FSG Wimmer: Wirtschaft zeigt sich respektlos gegenüber ArbeitnehmerInnen

Foto_Rainer_Wimmer
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Wien (OTS) - „Die ArbeitnehmerInnen bekommen jetzt einen ersten Vorgeschmack auf die Auswirkungen der türkis-blauen Reform der Krankenkassen. Was bisher undenkbar war, könnte jetzt Realität werden: Wer krank ist, muss auch den Grund für den Krankenstand beim Dienstgeber angeben. Das ist ein schwerer Eingriff in die Privatsphäre und zeigt, dass die Unternehmer ihren Beschäftigten keinerlei Vertrauen entgegenbringen“, zeigt sich der FSG-Vorsitzende Rainer Wimmer über das bekannt gewordene Forderungspapier der Wirtschaft zu einer neuen Krankenordnung entsetzt. Ebenso dürfe es nicht Zuständigkeit der Unternehmen werden, Krankenstandsüberprüfungen anzuordnen. „Das öffnet Schikane und Willkür Tür und Tor. Bis jetzt entscheiden die Krankenkassen über die Überprüfungen. Das hat sich bewährt und so soll es auch bleiben“, sagt Wimmer.

Derzeit herrsche zwar Parität zwischen Arbeitgebern und ArbeitnehmerInnen im Überleitungsausschuss der Österreichischen Gesundheitskasse, dennoch wäre ein Beschluss möglich. „Die fünf der FSG zugeordneten VertreterInnen werden sicher gegen diese Vorschläge stimmen. Ich appelliere an den Vertreter des ÖAAB, sich auf die Seite der Interessen der ArbeitnehmerInnen zu stellen und nicht aus Parteiräson mit der Wirtschaftsseite zu stimmen“, sagt Wimmer. Er betont weiter, dass von Seiten der Wirtschaft die Kritik an der paritätischen Besetzung stets als Klassenkampfrhetorik bezeichnet worden sei. „Nun zeigt sich erneut, dass wir mit unserer Kritik im Recht sind. Die Anliegen der Unternehmer werden nie deckungsgleich mit jenen der Versicherten sein. Es ist daher ein Gebot der Selbstverwaltung, dass die ArbeitnehmerInnen wieder über eine Mehrheit in den Gremien ihrer Sozialversicherung verfügen. Dafür werden wir mit aller Kraft kämpfen“, so der FSG-Vorsitzende.

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