100 Jahre Krankenhaus Bad Ischl

BAD ISCHL. Vor mehr als 100 Jahren wurde 1908 am heutigen Standort der
Grundstein für das Krankenhaus Bad Ischl gelegt. Bereits 1910 wurde das „Kaiserin
Elisabeth-Spital“ eröffnet. Heute, 100 Jahre später, ist das Landes-Krankenhaus Bad
Ischl eine moderne Gesundheitsdrehscheibe, die die Bevölkerung des Inneren
Salzkammerguts nach modernsten medizinischen und pflegerischen Standards
versorgt. Um den hohen Anforderungen im Gesundheitsbereich weiter gerecht zu
werden, wird das LKH Bad Ischl noch bis Ende 2015 generalsaniert.



Flächendeckende hochwertige medizinische Versorgung
durch Leistungsoptimierung

Oberösterreich bietet ein sehr eng geknüpftes Netz der
Gesundheitsversorgung. Das LKH Bad Ischl leistet dazu bereits
seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag. „Im Hinblick auf den vor
uns liegenden demographischen Wandel und die daraus
resultierende Entwicklung der Spitalskosten ist entschlossenes
Handeln notwendig“, sagtDr. Josef Pühringer, Landeshauptmann
und Gesundheitsreferent des Landes Oberösterreich.
Mit diesem
Reformprozess soll auch in Zukunft eine flächendeckende und
hochwertige medizinische Versorgung sichergestellt und
gleichzeitig das Spitalssystem langfristig finanzierbar bleiben.
„Durch eine Optimierung der Leistungen in ganz Oberösterreich
und unter bestmöglicher Ausnützung von Synergien soll die
Spitalslandschaft zukunftsfit gemacht werden“, sagt Pühringer.
Eine hochkarätige ExpertInnenkommission entwickelt den Prozess.
Im Herbst sollen erste Ziele konkret werden. „Alle
Fondskrankenhäuser werden in den Prozess aktiv mit
eingebunden“, betont der Landeshauptmann.

Krankenhaus trägt als Wirtschaftsfaktor
zur regionalen Wertschöpfung bei

Das LKH Bad Ischl ist nicht nur medizinischer Basisversorger,
sondern auch ein verlässlicher regionaler Wirtschaftsfaktor. „Mit
545 Arbeitsplätzen ist das Krankenhaus Bad Ischl der größte
Arbeitgeber im Inneren Salzkammergut. Allein durch die Kaufkraft
der im Bad Ischler Krankenhaus Beschäftigten fließt pro Monat fast
eine halbe Million Euro in den regionalen Einzelhandel“, sagt Mag.
Karl Lehner, MBA, Mitglied des gespag-Vorstandes
. Auch wenn
die gespag im herkömmlichen Sinn kein Wirtschaftsunternehmen
ist, so wirft sie für die OberösterreicherInnen dennoch eine gute
Dividende ab: „Die kompetenten Leistungen sind das ganze Jahr
über, rund um die Uhr für alle Menschen zugänglich, jeder, der die
Leistungen benötigt, bekommt sie auch – und zwar wohnortnah
und regional vor Ort“, so Mag. Lehner
Ischler Krankenhaus
entwickelt sich laufend weiter

Das LKH Bad Ischl ist in der Region schon seit langer Zeit ein
wichtiger Faktor. „Das Krankenhauswesen hat im Salzkammergut
eine lange Tradition. Schon Mitte des 16. Jahrhunderts wurde kurz
nach der Aufnahme der Salzförderung am Ischler Salzberg im
Markt Ischl ein „Spittel“ für kranke und sieche Bergknappen und
Salinenarbeiter errichtet“, erklärt Dipl. KH-BW Georg Stögner,
Kaufmännischer Direktor am LKH Bad Ischl
. 1841 wurde im
aufstrebenden Kurort Ischl von Dr. Josef Brenner im Eglmoos ein
Spital mit rund 50 Betten errichtet, bis im Jahr 1908 – im Beisein
von Kaiser Franz Josef – am heutigen Standort der Grundstein für
das Bad Ischler Krankenhaus gelegt wurde. „In nur 21 Monaten
waren die Bauarbeiten abgeschlossen und das „Kaiserin Elisabeth-
Krankenhaus“ konnte eröffnet werden“ sagt der Kaufmännische
Direktor. Von da an erfolgte eine kontinuierliche Weiterentwicklung.
Nach ersten Ausbauplänen in den dreißiger Jahren konnte der
dringend benötigte Neubau des LKH Bad Ischl aus
Finanzierungsgründen erst 1967 eröffnet werden. Anfang der
1970er Jahre erfolgten weitere Zubauten, bis das Haus 1973
erstmalig in Vollbetrieb ging. Mit Beginn des Jahres 2002 wurde
das LKH Bad Ischl in die OÖ. Gesundheits- und Spitals-AG
(gespag) eingegliedert.
2009 erfolgte der Spatenstich für die Zu- und Umbauten anlässlich
des Masterplans. Bis Ende des Jahres 2015 sollen diese
abgeschlossen werden. „Insgesamt werden in unser Haus 23,5
Millionen Euro investiert“, sagt Stögner.
Die Zu- und Umbauten im Überblick:
 Neuer OP-Trakt mit neuen Operationssälen
 Neubau Physiotherapie
 Umbau Ambulanzzentrum
 Sanierung Kaiser-Elisabeth-Spital („Elisabethtrakt“)
 Sanierung Gynäkologie/Geburtenstation
 Erweiterung der PatientInnenzimmer
 Übersiedlung der Apotheke
 Revitalisierung der historischen Krankenhauskapelle
Neuer Ärztlicher Direktor
forciert Kooperationen

Seit Anfang April hat das LKH Bad Ischl mit Prim. Mag. Dr. Klaus
Buttinger einen neuen Ärztlichen Direktor
. Der Primar des Instituts
für Radiologie ist der Nachfolger von Prim. Dr. Franz Thalhammer,
der mehr als 30 Jahre am Ischler Krankenhaus tätig war. Eine der
größten Herausforderungen sieht Prim. Buttinger darin, das
bestehende medizinische Leistungsniveau bei gleich bleibenden
finanziellen Mitteln zu halten und weiterhin die neuesten Therapieund
Diagnosestandards anbieten zu können. „Durch eine weitere
Intensivierung der Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern –
in erster Linie dem Schwerpunktkrankenhaus Vöcklabruck – soll
uns das gelingen“, sagt Prim. Buttinger. Eines dieser
Kooperationsprojekte ist die 2004 eröffnete Multiple-Sklerose-
Station. „Wir haben damit in unserem Haus eine der modernsten
MS-Stationen Österreichs. In Zusammenarbeit mit der
Neurologischen Abteilung des LKH Vöcklabruck werden die
Betroffenen nach neuesten Erkenntnissen behandelt und im
Umgang mit ihrer Erkrankung geschult“, erklärt der Ärztliche
Direktor.
Auch zukünftigen medizinischen Herausforderungen auf Grund der
demographischen Entwicklung trägt das LKH Bad Ischl Rechnung.
„Im Jahr 2008 konnte das Department für Akutgeriatrie und
Remobilisation eröffnet werden, das die spezifische und
wohnortnahe medizinische Versorgung für ältere Menschen
garantiert“, so Prim. Buttinger.
Bestens geschulte Pflegekräfte rund um die Uhr
für die PatientInnen im Einsatz

„1910 waren Kranke, die im zugewiesenen Krankensaal
angekommen waren „nach Anweisung der Schwester, wenn nötig
unter deren Beihilfe, gründlich zu reinigen und sich bei arger
Verwahrlosung auch einer Kürzung der Haare zu unterziehen – bei
weiblichen Kranken, welche nicht selbst in die Kürzung der Haare
einwilligen, darf dies nur über Anordnung des Arztes geschehen“,
so ist es in den einstigen Statuten und Hausordnungen
nachzulesen. Heute, 100 Jahre später, hat sich Vieles verändert.
„Die Patientinnen und Patienten werden in unserem Haus von 259
Pflegekräften rund um die Uhr nach neuesten pflegerischen
Standards betreut“, sagt DGKS Eva Hayböck, interimistische
Pflegedirektorin am LKH Bad Ischl
. Um mit den fachlichen und den
sozialen Herausforderungen des Pflegeberufs Schritt zu halten,
absolvierten die PflegemitarbeiterInnen des LKH Bad Ischl im
vergangenen Jahr 4.590 Stunden an Aus-, Fort- und
Weiterbildungen.
Der derzeitige Umbau erfordert gut durchdachte Abläufe und
Prozesse. Besonders wichtig ist dabei, das entsprechend
ausgebildete Personal am richtigen Platz einzusetzen.
Zudem setzt das LKH Bad Ischl auch auf flexible
Arbeitszeitmodelle. „Vor allem im Pflegebereich gibt es einen sehr
hohen Frauenanteil. Damit diese die Möglichkeit haben, nach einer
Karenz schnell wieder ins Berufsleben einzusteigen
beziehungsweise trotz familiärer Verpflichtungen länger in diesem
zu verbleiben, fördern wir flexible Arbeitszeitmodelle“, sagt die
Pflegedirektorin. Am LKH Bad Ischl nutzen derzeit knapp 49
Prozent der PflegemitarbeiterInnen die Möglichkeit der flexiblen
Arbeitszeitmodelle.

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