OÖ Gesundheitsholding befürwortet längeren Lockdown in Oberösterreich – flammender Appell der Intensivmediziner

Prim. Dr. Christian Dopler, DESA, Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck.
Prim. Dr. Christian Dopler, DESA, Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck.

Schon vor dem morgigen Corona-Gipfel des Bundes mit Expertinnen und Experten sowie den Landeshauptleuten zeichnet sich ab, dass der bundesweite Lockdown wie geplant am 12. Dezember enden dürfte. Oberösterreichs Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer hat jedoch bereits angekündigt am verlängerten Lockdown bis 17. Dezember festzuhalten, was die Oberösterreichische Gesundheitsholding im Namen ihrer Kliniken und vor allem ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vollinhaltlich mitträgt.

Mit dem heutigen Tag betreuen wir in Oberösterreichs Spitälern 543 Covid-19-Patientinnen und -Patienten, davon müssen 121 auf einer Intensiv-Station betreut werden. „Während die Zahl der aktuell Infizierten zuletzt erfreulicherweise spürbar gesunken ist, hat sich die Lage in unseren Kliniken besonders auf den Intensivstationen bisher kaum entspannt. Daher ist es aus Sicht unserer Kliniken, der Versorgung der Patientinnen und Patienten mit und ohne COVID-Erkrankung und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr zu begrüßen, dass Oberösterreich den Lockdown wie geplant frühestens mit 17. Dezember 2021 beenden wird“, sagt OÖG-Geschäftsführer Mag. Dr. Franz Harnoncourt.

Gerade die Kolleginnen und Kollegen auf den Covid-19-Stationen sind nach fast zwei Jahren im Kampf gegen die Folgen der Pandemie am Ende ihrer Kräfte und die derzeitige vierte Welle hat sie über die Grenzen hinaus belastet. Ein verfrühtes Ende des Lockdowns wäre darüber hinaus eine große Gefahr für die Versorgungssicherheit aller Erkrankter in Oberösterreich. „Ziel muss es ohnedies sein, ehestmöglich zu einer Hybridversorgung zurückkehren zu können, um dringend nötige Eingriffe aber auch elektive – also planbare Therapien –
nachholen zu können, die derzeit leider nicht angeboten werden können“, ergänzt Harnoncourt.

Entsprechend zustimmend ist auch die Reaktion der medizinischen Leiter der beiden größten Intensivstationen der OÖG-Regionalkliniken am Salzkammergut Klinikum und am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum: „Die Entwicklung der PatientInnenzahl auf den Intensivstationen hinkt der Entwicklung der Neuinfektionen bzw. der Entwicklung auf den Normalstationen immer hinterher. Darüber hinaus haben Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen auch eine längere Liegezeit. Derzeit liegt die Auslastung der Intensivstationen des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums nach wie vor bei rund 90%. Daher ist die Verlängerung des Lockdowns aus Sicht der Intensivmedizin auf jeden Fall nachzuvollziehen und nötig. Jede Maßnahme, die in der Lage ist, das Infektionsgeschehen einzudämmen, ist sinnvoll. Wir appellieren noch einmal an Jede und Jeden sich impfen zu lassen. Wir schaffen es nur gemeinsam aus dieser Pandemie raus“, so Primarius Priv.-Doz. Dr. Achim von Goedecke, MSc, Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr.

Ähnlich sieht das der Leiter der Intensivmedizin am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck Prim. Dr. Christian Dopler, DESA: „Am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck ist der Belag der Intensivbereiche mit COVID-Patientinnen und -Patienten leider weiterhin sehr hoch, auch bei uns ist noch keine Entspannung spürbar. Ich begrüße daher die Verlängerung, denn der Lockdown zeigt einen spürbaren Rückgang der Infektionszahlen und ist daher eine sinnvolle Maßnahme, die hoffentlich zeitnahe auch zu einem Rückgang der Intensivzahlen bei uns am Salzkammergut Klinikum führt.“

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