Wir schaffen das – ohne Rauch geht’s auch!

Prim. Dr. Christoph Silberbauer (Fotocredit OOEG)
Prim. Dr. Christoph Silberbauer (Fotocredit OOEG)

n den späten Achtzigerjahren wurde von der WHO der Weltnichtrauchertag ins Leben gerufen (31. Mai), um vor den gesundheitlichen Risiken des blauen Dunstes zu warnen. Immerhin sterben jährlich weltweit acht Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Das Rauchen schädigt nicht nur Herz und Lunge, sondern wirkt sich auf alle Organsysteme negativ aus. Weniger bekannt ist, dass auch die Psyche leidet.

Rauchen macht abhängig, weil das im Zigarettenrauch enthaltene Nikotin in kürzester Zeit das Belohnungssystem des Gehirns stimuliert und dieses bald nach mehr verlangt. „Vielen gelingt es nicht mehr, eine einstündige Zugfahrt ohne Rauchpause durchzuhalten, weil das Gehirn mehr Nikotin einfordert. Immerhin gilt Nikotin als eines der potentesten Suchtgifte“, verweist Prim. Dr. Christoph Silberbauer, Leiter der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck, auf das Suchtpotenzial.

In den letzten Jahren wurde in vielen Untersuchungen gezeigt, dass man bei Raucherinnen und Rauchern mit psychischen Erkrankungen sehr viel schlechtere Behandlungsergebnisse erzielt, diese häufiger krank werden und auch häufiger Selbstmord begehen.
Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS), Angsterkrankungen, Demenz, Depression und schizophrene Erkrankungen sind zum Teil durch das Rauchen mitverursacht bzw. bei Nikotinabhängigen viel häufiger anzutreffen. Auch die tabakassoziierte Todesrate ist bei Menschen mit Depressionen um 50 Prozent höher als bei der nichtrauchenden Allgemeinbevölkerung.

Man hat auch herausgefunden, dass ein Rauchstopp keine – wie oft befürchtet – negativen Auswirkungen hat, sondern das allgemeine Befinden verbessern hilft und sich gerade auch bei psychischen Erkrankungen positiv auswirkt.

Nicht zuletzt sollte auch das Coronavirus, das zu Schädigungen der Lunge und bei Raucherinnen und Rauchern zu schweren Erkrankungsverläufen führen kann, zum Umdenken anregen.

Prim. Silberbauer sieht den Weltnichtrauchertag als gute Gelegenheit, auf den Glimmstängel dauerhaft zu verzichten. Raucherinnen und Rauchern, die es aus eigener Kraft nicht schaffen, kann dabei gut geholfen werden. „Zur Rauchentwöhnung gibt es mittlerweile effektive Medikamente, die allfällige Entzugserscheinungen verhindern und die Abstinenz aufrechterhalten helfen. Aber auch nichtmedikamentöse Therapiekonzepte stehen zur Entwöhnung zur Verfügung. Die Gesundheitsberufe unterstützen Sie gerne – gemeinsam schaffen wir das“, so der Appell des Experten.

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