SPÖ trauert um Rudolf Hundstorfer

Die SPÖ trauert um Rudolf Hundstorfer -- Bild: Johannes Zinner
Die SPÖ trauert um Rudolf Hundstorfer -- Bild: Johannes Zinner

Der ehemalige Sozialminister und Gewerkschafter Rudolf Hundstorfer ist am 20. August 2019 unerwartet im 68. Lebensjahr verstorben. SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner und SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda sind tief betroffen über das Ableben Hundstorfers: „Mit Rudolf Hundstorfer verlieren wir einen großen Sozialdemokraten und wahren Menschenfreund, der unschätzbar Wichtiges zur Verbesserung des Lebens der Menschen geleistet hat.“ Die sozialdemokratische Familie verliert einen wichtigen Mitstreiter und einen Freund, der sehr fehlen wird.

Rudolf Hundstorfer war ein Sozialpartner im besten Sinne des Wortes, der über alle Partei- und Interessensgrenzen hinweg tragfähige Beziehungen und Freundschaften im Interesse der Allgemeinheit aufbaute. „Als Sozialminister hat Rudolf Hundstorfer viel beachtete Meilensteine durchgesetzt, von denen die Menschen bis heute profitieren“, sagt Rendi-Wagner. Beispiele dafür sind die Einführung des Pflegefonds, des Pensionskontos und neue Leistungen wie etwa die Pflegeteilzeit und Pflegekarenz. Selbst in der Wirtschaftskrise hat er unser bewährtes Sozialsystem stabil gehalten und sogar ausgebaut.

Rudolf Hundstorfer wird für die Sozialdemokratie immer ein Vorbild bleiben. Seine unbedingte Überzeugung war es, dass Politik für die Menschen da sein muss. Diese Überzeugung hat er stets gelebt. „Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie, den Angehörigen und FreundInnen von Rudolf Hundstorfer“, betonen Rendi-Wagner und Drozda.

SPÖ-Europaabgeordnete: Trauer um Mitstreiter und Freund

„Ein großer Sozialdemokrat und Gewerkschafter hat uns verlassen. Wir trauern um unseren Mitstreiter und Freund Rudolf Hundstorfer, für den immer die Menschen im Mittelpunkt seiner politischen Arbeit standen. Er hat stets das Verbindende über das Trennende gestellt und für die wichtige Tradition der Sozialpartnerschaft gekämpft“, sagen SPÖ-EU-Delegationsleiter Andreas Schieder und SPÖ-EU-Abgeordnete, Gewerkschafterin Evelyn Regner.

Leichtfried: Seine Kraft und Stärke werden fehlen

„Seine Kraft und Stärke, sein typischer Wiener Schmäh, seine Solidarität werden fehlen. Rudi Hundstorfer war eine tragende Säule der für Österreich so wichtigen Sozialpartnerschaft, er war ein Kämpfer, der auch in schwierigen Zeiten Kurs gehalten hat“, so der stv. SPÖ-Klubvorsitzende Jörg Leichtfried, der Rudi Hundstorfers Familie im Namen des SPÖ-Parlamentsklubs sein tief empfundenes Beileid ausspricht.

Die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures hat mit Rudi Hundstorfers Tod einen guten Freund und „die Republik einen Menschen, dessen Leben von Solidarität, Gerechtigkeit und Interessensausgleich geprägt war“ verloren. Auch in der Gewerkschaftsbewegung herrscht große Trauer. „Seinem Engagement und seinen Entscheidungen ist es zu verdanken, dass der ÖGB eine Krise bewältigt hat und verlässlicher Partner für die ArbeitnehmerInnen geblieben ist“, sagt ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.

Die Bestattung Wien hat ein Online-Kondolenzbuch eingerichtet, in dem WegbegleiterInnen und andere ihre Anteilnahme ausdrücken können.
Auch das Sozialministerium hat ein Kondolenzbuch aufgelegt. Zu finden ist es beim Haupteingang des Regierungsgebäudes am Stubenring 1, 1010 Wien. Die Bevölkerung hat die Möglichkeit, sich in den nächsten Tagen von 7.00 bis 19.00 Uhr in das Kondolenzbuch einzutragen. Das Buch wird an Rudolf Hundstorfers Familie übergeben.

Lebenslauf von Rudolf Hundstorfer

Rudolf Hundstorfer wurde am 19. September 1951 in Wien geboren. Seine erste berufliche Station war beim Magistrat der Stadt Wien, wo er den Beruf des Bürokaufmannes erlernte. Seit den frühen 1970er Jahren engagierte er sich in der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (GdG), deren Vorsitzender er ab Mai 2003 war. Ab 1990 war er Mitglied des Wiener Gemeinderates und Landtages, ab 1995 auch Vorsitzender des Gemeinderates. Im Oktober 2003 wurde Hundstorfer Vizepräsident des ÖGB. 2007 wurde Hundstorfer ÖGB-Präsident, 2008 legte er das Amt zurück, weil er Bundesminister für Arbeit, Soziales und KonsumentInnenschutz wurde. Dieses Amt hatte er bis 2016 inne. Im Jahr 2016 war er Kandidat zur Bundespräsidentschaftswahl in Österreich. Seit November 2016 war er Präsident der Bundessportorganisation BSO und seit 2018 Vorsitzender der Volkshilfe Wien.

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