derer, die einen Christbaum verwenden, bleibt in etwa gleich. Mit der stetig steigenden Zahl an Haushalten nimmt aber in den letzten Jahren auch der Bedarf an heimischen Bäumen zu. Die Anzahl der Singlehaushalte steigt überdurchschnittlich, besonders in den Städten. Und auch sie stellen einen Christbaum auf, auch wenn sie Weihnachten oftmals bei den Eltern feiern. Die Erinnerung an die Kindheit veranlasst sie dazu.

Tipps für die Lagerung und Haltbarkeit des Christbaums Ein eineinhalb Meter großer Christbaum hat etwa 200.000 Tausend Nadeln. Wie treu werden die Tannennadeln heuer den Bäumen sein? Was kann man für die langanhaltende Frische des Christbaumes tun? Der heimische Christbaum ist ein Naturprodukt und die Haltbarkeit der Nadeln hängt von zahlreichen Einflussgrößen ab: von der Baumart, vom Schnittzeitpunkt, von der Witterung vor dem Schnitt und vielen anderen Dingen. Damit man länger Freude an der Pracht des natürlichen heimischen Christbaums hat, ist es sinnvoll, den Baum bis zum Weihnachtsfest kühl aufzubewahren, ihn in einen mit Wasser gefüllten Christbaumständer zu geben oder den Baum auch regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber zu besprühen, damit die Nadeln leicht feucht sind. Weitere Informationen unter www.weihnachtsbaum.at

Heimische Christbäume tragen in Tansania Früchte
„Mein Christbaum trägt Früchte und wächst doppelt nach“ – unter diesem Titel, sammeln die OÖ Christbaumbauern heuer bereits zum 5. Mal für Wiederaufforstungsprojekte von „Sei so Frei“ in Tansania. Viele Familien in der Mara-Region in Tansania sind auf die Unterstützung aus Österreich angewiesen. Die OÖ Christbaumbauern setzen daher auch in diesem Advent gemeinsam mit „Sei so Frei“ die Wiederaufforstungsaktion ‚Mein Christbaum trägt Früchte‘ um: Die teilnehmenden Christbaumbauern stellen Sparschweine auf und machen ihre Kundinnen und Kunden auf die Spendenaktion aufmerksam: Mit nur einem Euro Spende pro gekauftem Christbaum wächst dieser am Viktoriasee doppelt nach in Form von zwei Obst-, Schatten- bzw. Nutzholzbäumen – und trägt somit Früchte.

Schwierige klimatische Verhältnisse
In der Mara-Region in Tansania ist das Leben der ländlichen Bevölkerung besonders hart. Die klimatisch extremen Bedingungen – einerseits die erbarmungslose Trockenheit durch das Ausbleiben des Regens, in manchen Regionen über zwei Jahre lang, andererseits schlimme Überschwemmungen – verlangen den Menschen viel ab. Diese Gegensätze treffen auf engstem Raum aufeinander, wo der Alltag der Familien der Suche nach Wasser verschrieben ist oder Felder komplett unter Wasser stehen und die Ernte ausfällt. Durch die vielen waldlosen Flächen ist die Bodenfruchtbarkeit vielerorts nicht mehr gegeben. Die Familien in den Dörfern kämpfen ums Überleben. Darum braucht es nachhaltige und adäquate Lösungen im Bereich der Wiederaufforstung – damit die Menschen auf ihrem Stückchen Land nicht nur überleben, sondern gut leben können.

Baumaktion für Wiederaufforstung
Dank der Aktion ‚Mein Christbaum trägt Früchte‘ in Kooperation mit den OÖ Christbaumbauern konnte „Sei so Frei“ in der Mara-Region seit 2014 rund 50.000 Baumsetzlinge pflanzen. Die Setzlinge tragen schon nach wenigen Jahren Obst wie Guaven, Mangos und Papayas. Langfristig können die Familien die Bäume als Bau- und Brennholz nutzen. Nur Sorten, die an das Klima und die Bodenbeschaffenheit angepasst sind, werden ausgewählt. Diese stammen aus kleinen Baumschulen, die durch dieses Projekt entstanden sind. Die Schulung der Dorfgruppen im Ziehen von Setzlingen ist ein wichtiger Projektbestandteil. Darüber hinaus werden auch Schulen stark in die Wiederaufforstungsaktivitäten integriert. So lernen die Kinder von klein auf, Bäume richtig zu pflanzen und optimal zu pflegen.

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