LR Steinkellner: Verkehr in Oberösterreich auf Klimakurs – Verleihung VCÖ Mobilitätspreis Oberösterreich 2020

LR Mag. Günther Steinkellner und VC?--Geschäftsführer Dr. Willi Nowak bei der gemeinsamen Pressekonferenz zum VC?--Mobilitätspreis 2020. 
Foto: Land O?-/Daniel Kauder,
LR Mag. Günther Steinkellner und VC?--Geschäftsführer Dr. Willi Nowak bei der gemeinsamen Pressekonferenz zum VC?--Mobilitätspreis 2020. Foto: Land O?-/Daniel Kauder,

BRG Wels Wallererstraße und Wasserstoff-Projekt von Fronius als vorbildliches
Projekt prämiert

Die Dienstwege und Arbeitswege der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Klimakurs bringen - Sattler Energie Consulting aus Gmunden setzt seit dem Jahr 2015
konsequent Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen. Dafür wurde das Unternehmen heute von VCÖ, Landesrat Mag. Günther Steinkellner und ÖBB mit dem VCÖMobilitätspreis Oberösterreich ausgezeichnet. Prämiert wurden auch das BRG
Wels Wallererstraße für das Projekt „Nachhaltige Mobilität“ sowie das Projekt von
Fronius um aus Sonnenenergie Wasserstoff zu erzeugen.

Der Verkehr ist in Österreich und auch in Oberösterreich jener Sektor, dessen CO2-
Emissionen seit dem Jahr 1990 am stärksten zugenommen haben. Für rund 4,5 Millionen Tonnen pro Jahr war zuletzt der Verkehr in Oberösterreich verantwortlich. Der CO2-
Ausstoß des Verkehrs ist seit dem Jahr 1990 um rund 80 Prozent gestiegen, macht der
VCÖ aufmerksam. Im Jahr 1990 hatten Verkehr und Gebäudesektor fast gleich hohe
CO2-Emissionen, zuletzt waren die Emissionen des Verkehrs mehr als dreimal so hoch
wie jene des Gebäudesektors. Deshalb stand der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis
Oberösterreich unter dem Motto „Verkehr auf Klimakurs bringen“.

„Was im Gebäudesektor gelungen ist, nämlich die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren, ist auch im Verkehrsbereich nötig und möglich. Durch ein verändertes Mobilitätsverhalten und durch eine Energiewende im Verkehr. Die drei Projekte, die wir heute beim
VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich auszeichnen, zeigen, wie die Klimabilanz des Verkehrs verbessert werden kann“, stellt VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak fest. Der VCÖMobilitätspreis Oberösterreich wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Oberösterreich und den ÖBB durchgeführt und vom Verkehrsverbund Oberösterreich unterstützt.

„Es ist absolut verständlich, dass nicht jede Oberösterreicherin und jeder Oberösterreicher einfach so auf das Auto verzichten kann. Oftmals ist es unter realistischen Bedingungen auch schlicht nicht möglich. Es gibt aber vielfältige Alternativen und sie werden
immer mehr. Unternehmen und Initiativen die sich hier erfolgreich und innovativ einsetzen, gehören vor den Vorhang geholt. Aus diesem Grund unterstützen wir auch Projekte
wie die Europäische Mobilitätswoche und den Mobilitätspreis des VCÖ. Das Land Oberösterreich selbst stärkt durch den steten Ausbau der Radinfrastruktur und des Öffentlichen Verkehrs attraktive Mobilitätsoptionen“, so Infrastruktur - Landesrat Mag. Günther Steinkellner.

Ausgezeichnet: Arbeits- und Dienstwege auf Klimakurs bringen
Die Fahrt zur Arbeit und wieder nach Hause ist der häufigste Mobilitätsgrund an Werktagen. Gemeinsam mit den betrieblichen Dienstwegen machen sie an Werktagen rund
40 Prozent des Verkehrs aus, berichtet der VCÖ. Betriebe und Unternehmen spielen
eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, dass mehr Beschäftigte mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrad zur Arbeit kommen und Dienstfahrten möglichst klimaverträglich zurückgelegt werden.

Wie das geht, zeigt Sattler Energie Consulting. Das Unternehmen aus Gmunden hat im
Jahr 2015 sein Programm „Businessmobility Zero CO2“ gestartet. Eine Analyse hat gezeigt, dass die Dienstreisen sowie die Arbeitswege der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
80 Prozent der Emissionen des Unternehmens verursachten. Damit war klar, dass das
selbstgesteckte Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 nur erreichbar ist, wenn sich
die Mobilität der Beschäftigten grundlegend ändert.

Die Maßnahmen können sich sehen lassen: Zug statt Flug heißt das Motto für die Dienstreisen, seit September 2018 gab es keine einzige dienstliche Flugreise. Von den 149.000 Kilometern, die vorher mit Diesel-Pkw gefahren wurden, wurden im Vorjahr bereits
131.000 Kilometer mit der Bahn oder mit E-Pkw gefahren. Einige Fahrten konnten überhaupt dank Videokonferenzen vermieden werden. Die Beschäftigten erhalten eine Jahreskarte für die Regio-Tram, das Radfahren zur Arbeit wird forciert.

Das Ergebnis ist beeindruckend: Die durch die betriebliche Mobilität verursachten CO2-
Emissionen konnten bereits um 60 Prozent von 12,38 Tonnen im Jahr 2015 auf 4,88
Tonnen im Jahr 2019 reduziert werden, bei gleichzeitig steigender Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Landesrat Günther Steinkellner, VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak und ÖBB-Postbus Regionalmanager Peter Schmolmüller überreichten den VCÖMobilitätspreis Oberösterreich an den Geschäftsführer Peter Sattler.

BRG Wels Wallererstraße als vorbildliches Projekt ausgezeichnet
Nächsten Montag ist in Oberösterreich Schulbeginn. Elterntaxis verursachen vor Schulen Verkehrsprobleme, es kommt zu unübersichtlichen Situationen und Abgase verpesten die Luft. Das BRG Wels Wallererstraße hat im Schuljahr 2016/17 das mehrjährige
Projekt „Nachhaltige Mobilität“ gestartet. Neben der Analyse der Schulwege der Kinder
und Jugendlichen wurden in Kooperation mit dem Magistrat Wels konkrete Maßnahmen umgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte haben durch ihr Engagement erreicht, dass ein neuer Radweg und zusätzliche Schutzwege errichtet und die
Straße verengt wurde. Zudem sollen im neuen Schuljahr Radlbus-Haltestellen dafür sorgen, dass sich die Kinder und Jugendlichen bei der Haltestelle treffen und dann gemeinsam mit dem Rad zur Schule fahren. Auch Bewusstseinsaktionen, wie etwa der „Freitag
fürs Fahrrad“ wurden umgesetzt. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die mit dem
Fahrrad zur Schule fahren, wurde um rund 20 Prozent erhöht, mehr als 100 Fahrräder
parken an schönen Tagen vor der Schule.

Der Schulweg ist für Kinder und Jugendliche die Chance, auf eine tägliche Portion gesunde Bewegung zu kommen. Der Kreislauf der Kinder kommt in Schwung, sie sind ab
der ersten Stunde konzentrierter. Vor allem erlangen Kinder am Schulweg Kompetenz
für das Verhalten im Straßenverkehr, was ihnen in der Freizeit zugute kommt. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich nahm der
Projektleiter Hannes Müller entgegen.
Wasserstoff aus erneuerbarer Energie für schwere Fahrzeuge
Der Verkehr ist derzeit sehr stark vom Erdöl abhängig. So wie im Heizungsbereich sind
auch im Verkehr die Klimaziele nur mit einer Energiewende erreichbar. Während bei Pkw
der batterieelektrische Antrieb die Zukunft ist, wird bei Schwerfahrzeugen, insbesondere
bei längeren Distanzen Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. „Damit die WasserstoffTechnologie zum Erreichen der Klimaziele beiträgt, ist es essenziell, dass der Wasserstoff aus erneuerbarer Energie hergestellt wird“, betont VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak.

„Wasserstoff als Treibstoff wird in Zukunft massiv an Bedeutung gewinnen, da er im Gegensatz zum Elektroantrieb mehr Leistung und Reichweite für schwere Fahrzeuge verspricht. Damit könnten Wasserstoffantriebe für die Transportwirtschaft und vor allem für
den Öffentlichen Verkehr, man denke an die zahlreichen Buslinien, eine wichtige Technologie darstellen. Die Weiterentwicklung der entsprechenden Technik ist dementsprechend wichtig“, so Landesrat Steinkellner.

Beim Solhub von Fronius wird aus erneuerbaren Energiequellen – Sonne, Wind, Wasser
– Wasserstoff erzeugt. Besonders innovativ ist, dass der grüne Wasserstoff vor Ort produziert wird, also beispielsweise bei einem Transportunternehmen oder Busbetreiber.
Durch die Netzanbindung wird in Hinblick auf zukünftige Energiegemeinschaften die
Resilienz des Energienetzes unterstützt. Die Abwärme im Elektrolyseprozess kann für können laufend erweitert werden, so dass auch eine schrittweise Umstellung des Fuhrparks möglich ist. Seit dem Jahr 2018 betreibt Fronius einen Prototypen in Thalheim.
Der dort erzeugte grüne Wasserstoff wird für drei betriebsinterne Wasserstoff-Fahrzeuge
genutzt, die 48.000 Kilometer im Jahr 2019 zurücklegten. Den VCÖ-Mobilitätspreis OÖ
überreichten Landesrat Günther Steinkellner, VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak und
ÖBB-Postbus Regionalmanager Peter Schmolmüller an die Projektleiterin Christina Möslinger.

Mit dem VCÖ-Mobilitätspreis will der VCÖ zeigen, dass es klimaverträgliche Lösungen
für bestehende Verkehrsprobleme gibt. Auf der VCÖ-Website www.vcoe.at sind bereits
mehr als 3.000 vorbildliche Projekte in einer Online-Datenbank zusammengefasst. In
dieser können sich Gemeinden, Städte, Schulen, Unternehmen, Freizeit- und Tourismusbetriebe Anregungen holen, wie Verkehrsprobleme klimaverträglich gelöst werden
können.
Heizzwecke und Warmwasser genutzt werden. Die Elektrolysekapazitäten und Speicher

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