LEADER lohnt sich – auch für die Kulturhauptstadt 2024!

Region begrüßt Jury bei der Kaiservilla von Daniel Leitner
Region begrüßt Jury bei der Kaiservilla von Daniel Leitner

Bad Ischl und das Salzkammergut haben es geschafft, trotz starker Konkurrenz, den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2024 in die Region zu holen. Eine Bewerbung für diesen Titel wäre ohne die entscheidende Unterstützung der LEADER-Regionen nicht möglich gewesen. Das Innere Salzkammergut – REGIS, das Ennstal-Ausseerland und die Traunsteinregion sorgten dafür, dass die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt wurden und boten somit die Voraussetzung.

Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist, dass LEADER anders arbeitet als viele andere Förderschienen, denn die wichtigen Impulse für die Projekte kommen direkt aus der Bevölkerung (bottom-up) und werden mit deren Unterstützung vor Ort umgesetzt. Bei der Kulturhauptstadt Bewerbung haben viele Menschen im Salzkammergut das große Potenzial gesehen. Gerade in einer Zeit wo der Bereich Kultur unter starken finanziellen Kürzungen und Engpässen zu leiden hat, konnten LEADER Fördergelder mit großem Erfolg in Anspruch genommen werden.

Starke Impulse für das Salzkammergut
Die Stärkung des ländlichen Raums ist eine zentrale Aufgabe der LEADER Regionen. Sie erkannten die Chancen für innovative Regionalentwicklung in der Ausarbeitung eines gemeinsamen Kulturentwicklungsplans. Wer es nicht im Vorhinein ahnte weiß spätestens jetzt, einige Wochen nach der Ernennung zur Kulturhauptstadt Europas, auf wie viele Zukunftsbereiche sich das Vorhaben auswirken wird. Nicht nur der Kunst- und Kulturbereich steht jetzt eindeutig im Fokus. Innovative Lösungen für Tourismus, Mobilität, Infrastruktur, usw. stehen bis 2024 und darüber hinaus nun an der Tagesordnung. Kreativität ist auch in allen diesen Bereichen gefragt!

Vom Kirchturmdenken zur Kraft einer Region Für gemeindeübergreifende Entwicklungen braucht es Solidarität - am besten unterstützt durch unmittelbare Bürgerbeteiligung. Mit Eigeninitiative und Engagement können so auch kleinere Gemeinden von den Mitteln der Europäischen Union profitieren. Der Weg von der Idee zur Umsetzung wird u.a. durch die LEADER-Regionen begleitet. Die Bewerbung zur Kulturhauptstadt hatte aber ihre Initialzündung durch ein Projekt der „Plattform Kulturhauptstadt 2024“ und der TU Wien mit der Initiatorin Elisabeth Leitner. Bad Ischl nahm diese Idee einer erstmaligen regionalen Bewerbung als Salzkammergut auf. Als Mitgliedsgemeinde des Inneren Salzkammerguts-REGIS holten sie das Ausseerland mit ins Boot. Der geschichtenumwobene Löwe am Traunsee in Traunkirchen sollte auch nicht verhindern, dass sich die nördlichen Gemeinden im Bezirk Gmunden mit der Bezirkshauptstadt - die Traunsteinregion anschloss. Somit bildeten 3 LEADER-Regionen die Basis für die regionale Bewerbung.

Projekte bereiteten schon das Umfeld auf
Die begleitende Ausstellung „Kulturhauptstadt 2024“ des o.a. Uni-Projekts wurde 2016 im Rahmen eines LEADER Projektes in der Trinkhalle Bad Ischl präsentiert und diskutiert. Zum 1. Mal wurde die Idee der Salzkammergut- Bewerbung mit ihren Potenzialen für Interessierte sichtbar. Weitere LEADER-Projekte bereiteten den Boden im Kulturbereich auf. Das Projekt „Kunstraum Gmunden“ vom Kunstforum Salzkammergut machte die tolle Vielfalt der regionalen Kulturschaffenden sichtbar und bot ihnen Raum. Heidi Zednik und Petra Kodym, jetzt Mitglieder des erfolgreichen Bidbook Teams waren die Projektleiterinnen. Das kooperative LEADER-Projekt “land.macht.kreativ“ nutzte die Kraft der Vernetzung, um dem „brain drain“ Kreativschaffender in die Städte entgegen zu wirken. Der ländliche Raum braucht auch für sie Attraktivität.

LEADER bleibt Partner
Die LEADER-Regionen werden auch 2024 in der neuen Förderperiode wichtige Partner der Kulturhauptstadt sein. Voraussichtlich In der Umsetzungsstruktur verankert begleiten sie weiterhin das impulsgebende Vorhaben. Die neue EU-Förderperiode für ländliche Regionen dauert von 2021 bis 2028. Bereits in der Entwicklungsstrategie wird man nicht um Kulturthemen und allen tangierenden Zukunftsbereichen herumkommen. Passend zur Periodenmitte 2024 wird LEADER sicher das eine oder andere Kulturhauptstadtprojekt unterstützen. Transnationale LEADER-Initiativen mit einem eigenen Fördertopf werden entstehen.

Viele Puzzleteile sind notwendig
Eins wurde bereits in der Bewerbungsphase klar. Es braucht viele Puzzleteile - nämlich Menschen, die sich engagieren und deren Talente und Fähigkeiten ineinandergreifen. Egal ob Politiker und Funktionäre, Kunst- und Kulturschaffende, Fachleute und Experten, … jede und jeden braucht es, um eine derartige Bewerbung positiv zu schaffen. Vor,- Quer- und Nachdenker sind für das gemeinsame Ansinnen auch in Zukunft gefragt. Eindeutige inhaltliche Orientierung gibt das Bidbook. Auf Englisch schon auf www.salzkammergut-2024.at zu finden. Ab Jänner dann auch auf Deutsch. Für alle Interessierten zum Nachlesen und Hineinschmökern.

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