2:1! FC RED BULL SALZBURG schlägt Barcelona

Fotos Klein Helmut

Puh, einmal durchatmen. Was war denn hier los? Wir triumphieren gegen den FC Barcelona, nicht irgendwie, sondern hochverdient. Wenn zuletzt unsere Selbstvertrauenstanks randvoll waren, was sind sie dann jetzt?

SPIELBERICHT
Mystisch muss es Barca angemutet haben. Die Rauchschwaden standen tief in der Red Bull Arena, als wir im strömenden Regen von Beginn an dominierten. Doch auch Barca wusste nach Ballgewinn anzugreifen. Nach einer ausgespielten Ecke war es Ronald Araujo, der per Kopf zum ersten Mal gefährlich wurde. Graduell veränderte sich die Dynamik. Barca zog nunmehr sein bekanntes Spiel auf. In ihrem Tiki-Taka fiel es uns schwer, die Räume eng zu machen.

Bekam man dann doch einmal die Fußspitze dazwischen, schickte man Roadrunner Karim Adeyemi auf den Highway. Seine Vorstöße sorgten stets für Alarm, für Gefahr jedoch noch nicht. Die entfachte dann Luka Sucic, der einen Rückpass antizipierte und schneller als Keeper Neto am Tatort war. Sein Zuspiel auf Noah Okafor, er stand vier Meter vor dem leeren Kasten, kam maßgerecht, doch der Schweizer zwirbelte das Ding über die Latte. Das war ein sträflich vergebener Hunderter.

Der nächste dieser Sorte gehörte Memphis Depay, der jedes Newton aus seinen strammen Beinen quetschte, um Bewacher Jerome Onguene beiseitezudrängen. Plötzlich stand er alleine vor Nico Mantl. Sein gefühlvoller Schlenzer segelte an der Stange vorbei.

Wenige Momente später fand sich Karim Adeyemi plötzlich in einer Überzahlsituation wieder, die er tadellos ausspielte, sodass sich wieder Noah Okafor in bester Position vor Neto befand. Der Eidgenosse wollte es wieder zu genau machen. Sein Versuch verfehlte den langen Pfosten knapp.

Nur einer machte es besser, so viel besser! Luka Sucic nahm sich den Ball und aus gut 25 Metern ein Herz. Und mein lieber Freund, wie hat er den getroffen?! Das Geschoss schlug glatt im Netz ein. Neto schaute betölpelt aus der Wäsche (43.).



00:00/04:08
Test gegen FC Barcelona
Auch mit grundveränderter Mannschaft, neun Neue brachte Jaissle zur Pause, ging es in derselben Tonart weiter. Gleich drei Mal innerhalb der ersten zehn Minuten war es Noah Okafor, der heute den Teufel im Schuh hatte. Seine zahlreichen Versuche blieben unbelohnt. Für ihn kam Benjamin Sesko ins Spiel und mit ihm neuer Schwung.

Mitunter schnürten wir Barca für Minuten in ihrem Strafraum ein. Wir zeigten, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen, nicht einmal vor Barcelona. Erst in der 68. Minute schossen die Katalanen zum ersten Mal in der zweiten Halbzeit auf unseren Kasten. Das stramme Pfund von Alejandro Balde zwang Philipp Köhn zu einer Flugeinheit.

Dann die Ernüchterung: Dest zog mit einem Haken zur Mitte, sein abgefälschter Schuss klaschte Martin Braithwaite an die Brust, der wie die Jungfrau zum Kind zu einem Treffer kam (82.). Gute zehn Minuten blieben unseren Burschen, um die Sensation doch noch zu schaffen. Sie schmissen jetzt alles nach vorne. Und prompt stand Benjamin Sesko nach Stanglpass im Fünfer. Zwischen ihm und dem Tor nur Dest, der eigentlich mit der Hand abwehrte. Nur Schiri Eisner sah es anders.

Doch es sollte im Jubel enden. Junior Adamu nahm seine ganze Kraft zusammen und nagelte einen Schuss aus der Drehung an den Pfosten. Und wer stand richtig? Genau! Brenden Aaronson. Die Erlösung war da, in der 90. Spielminute. 2:1, so verdient, so gut und so ready für die kommenden Aufgaben in Europa.

STATEMENTS
Matthias Jaissle:

Ein sehr erfolgreicher Abend. Gerade mit den Fans im Rücken hat man wieder gesehen, dass die Jungs wieder die PS auf die Straße gebracht haben. Es war einfach schön, zu sehen, wie sie mutig agieren – selbst gegen so eine Top-Mannschaft. Das hat mich extrem überzeugt, wie sie heute aufgetreten sind.

Luka Sucic:

Barca ist mein Lieblingsverein, und wenn man gegen den trifft, dann ist das noch besser. Ein überragender Abend für mich. Leicht abgefälscht, aber am Ende ist er drinnen, und das zählt. Wir haben gegen sehr starke Gegner gespielt, haben sehr viel daraus gelernt und sind vorbereitet auf die nächsten Aufgaben. Es ist überragend, vor einem vollen Stadion zu spielen, und wir freuen uns schon auf die internationalen Aufgaben.

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