Ja, die EU hat Zukunft!

Dr. Paul Rübig bei seinen Ausführungen © Reimair
Dr. Paul Rübig bei seinen Ausführungen © Reimair

„Muss uns die EU erst um die Ohren fliegen? Seit 1945 war Europa noch nie so in Gefahr, wie jetzt“ zitierte Dr. Rübig zum Start den französischen Präsidenten Macron. Seit 23 Jahren vertritt der gebürtige Welser unser Land im Europäischen Parlament und seine Ausführungen vor einer interessierten Zuhörerschaft im Sparkassensaal waren ein Überblick über viele erreichte Etappenziele. Zugleich erläuterte er auch einige EU-Mechanismen wie die Verträge von Lissabon oder die Alltagsarbeit in den zahlreichen Ausschüssen, in denen er Wesentliches erreichen und mitgestalten konnte – etwa die Abschaffung der europaweiten Roaminggebühren: „Rund 10 Milliarden Euro sind so bei den Bürgern geblieben“ erklärte er stolz.
In der anschließenden Diskussion kamen natürlich einige Schwachstellen zur Sprache und Paul Rübig bekannte unter anderem dass es ein Fehler gewesen sei, dass sich die Europaabgeordneten bei der ersten Brexit-Abstimmung nicht sofort eingemischt hätten. Letztlich diktiert heute ein Drittel (die Brexit-Befürworter) einer deutlichen Mehrheit (der Gegner und jener, die damals der Abstimmung fern geblieben waren!) den aktuellen Kurs der britischen Regierung.
„Europa ist noch lange nicht fertig, es bleibt noch viel zu tun“ lautete die Conclusio. „Wir müssen vor allem den jungen Menschen zeigen, welche Formen des Zusammenlebens es gibt: autoritäre oder demokratische“. Noch nie hat Europa eine so lange Periode des Friedens erlebt und solch einen Wohlstand erreicht. Und Paul Rübig schloss mit Winston Churchill: „Die Demokratie mag ein schlechtes System sein, aber ich kenne kein besseres.“ Deshalb hat die EU auch Zukunft! Präsident Bruno Diesenreiter dankte dem Referenten im Namen der Lions und des Publikums für einen interessanten Abend.

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