Was tun gegen Cyber-Mobbing?

Cybermobbing ist gefährlich und kann vor allem Jugendliche aus der Bahn werfen. 
©Daisy Daisy - stock.adobe.com
Cybermobbing ist gefährlich und kann vor allem Jugendliche aus der Bahn werfen. ©Daisy Daisy - stock.adobe.com

Kleine Klicks, böse Folgen - Cyber-Mobbing kann vor allem für Kinder und Jugendliche sehr belastend und überfordernd sein. Aus diesem Grund hat das Jugendnetzwerk Salzkammergut der oberösterreichischen Arbeiterkammer für die Jugendlichen der ZIB Hagenmühle einen „Cyber-Mobbing Workshop“ veranstaltet. „Es ist uns ein großes Anliegen, das Bewusstsein aller Jugendlichen über die Gefahren von Cyber-Mobbing zu schärfen“, betont AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Deshalb hat die Arbeiterkammer Oberösterreich diese Veranstaltung organisiert und bietet auch im Workshop-Zentrum „Di@log“ in der AK-Linz Medienbildung für Schulklassen an.

Handy, soziale Netzwerke, Computerspiele – Kinder und Jugendliche sind heute so gut wie immer online. Viele unterscheiden gar nicht mehr zwischen Online- und Offline-Zeiten und sind sich der Folgen nicht bewusst. Die Digitalisierung schreitet rasant voran und verändert die Kommunikation. Die digitale Welt bringt nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch Gefahren, insbesondere für ausgrenzungsgefährdete Jugendliche. Umso wichtiger ist eine profunde Medienkompetenz.

Das Jugendnetzwerk Salzkammergut hat daher Anfang Juli einen Workshop in der ZIB Hagenmühle organisiert, die ausgrenzungsgefährdete Jugendliche betreut. Trainerin Regina Edthaler vom Verein „Safer Internet“ gestaltete die drei Stunden ganz individuell nach den Bedürfnissen und Fragen der Jugendlichen.

Mobbing sei kein neues Phänomen, betont Regina Edthaler. Neu sei nur, dass systematisches Belästigen, Bloßstellen und Fertigmachen oder auch absichtliches Ausgrenzen mit der Verbreitung von Internet und Handy zusätzlich im virtuellen Raum stattfinden. Die Besonderheit von Cyber-Mobbing: Es kann rund um die Uhr erfolgen, erreicht ein großes Publikum und die Täter/-innen agieren (scheinbar) anonym.

Gemeinsam erarbeiteten die Jugendlichen mit der Referentin Antworten zu folgenden Fragen

Was ist überhaupt Cyber-Mobbing?
Wie kann ich reagieren, wenn ich sehe, dass meine beste Freundin / mein bester Freund online fertiggemacht wird?
Wie kann ich meine Freundin / meinen Freund unterstützen, wenn sie/er Opfer von Hasspostings wird?
Wo und wie finde ich Unterstützung und Beratung?

Mit den im Workshop erarbeiteten Antworten haben die Jugendlichen nun ein gutes Rüstzeug, um im Ernstfall richtig auf Cyber-Mobbing reagieren zu können. Regina Edthaler appelliert aber auch an Eltern, Lehrer/-innen und Vertrauenspersonen, sich verstärkt dafür zu interessieren, wie Jugendliche kommunizieren und was sie medial konsumieren, ohne jedoch die Mediennutzung zu bewerten.

Auch der Arbeiterkammer sind diese Themen ein wichtiges Anliegen. „Wir setzen uns verstärkt dafür ein, Jugendlichen digitale Medienkompetenz zu vermitteln, da diese von großer Bedeutung für ihre individuelle und gesellschaftliche Handlungsfähigkeit ist. Deshalb bieten wir auch im Workshop-Zentrum Di@log in Linz Medienbildung für Schulklassen an“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Die Arbeiterkammer fordert auch einen besseren Schutz der Persönlichkeitsrechte in sozialen Netzwerken. Wer Opfer einer Mobbing-Attacke geworden ist, soll nicht auch noch lange darum kämpfen müssen, dass diese Dinge wieder aus dem Netz verschwinden.

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