AK-Elternbefragung zur Ferienbetreuung im Kindergarten:

Die Semesterferien stehen vor der Tür. Nicht nur Eltern von schulpflichtigen Kindern, sondern auch tausende Eltern von Kindergartenkindern – vor allem in ländlichen Gemeinden – stehen erneut vor dem Problem, die Betreuung ihrer Kinder zu organisieren. Laut aktueller AK-Elternbefragung hat der Kindergarten von 23 Prozent der Befragungsteilnehmer/-innen geschlossen. Insgesamt ist mehr als die Hälfte der Eltern unzufrieden mit den Öffnungszeiten der Kindergärten in den Ferien. Und 62 Prozent der Eltern geben an, in der Vergangenheit keine Möglichkeit gehabt zu haben, an einer Bedarfserhebung zur Ferienbetreuung teilzunehmen. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer appelliert einmal mehr an die politischen Entscheidungsträger/-innen des Landes: „Nehmen Sie endlich die Probleme der Eltern ernst und schaffen Sie ein Angebot, das den Eltern ganzjährig Vollzeitarbeit ermöglicht!“
Laut AK-Elternbefragung, an der sich knapp tausend Eltern von Kindern im Kindergartenalter beteiligten, sind 52 Prozent der Eltern mit der Ferienbetreuung eher bzw. sehr unzufrieden. Dabei gibt es deutliche Unterschiede je nach Gemeindegröße – je kleiner, desto unzufriedener. In Gemeinden/Städten mit einer Einwohnerzahl zwischen 3.000 und 20.000 sind 49 Prozent sehr oder eher unzufrieden mit der Ferienbetreuung, bei Gemeinden bis 3.000 Einwohner/-innen sind es 62 Prozent.
62 Prozent der Eltern geben an, dass sie in der Vergangenheit keine Möglichkeit erhalten haben, an einer Bedarfserhebung zur Ferienbetreuung teilzunehmen. Nur 27 Prozent aller Eltern konnten bei einer Bedarfserhebung angeben, an welchen Tagen oder Wochen sie eine Ferienbetreuung in Anspruch nehmen wollen. Und nur bei 45 Prozent von jenen, die die Möglichkeit hatten, an einer Bedarfserhebung teilzunehmen, wurde dann tatsächlich im Ferienangebot auf ihren Bedarf eingegangen.
Vor allem die Schließzeiten im Sommer sind für die befragten Eltern ein großes Problem. Unpassende, nicht flexible Öffnungszeiten und Anmeldezeiten, hohe Kosten, lange Anfahrtswege, kein Mittagessen, kein Bustransport, wechselndes Personal und wechselnde Gruppenzusammensetzung, andere Betreuungsorte usw. sind Gründe, warum berufstätige Eltern – am häufigsten von Befragten mit mehr als 35 Wochenstunden – im Sommer abseits vom Kindergarten noch nach zusätzlichen Betreuungsformen suchen bzw. suchen müssen. Gemeinsame Familienurlaube sind bei Berufstätigen mit Betreuungspflichten nur sehr schwer möglich. Bei deutlich mehr als der Hälfte (56 Prozent) der befragten Eltern müssen die Urlaube der beiden Elternteile aufgeteilt werden, damit sich die Kinderbetreuung organisieren lässt.
71 Prozent der Eltern wünschen sich ganzjährig weniger Schließwochen des Kindergartens und 66 Prozent in den Sommerferien, damit sich die Betreuung ihres Kindes gut organisieren lässt. Schon eine Reduktion von derzeit im Schnitt 4,6 Wochen Schließzeit in den Sommerferien auf drei Wochen würde eine merkliche Verbesserung für viele Eltern bringen. Während mit den aktuellen Sommer-Schließzeiten nur 29 Prozent der Eltern die Betreuung laut eigener Angaben gut organisieren können, wären es bei drei geschlossenen Wochen schon 70 Prozent und bei maximal zwei Wochen schon 95 Prozent.
„Die aktuelle Elternbefragung zeigt einmal mehr, dass das Betreuungsangebot für Kindergartenkinder nicht den Kriterien einer modernen Gesellschaft entspricht, in der sich Familie und Beruf vereinbaren lassen. Es ist höchste Zeit, dass die zuständige Landesrätin die Probleme der Eltern ernst nimmt und bedarfsgerechte Lösungen angeht. Schließzeiten im Sommer von maximal zwei Wochen wären ein erster, wichtiger Schritt, der mit etwas gutem Willen rasch umgesetzt werden könnte“, betont AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Wichtig sei die rasche Anhebung der Anzahl von Kinderbetreuungsplätzen, die beiden Elternteilen Vollzeitarbeit ermöglichen und die die Ferienbetreuung abdecken, sowie zielgerichtete und professionelle Bedarfserhebungen (zu Öffnungszeiten, Mittagessen, Nachmittagsbetreuung und Ferienbetreuung), die verpflichtend durchgeführt werden sollen. Die Ergebnisse sollten dann Grundlage für die Bedarfsplanungen innerhalb einer Region sein.





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