BILDSTEIN/HUSSL WOLLEN TRÜMPFE AUSSPIELEN

Bildstein/Hussl (. jpg ) 
© Tobias Stoerkle - Photography
Bildstein/Hussl (. jpg ) © Tobias Stoerkle - Photography

Nach monatelanger Wettkampfpause absolvierten die österreichischen 49er ein dichtes Comeback-Programm. Zunächst gewannen Benjamin Bildstein und David Hussl die Sailing Week vor Aarhus/Dänemark. Dann ging es direkt weiter zur Kieler Woche und bereits am nächsten Wochenende holte sich das Duo vom Yacht Club Bregenz bei den 49er-Staatsmeisterschaften am Wolfgangsee den Titel. „Unser Regatta-Jahr hat mit der Weltmeisterschaft in Australien spektakulär begonnen und ist dann sehr abrupt und lange unterbrochen worden. Wir sind sehr froh nach dem langen Sommer ohne Wettkämpfe wieder Rennen gegen internationale Konkurrenz bestreiten zu können. Es ist sehr schön jetzt auch noch in Österreich solch eine Großveranstaltung zu haben. Es hat ein besonderes Flair, die Gegend ist sehr schön und die Einheimischen bieten uns bei jeder Gelegenheit Hilfe an“, so Vorschoter Hussl. Da sich der Tiroler am Sonntagvormittag nicht ganz fit fühlte, legten die OeSV-Asse eine Trainingspause ein, um den EM-Start nicht zu gefährden.

Starke Trainingsgemeinschaft
Nach der Corona-bedingten Segelpause kehrten die 49er-Weltranglistenersten im Mai am Bodensee auf das Wasser zurück. Einen wirklichen Vorteil sieht Steuermann Benjamin Bildstein in Hinblick auf die Europameisterschaft aber nicht: „Die Bedingungen sind sehr unterschiedlich, jedes Revier hat sowieso seine Eigenheiten. Wir haben in unseren ersten Trainingstagen am Attersee gesehen, dass es durch die schwierigen Verhältnisse ein sehr anspruchsvolles Segeln ist. Der Wind kann sich sehr schnell ändern, daher sehe ich für uns auch keinen Heimvorteil. Es wird ein Nervenspiel. In einzelnen Wettfahrten rechne ich mit Überraschungen, am Ende werden sich aber die Besten durchsetzen“.

Die beiden 28-Jährigen haben mit ihren Teamkollegen Keanu Prettner/Jakob Flachberger sowie den Dänen Jonas Warrer, der sich 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking die Goldmedaille sicherte, und Jakob Precht sehr starke Trainingspartner. „Wir werden auch über die Wintermonate gemeinsam trainieren. Sie haben in ihrer Heimat Aarhus sehr drehende und instabile Bedingungen. Das könnte ihnen hier am Attersee entgegenkommen. Für uns ist es eine tolle Trainingspartnerschaft, auch Keanu und Jakob zeigen sehr gute Leistungen“, findet der Vorarlberger Steuermann lobende Worte für den OeSV-Nachwuchs. Da das beste Material in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Japan gelagert ist, muss das Duo vom Yacht Club Bregenz derzeit auf die C-Garnitur zurückgreifen. „Es ist ein gutes, aber eben nicht unser bestes Material. Wir werden in der Qualifikation nicht zu viel riskieren. Unsere Erfahrung wird uns bei dieser Regatta sicher zugutekommen. Wir können sehr gut damit umgehen, wenn es komplex und schwierig wird“, ist sich Bildstein sicher.

Trümpfe sollen ausgespielt werden
Das 49er-Teilnehmerfeld ist sehr stark besetzt, und das obwohl nicht alle Top-Boote bei der Europameisterschaft am Start stehen werden. „Bei diesen Bedingungen kann viel passieren. Wir wollen aber immer ganz vorne mitkämpfen. Es spielt uns sicher in die Karten, dass die EM über sechs Tage geht. Wenn eine Regatta lange dauert, können wir normalerweise unsere Trümpfe ausspielen“, hofft Vorschoter Hussl.

OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid: „Bei Beni und David wissen wir ganz genau, dass sie als Allrounder immer bereit sind, um ganz vorne mitzusegeln. Es würde uns sehr freuen, wenn bei der Heim-EM wieder ein Top-Ergebnis rausschaut, auch wenn man es nicht einfordern oder erwarten kann. Nach der langen Pause hatten sie nun viele Wettkämpfe hintereinander. Das Regattasegeln liegt aktuell mehr im Vordergrund als das Ergebnis“.

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