Zwischen Utopie und harter Lebensrealität

Yvonne und Andreas Roider mit ihren beiden Kindern 
Fotorechte: © ServusTV / Hannes Schuler
Yvonne und Andreas Roider mit ihren beiden Kindern Fotorechte: © ServusTV / Hannes Schuler

„Ich, Bauer: Der Traum vom Paradies“ am Fr., 16.10., ab 21:10 Uhr bei ServusTV

Die zweite neue Folge der erst kürzlich mit dem Preis für Erwachsenenbildung ausgezeichneten Sendereihe „Ich, Bauer“ zeigt den Oberhof in Seekirchen. Der Archehof ist der gelebte Traum der jungen Familie Roider vom selbstbestimmten Leben auf dem Land. Das Grauvieh wird in Herden gehalten, die Kälber dürfen, solange sie gesäugt werden, mit ihren Müttern auf der Wiese leben. Die Hühner sind nicht gezwungen, Eier im Akkordbetrieb zu legen, die Wollschweine toben auf der riesigen Wiese und der kräftige Noriker hilft beim Pflügen.
Yvonne und Andreas Roider haben sich ihren Lebenstraum erfüllt. Ihr Hof in Seekirchen ist eine „Arche Noah“ für bedrohte Tiere und Pflanzenarten. Die Roiders sind Vollerwerbsbauern – und Idealisten. Sie versuchen ihr Konzept einer nachhaltigen Lebensweise mit dem wirtschaftlichen Erfolg eines Bauernhofs im 21. Jahrhundert in Einklang zu bringen.

Für die Roiders ist Nachhaltigkeit kein abgedroschener Marketingbegriff: Sie haben jeden Ablauf am Hof auf den Prüfstand gestellt, den Umgang mit Ressourcen aller Art kritisch hinterfragt und sich von den Hochleistungsrassen zur Massenproduktion verabschiedet. Als Andreas die herkömmlichen Milchkühe gegen das traditionelle Grauvieh austauscht, verliert er auf einen Schlag fast zwei Drittel seines Milchertrages. Dazu führen er und seine Frau die Mutterkuhhaltung ein – in der Milchwirtschaft ein absolutes Novum, denn was das Kalb trinkt, kann der Bauer nicht verkaufen. Dafür muss sich Andreas nicht um das Füttern der Kälber kümmern, kein extra Futter kaufen und den Tierarzt hat er seit Jahren nicht mehr am Hof benötigt.

Der Film folgt Yvonne und Andreas auf ihrem visionären Weg und zeigt, wie diese Utopie jenseits der Hochleistungsrassen tatsächlich funktionieren kann. Die Lösung liegt in einem einfachen Konzept, das in der industrialisierten Landwirtschaft keine Rolle mehr spielt: Vielfalt.

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