Beeindruckende Schülerpräsentationen bei Eröffnung des Hermann-Langbein-Symposiums in der AK Linz

Jana Duda (Mitte) vom ORG der Franziskanerinnen Vöcklabruck sang begleitet vom Ensemble 7a ihrer Schule ihr selbst komponiertes Lied The Answer.
Jana Duda (Mitte) vom ORG der Franziskanerinnen Vöcklabruck sang begleitet vom Ensemble 7a ihrer Schule ihr selbst komponiertes Lied The Answer.

In der AK Linz wurde heute das Hermann-Langbein-Symposium eröffnet, das bis 12. April hochwertige Referate und Diskussionen zum Nationalsozialismus und seinen aktuellen Bezügen bietet. An der Eröffnung beteiligten sich rund 350 Schüler/-innen und Lehrer/-innen mit mehreren beeindruckenden Präsentationen. Die Begrüßungsrede hielt AK-Vorstandsmitglied Manfred Fadl.

Das jährliche Symposium in der AK Linz ist nach dem Widerstandskämpfer und Auschwitz-Überlebenden Prof. Hermann Langbein (1912 – 1995) benannt. 1980 wurde das Symposium von Langbein selbst gegründet. Nach seinem Tod führte es Prof. Johannes Schwantner weiter, der im März 2018 selbst verstarb. Mittlerweile besteht das Hermann-Langbein-Symposium länger als alle anderen Veranstaltungen der Lehrerfortbildung in Österreich. In der AK Linz findet es seit 2012 statt.

Faschismus muss bekämpft werden
„Als demokratische Interessenvertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer war die AK unter zwei faschistischen Regimen verboten. Schon deshalb leisten wir aus voller Überzeugung unseren Beitrag zur demokratiepolitischen Bildung an den Schulen“, betonte AK-Vorstandsmitglied Manfred Fadl bei seiner Begrüßung im Kongresssaal der AK Linz: „Leider wird derzeit wieder Stimmungsmache gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen betrieben, diesmal in erster Linie gegen Menschen, die vor Krieg und Vertreibung, Not und Elend geflüchtet sind.“

Der bekannte Politikwissenschafter Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka machte deutlich, „was wir von Hermann Langbein lernen können“. Er verwies auf Langbeins tiefe humanistische Überzeugung sowie auf seine Unbeugsamkeit bei der Bekämpfung von Nationalsozialismus und Menschenverachtung. „Langbein ist ein Vorbild für uns, denn auch heute gilt es, faschistische Tendenzen konsequent zu bekämpfen“, sagte Pelinka.

Beeindruckende Schülerpräsentationen
Anschließend bewiesen Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Bundesland mit verschiedenen Präsentationen ihr großes Engagement. Fünf Schulklassen haben sich mit dem Buch „Am Seil“ des bekannten oberösterreichischen Schriftstellers Erich Hackl auseinandergesetzt. Es schildert, wie ein Wiener Kunsthandwerker in der NS-Zeit zwei jüdische Frauen versteckt und ihnen damit das Leben gerettet hat.

Das BRG Steyr gestaltete zu Erich Hackls Buch Radiobeiträge. Die HTL Wels beschäftigte sich mit Formen der Ausgrenzung und des Widerstandes: Die Ergebnisse wurden auf Powerpoint-Folien präsentiert. Das ORG der Franziskanerinnen Wels brachte Buchtexte „am Seil“ auf die Bühne, wo sie vorgetragen wurden. Das Brucknergymnasium Wels erarbeitete Steckbriefe von Personen, die in der Vergangenheit Zivilcourage gezeigt haben oder sie heute zeigen. Das BRG Linz-Honauerstraße stellte Texte aus dem Buch Texten zum aktuellen Zeitgeschehen gegenüber.

Für die musikalische Umrahmung sorgten die Schüler/-innen des ORG der Franziskanerinnen Vöcklabruck. Die Schülerin Jana Duda sang ihr selbst komponiertes Lied „The Answer“, begleitet vom „Ensemble 7a“ des ORG der Franziskanerinnen Vöcklabruck. Nach der Eröffnung des Symposiums führten die Zeitzeuginnen Anna Hackl und Univ.-Prof.in Dr.in Katja Sturm-Schnabl ein spannendes Gespräch mit den Jugendlichen.

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